News: Eine Genpille gegen Lactose-Intoleranz?
Zunächst führten sie das Gen in ein inaktives adeno-assoziiertes Virus ein, das sich im Darm von Ratten und Menschen einnistet. Dann verfütterten sie das Virus an Lactose-intolerante Ratten. Schon nach einer einzigen Behandlung gaben die Darmzellen der Ratten bis zu 6 Monate lang bakterielle Lactase ab. Dies zeigt, daß die Darmzellen das Gen in ihre DNA integriert haben und es zur Enzymbildung benutzten. Als die Tiere zwei Wochen lang mit einer reinen Lactosediät gefüttert wurden, hielten sieben gentherapierte Ratten ihr Gewicht, während sieben unbehandelte, Lactose-intolerante Kontrolltiere langsam körperlich verfielen.
Es lohnt sich sicher, die Gentherapie als potentielle Behandlung für Laktose-Intoleranz "unter die Lupe zu nehmen", sagt Molekularbiologe Stephen Krasinski von der School of Nutritional Science and Policy der Tufts University in Medford, Massachusetts. Und die Ergebnisse könnten für mehr Gebiete von Bedeutung sein als nur die Lactose-Unverträglichkeit: Mit dieser Technik könnte die Darmwand in eine Art körpereigene Fabrik für fehlende Proteine umgewandelt werden. So ließe sich zum Beispiel eventuell die Bluterkrankheit behandeln, meint Eric Alton vom Imperial College School of Medicine in London.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 16.12.1997
"Gentherapie mit Langzeitwirkung"
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