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News: Mit dem Schrecken davongekommen

Nach dem Schock über die Panne mit dem Sonnenobservatorium SOHO und der Erleichterung, daß die Sonde doch nicht verloren ist, folgt nun das große Zittern, welche Schäden die wissenschaftlichen Instrumente an Bord wohl davongetragen haben könnten. Doch glücklicherweise scheint alles gut gegangen zu sein: Alle acht bisher getesteten Instrumente sind voll funktionstüchtig.
Probleme hätte die immense Kälte des Weltraums bereiten können, welcher die Instrumente schutzlos ausgesetzt waren, als SOHO sich von der Sonne weggedreht hatte. Unterschiedliche Materialien ziehen sich dabei verschieden schnell zusammen – mechanische Spannungen entstehen, die zu Rissen und Sprüngen führen können. Insbesondere um das Michelson Doppler Interferometer/Solar Oscillations Investigation (MDI/SOI) machten sich die Wissenschaftler Sorgen. Es beinhaltet einen Calcit-Kristall, der weicher als Glas und für Messungen absolut notwendig ist. Dummerweise sind die optischen Komponenten aber in metallischen Halterungen untergebracht. "Es ist, als wenn man eine Flasche Wasser in den Gefrierschrank stellt", meint David Hathaway von der NASA. Am Montag folgte dann die Erleichterung: Ein erstes Testbild von der Sonne zeigte keine Verzerrungen oder Streueffekte.

Auch die Instrumente Global Oscillations at Low Frequency (GOLF) und Variability of Solar Irridiance and Gravity Oscillations (VIRGO) arbeiten bereits zur Zufriedenstellung. Dasgleiche gilt für den Comprehensive Suprathermal and Energetic Particle Analyzer (COSTEP), das Energetic and Relativistic Nuclei and Electron Experiment (ERNE), den Large Angle and Spectrometric Coronograph (LASCO) und den Ultraviolet Coronograph Spectrometer (UVCS). Optisch besonders attraktiv sind die Probeaufnahmen des Extreme Ultraviolet Imaging Telescope (EIT), die bei vier verschiedenen Wellenlängen des ultravioletten Lichtes aufgenommen wurden.

In den nächsten Tagen werden noch das Coronal Diagnostics Spectrometer (CDS), das Instrument zur Messung der Solar Wind Anisotropies (SWAN) und das Charge, Element, and Isotope Analysis System (CELIAS) überprüft. Mit der Kontrolle des Solar Ultraviolet Measurements of Emitted Radiation (SUMER) Anfang November ist SOHO dann wieder voll einsatzfähig. Anscheinend ist die Wissenschaftlergemeinde also noch mit einem heftigen Schrecken ohne Nachwirkungen davongekommen.

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