News: Eine Ehrung der anderen Art
Biologie: | Peter Fong vom Gettysburg College in Pennsylvania Fong wurde für seine Verdienste um das Gefühlsleben der Venusmuscheln ausgezeichnet. Wenn ein Antidepressivum namens Prozac ins Wasser gegeben wurde, machten die Muscheln der Göttin, nach der sie benannt wurden, alle Ehre und vermehrten sich zehnmal stärker als normal (Peter F. Fong, Peter T. Huminski und Lynette D'urso, Journal of Experimental Zoology, vol. 280, 1998, pp. 260-64). Eine ähnliche Wirkung auf Menschen wurde nicht nachgewiesen. |
Chemie: | Jacques Benveniste (Frankreich) Benviste wird bereits zum zweiten Male geehrt. 1991 gewann er den Preis für seine Theorie über Antigene in wäßriger Lösung, die auch dann noch wirken, wenn diese Lösung so verdünnt wurde, daß keine Spur von ihnen mehr nachweisbar ist (E. Davenas et al., Nature, vol. 333, 1988, pp. 816-818). Er geht davon aus, daß das Wasser eine Art von "Gedächtnis" besitzt, welches ebenso in der Lage ist, biologische Effekte auszulösen, wie der Stoff, der sich darin befunden hat. Jetzt ist es Benveniste nach seinen Worten gelungen, diese biologische Aktivität digital aufzuzeichnen und sie als Anhang von E-Mails über das Internet oder per Telefon zu verschicken (www.digibio.com). Diese Erweiterung seiner bisherigen Arbeit wurde für ebenfalls auszeichnungswert erachtet (Transatlantic Transfer of Digitized Antigen Signal by Telephone Link, J. Benviste, P. Hurgens, W. Hsueh und J. Aissa, Journal of Allergy and Clinical Immunology – Program and abstracts of papers to be presented during scientific sessions AAAAI/AAI.CIS Joint Meeting 21.-26. Februar, 1997) . |
Frieden: | Shri Atal Bihari Vajpayee (Indien) und Nawaz Sharif (Pakistan) Die Premierminister von Indien und Pakistan wurden für die von ihnen veranlaßten "agressiv friedlichen" Atombombenzündungen ausgezeichnet. |
Literatur: | Mara Sidoli (USA) Dr. Sidoli verfaßte einen anspruchsvollen und anschaulichen Artikel in einer psychologischen Fachzeitschrift über die Streßabwehrreaktionen eines elfjährigen Jungen: "Furzen als Abwehr gegen übermäßigen Druck" (Farting as a Defense Against Unspeakable Dread, Mara Sidoli, Journal of Analytical Psychology, vol. 41, Nr. 2, 1996, pp. 165-78). |
Medizin: | Caroline Mills, Meirion Llewelyn, David Kelly und Peter Holt vom Royal Gwent Hospital in Newport, Wales, sowie Patient Y Die Ärzte von Patient Y veröffentlichten eine äußerst erstaunliche wissenschaftliche Beschreibung über ihn: Über den Mann, der sich den Finger verletzte und fünf Jahre lang nach Verwesung stank (A Man Who Pricked His Finger and Smelled Putrid for 5 Years, The Lancet, vol. 348, 9. November 1996, p. 1282). |
Physik: | Deepak Chopra vom The Chopra Center for Well Being in La Jolla, Kalifornien Der Guru aus Kalifornien wurde für seine Interpretation der Quantentheorie in bezug auf das alltägliche Leben geehrt. Er zeigt, welche Auswirkungen sie "auf Leben, Freiheit und die Verfolgung wirtschaftlichen Glücks" hat. |
Sicherheits- technik: | Troy Hurtubise (Kanada) Wie jeder weiß, können Grizzly-Bären äußerst gefährlich werden. Dank der Entwicklung von Hurtubise ist es jetzt aber möglich, Vorsorge zu treffen. Seine bärensichere Rüstung erlaubt es jedem Fremdling, dem Meister Petz auf den Pelz zu rücken. |
Statistik: | Jerald Bain vom Mt. Sinai Hospital in Toronto und Kerry Siminoski von der University of Alberta Die kanadischen Wissenschaftler Bain und Siminoski verdanken ihre Ehrung dem Nachweis eines besonderen statistischen Zusammenhanges. Während der Volksmund bisher nur eine Korrelation zwischen Nasen- und Penisgröße feststellte, gingen sie mehr in die Höhe und die Tiefe. Nach ihrer Meinung kann auch ein Blick auf die Körper- und die Schuhgröße durchaus Rückschlüsse erlauben. |
Wirtschaft: | Richard Seed (USA) Der Physiker Seed wurde durch seine Geschäftsidee weltberühmt: Er wollte eine Klonklinik errichten, in der jedermann und jedefrau (und selbstverständlich er selbst) einen Klon von sich züchten lassen kann. Bis zur Eröffnung ist es noch nicht gekommen. Also bleibt trotz der diesjährigen Auszeichnung abzuwarten, ob seine Idee tatsächlich den Aufschwung der Weltwirtschaft mit sich bringen wird. |
Wissenschafts- erziehung: | Dolores Krieger, emeritierte Professorin der New York University Den Preis für Dolores Krieger nahm ein elfjähriges Mädchen namens Emily Rosa entgegen. Sie wirkte dabei mit, eine von Krieger erfundene Heilmethode in ihren Grundlagen zu widerlegen (Journal of the American Medical Association, vol. 279, 1998, pp. 1005 – 1010, Volltext). Die von Krieger propagierte Methode des Therapeutic Touch erinnert an eine Art von Handauflegen zu Heilungszwecken. Es kommt hier jedoch nicht zu einer wirklichen Körperberührung, sondern zu einem Kontakt mit dem angenommenen Energiefeld des Patienten. |
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 19.10.1997
"Von gerupften Hühnern und verklebten Windschutzscheiben"
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