News: Als der Norden zufror...
In Science vom 16. Oktober 1998 beschreiben Geologe Neal Driscoll vom Woods Hole Oceanographic Institute in Massachusetts und Paläozeanograph Gerald Haug von der Universität Kiel eine ganz neue Idee. Ihrer Ansicht nach führte die zusätzliche Feuchtigkeit zum Anschwellen der Flüsse in Sibirien, die sich dann in den Arktischen Ozean ergossen. Durch die Verdünnung des Arktischen Ozeans könnte dieses Süßwasser die nach Süden wandernden Ströme aus tiefem, kalten Salzwasser verlangsamt haben. Dadurch wiederum wäre weniger warmes Wasser gen Norden geflossen, und das Land hätte sich abgekühlt.
Driscoll fügt hinzu, daß Süßwasser leichter gefriert als Salzwasser, so daß sich auf dem Arktischen Ozean eine Eisschicht hätte bilden können. Dieses Eis isolierte dann die Atmosphäre gegen die verbleibende Ozeanwärme, wodurch die Temperaturen weiter sanken. Überdies kippte zur gleichen Zeit die Erdachse so, daß die Sommer in der nördlichen Hemisphäre kürzer wurden. Die Kombination der kühlenden Vorgänge, so argumentieren die Forscher, könnte den entscheidenden Anstoß zugunsten der Gletscher gegeben haben.
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