News: Wasserspeiende Vulkane auf Europa?
Der Jupitermond Europa ist von einer dicken Eisschicht umgeben, und möglicherweise befindet sich darunter ein Ozean aus flüssigem Wasser. Auf detaillierten, neuen Bildern des Mondes sind Strukturen zu erkennen, die auf Vulkanausbrüche hindeuten, bei denen Wasser und Gesteinsbrocken ausgeworfen wurden.
Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sind an der Auswertung von Bilddaten der Galileo Europa Mission (GEM) beteiligt, die als zweijährige Fortsetzung der im Jahre 1989 gestarteten Galileo-Mission von der NASA durchgeführt wird. Schwerpunkt der Aufnahmen mit dem digitalen Kamerasystem ist der kleinste der vier großen Jupitertrabanten, der rätselhafte Eismond Europa. Unter der gefrorenen Kruste des Mondes vermuten Wissenschaftler einen Ozean aus Wasser oder teilweise geschmolzenem Eis.
Ob dieser Ozean noch heute existent sein könnte oder möglicherweise doch seit Jahrmillionen ausgefroren ist, gilt als eine der im Moment hochaktuellen Fragen der Planetologie. Dieses Problem versuchen die Mitglieder des Galileo Imaging Teams zu klären, indem Bilder des Mondes Europa in hoher Auflösung auf Zeichen ehemaliger oder aktueller vulkanischer Aktivität untersucht werden. Vulkanismus auf dem Mond Europa würde sich freilich grundlegend von Eruptionsformen unterscheiden, wie sie uns von der Erde vertraut sind: Wasser, mehr oder weniger mit Gesteinsfragmenten und Salzen vermengt, würde auf die Oberfläche austreten und wegen der extremen Kälte in dieser großen Sonnenentfernung sofort ausfrieren.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 27.10.1998
"Mond-Meere"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 5.3.1998
"Schneematsch auf Europa"
© Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
© DLR/spektrumdirekt
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