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News: Schokolade für die Gesundheit

Haben Sie in den Feiertagen kräftig zugeschlagen - vor allem bei den Süßigkeiten? Dann müssen Sie keinesfalls unbedingt unter einem schlechten Gewissen leiden. Vielleicht zeigt ja Ihre Waage ein wenig mehr Gewicht als gewöhnlich an. Doch nach Meinung amerikanischer Forscher haben sie unter Umständen einen angenehmen Weg eingeschlagen, Ihr Leben ein wenig zu verlängern. Außer dem Glücksgefühl, das Schokolade auslösen kann, soll sie den Konsumenten auch ein höheres Alter bescheren.
Es ist wie häufiger in der Wissenschaft: Eine Untersuchung zeigt verblüffende Resultate, doch niemend weiß, was die Gründe dafür sein könnten. An der Harvard School of Public Health der Harvard-University wurde im Jahre 1988 eine Studie mit 7841 Probanden begonnen, deren durchschnittliches Alter bei 65 Jahren lag. Fünf Jahre später waren davon 514 gestorben. Die Wissenschaftler stellten nun einen interessanten Zusammenhang her. Nach ihren Ergebnissen lebten diejenigen Studienteilnehmer etwa ein Jahr länger, die öfter 'mal zu Süßigkeiten griffen. Gemäßigte "Nachkatzen" – mit einem Verzehr von etwa drei Tafeln Schokolade im Monat – lagen mit einer um 36 Prozent niedrigeren Todesrate am besten im Rennen. Doch auch wer seine Hände garnicht von der braunen Versuchung lassen konnte und sich wöchentlich über drei oder mehr Tafeln hermachte, konnte noch mit einem gesenkten Todesrisiko von 16 Prozent rechnen (British Medical Journal vom 19. Dezember 1998, Originalartikel)

Nun rätseln die Initiatoren der Studie darüber, wodurch diese Zahlen wohl begründet sein könnten. Sie vermuten, die in Schokolade und anderen Süßigkeiten enthaltenen Phenole könnten die Ursache sein. Es wird heute allgemein angenommen, daß diese Stoffe die Arterienverkalkung und damit das Infarktrisiko vermindern. Phenole sind aber in einer großen Anzahl von Lebensmitteln zu finden, so etwa in Wein, Zitrusfrüchten und geräuchertem Fleisch und Fisch.

Gerade diese These ruft aber viele Kritiker auf den Plan. So fragt sich zum Beispiel der Chemiker Andrew Waterhouse von der University of California, Davis, wie eine so geringe Menge wie drei Tafeln Schokolade einen entsprechenden Effekt hervorrufen sollte – auch wenn er eine positiven Effekt der Antioxidantien in der Schokolade durchaus für möglich hält. Und obwohl die Leiterin der Studie, I-Min Lee, angibt, Faktoren wie Körpergewicht, weitere Eß- und Trinkgewohnheiten und Rauchen berücksichtigt zu haben, bezweifeln andere Forscher, daß es überhaupt einen Zusammenhang zwischen Schokoladenverzehr und Lebenserwartung gibt.

Es ist also wieder einmal alles offen. Aber warum nicht das beste annehmen und mit vollem Genuß in den nächsten Schokoladenriegel beißen – solange die Waage es erlaubt. Und für die gewichtsbewußten unter Ihnen bietet sich ja noch eine auch ganz angenehme Alternative an: Weihnachtliche Orangen und Mandarinen sind doch genausowenig zu verachten wie ein gemütliches Glas Wein.

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