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Schwartz züchtete T-Zellen, die einen MS-ähnlichen Zustand in Ratten auslösen. Dann injizierte sie diese Immunzellen in Ratten, sofort nachdem sie deren optische Nerven stark geschädigt hatte. Wenn Nervenzellen so schwer angegriffen sind, sterben die umgebenden Zellen in den Stunden nach dem Trauma ebenfalls ab. Zwei Wochen nach der Verletzung entdeckte Schwartzs Gruppe, daß die Anzahl der überlebenden Zellen in den beschädigten Nerven dieser Ratten im Durchschnitt dreimal höher lag, als bei Ratten mit ähnlichen Schäden, die eine Placebo-Injektion erhalten hatten (Nature Medicine, Januar-Ausgabe 1999).
Damit haben die Wissenschafler nach Meinung von Schwartz gezeigt, daß eine Autoimmunreaktion nicht immer negative Effekte haben muß. Ihrer Ansicht nach könnte sie auch eine normale physiologische Reaktion auf körperliche Schäden sein. Warum aber manchmal solche Zellen in Notfällen als Retter fungieren, während sie sonst lebensnotwendiges Gewebe zerstören, ist nicht bekannt. Es ist also noch nicht abzuschätzen, inwieweit die neuen Ergebnisse vielleicht nutzbringend eingesetzt werden könnten bei Schlaganfällen, Rückenmarksverletzungen und andere Zuständen, die durch einen schweren Verlust an Neuronen direkt nach einem Unfall gekennzeichnet sind.
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