News: Grönlands Gletscher gehen
Im Inneren der Insel hat es seit der ersten Untersuchung starke Schneefälle gegeben. Um bis zu 25 Zentimeter dicker sind die Eismassen dort jedes Jahr geworden. Aber je näher an der Küste ein Gebiet liegt, umso stärker schwinden die Gletscher. Am schlimmsten ist es an der Ostküste, wo sie um einen Meter im Jahr an Mächtigkeit verloren (Science vom 5. März 1999). Dort lagen die Temperaturen zwischen 1993 und 1998 zwar höher als in den Jahren davor, doch auch an der Westküste wurden die Gletscher dünner. In dieser Gegend war es allerdings eher kälter geworden.
Die Verluste an Masse lassen sich nach Aussage der Forscher nicht mehr durch verstärkte Schmelzvorgänge oder verminderten Schneefall erklären. Sie glauben, daß statt dessen viel Eis an das Meer verloren geht. Bill Krabill vom Goddard Space Flight Center meint, das Schmelzwasser könnte von der Oberfläche zum Fuß des Gletschers sickern und dort die Reibung zwischen Eis und Geröll vermindern. Der Koloß rutscht dann einfach in den Atlantik.
"Warum das allerdings passiert, ist noch ein Rätsel", sagt Krabill. "Aber es könnte bedeuten, daß die Küstenregionen von Eisflächen sehr schnell auf externe Veränderungen reagieren können – wie zum Beispiel eine mögliche Klimaerwärmung."
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