News: Zweifel an den afrikanischen Wurzeln
Die Verwandtschaftsbeziehungen zeigen, daß alle modernen Varianten des Gens auf zwei Urtypen zurückgehen. Aus einem entwickelten sich mehrere moderne Versionen, die man nur unter Afrikanern antrifft. Der andere Urtyp entwickelte sich zu einer Variante, die heute bei einigen Afrikanern vorkommt, und einer anderen, die sich vor etwa 200 000 Jahren nochmals in zwei Versionen aufspaltete, welche in modernen Menschen nichtafrikanischer Herkunft zu finden ist. Außerdem entdeckte das Team einen sogenannten "festen Unterschied" zwischen den afrikanischen und nichtafrikanischen Proben: An einer Stelle in der Sequenz besaßen alle Afrikaner ein bestimmtes Nukleotid, die Nichtafrikaner dagegen ein anderes. Dies ist das erste Mal, daß ein regionaler fester Unterschied in einem menschlichen Gen gefunden wurde, was "ein deutlicher Hinweise für eine historische Spaltung" in der menschlichen Population ist, sagt Hey.
Um die "Out of Africa"-Hypothese endgültig zu Fall zu bringen, sind allerdings noch weitere Untersuchungen nötig. Die Frage, wann und wo sich die menschlichen Populationen entwickelt haben, ist wohl noch nicht geklärt.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 6.8.1998
"Der Stammbaum wackelt"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 4.12.1997
"Der lange Weg zum modernen Menschen"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.