Direkt zum Inhalt

News: Ein sproßarmer Sprößling

Wer eine heutige Maispflanze und ihren wilden Urahnen nebeneinander sieht, kann kaum glauben, daß die beiden überhaupt miteinander verwandt sind. Doch der genetische Vergleich beweist, daß schon die Veränderung in einer einzigen Kontrollregion der Erbsubstanz ausgereicht hat, um eine der wichtigsten Getreidesorten des Erdballs zu schaffen.
Sowohl der moderne Mais als auch das mexikanische Gras Teosint gehören zur Art Zea mays. Doch die beiden sehen so verschieden aus, daß erst jetzt eine molekularbiologische Analyse den jahrelangen Streit beigelegt hat, ob der Mais vom Teosint abstammt oder nicht.

John Doebley von der University of Minnesota in St. Paul und seine Mitarbeiter wiesen nach, daß der Hauptunterschied in der Kontrollregion des Gens tb-1 (teosinte branched-1) liegt (Nature vom 18. März 1999). Durch die Veränderung beim Mais entstanden die wohlschmeckenden kompakten Samenstände auf kurzen Sprossen, während das wilde Teosint lange Zweige hat.

Nach Meinung der Wissenschaftler hat der Domestikationsprozeß wohl Jahrhunderte gedauert. Es gelang ihnen sogar, den Ursprung auf das Balas-Teosint (Zea Mays ssp. parviglumis) aus dem Südwesten Mexikos zurückzuführen. Den genauen Zeitraum der Züchtung werden allerdings die Archäologen festlegen müssen.

  • Quellen

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.