News: Die kleinste Harfe der Welt
Die neueste MEMS-Errungenschaft ähnelt einer achtsaitigen Harfe. Jeder Draht ist nur 150 Siliciumatome dick, die Länge schwankt zwischen einem und bis zu acht Mikrometern. Die Wissenschaftler schicken einen kleinen Strom durch die Siliciumbasis, der die Stäbe erzittern läßt. Dann verrät reflektiertes Laserlicht die Vibrationsfrequenzen, die zwischen 15 und 380 Millionen Schwingungen pro Sekunde variieren. Damit erreichen die Forscher den bisher höchste Ton, den eine von Menschen erschaffene Struktur je hervorgebracht hat. Er liegt annähernd 17 Oktaven höher als ein Klavier spielen kann. Nach nur 1000 bis 2000 Pulsen verstummen die Stäbe jedoch auf mysteriöse Weise. "Die Vibrationen ebben viel schneller ab, als man es erwarten würde", bemerkt Dustin Carr. Studien über die Bewegungen der Drähte bei niedrigen Temperaturen könnten vielleicht quantenmechanische Effekte aufzeigen, die die Arbeit der ultrakleinen MEMS-Geräte beherrschen.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 30.3.1999
"Wie elastisch sind Nanostrukturen?"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 29.1.1999
"Der kleinste Federhalter der Welt"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.