News: Der Plasmodium-Blocker
Nirbhay Kumar, Molekularbiologe an der Johns Hopkins School of Public Health in Baltimore fragte sich, ob die Gene für die Plasmodium-Antigene als Impfstoff wirken würden, wenn man sie injiziert. Wie in der Aprilausgabe von Infection and Immunity berichtet, spritzte sein Team Mäusen das Plasmodium-Gen Psf25, das nur aktiv ist, wenn der Parasit im Moskito lebt. Die Wissenschaftler vermischten anschließend Serum aus den immunisierten Mäusen mit Kulturen des Parasiten und verfütterten das entstandene Gemisch an die Moskitos. Sie fanden heraus, daß im Vergleich zu den unbehandelten Kontrollgruppen 75 Prozent weniger Insekten infiziert wurden. Noch wichtiger war jedoch folgende Beobachtung: Die verbliebenen 25 Prozent der Insekten transportierten in ihren Därmen annähernd 97 Prozent weniger Plasmodium-Oocysten. Ein solcher Impfstoff würde in der Realität erst nachträglich wirken: Die Mücke würde ihn nämlich erst aufnehmen, nachdem sie einen Menschen mit Malaria infiziert hat. Diese Art Impfung "schützt zwar nicht sofort auf individueller Ebene," erläutert Kumar, "wird sie aber in großem Umfang durchgeführt, kann man auf lange Sicht verhindern, daß Malaria übertragen wird."
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 19.2.1999
"Ein Impfstoff gegen Malaria?"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 22.10.1998
"Nicht nur gegen Malaria"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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