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News: Zum Geburtstag ein Photo

Das milliardenschwere Weltraumteleskop Hubble feierte am 24. April 1999 sein neuntes vollendetes Lebensjahr im Weltraum. Und da es mit seinen Kinderkrankheiten bereits für genügend Ärger gesorgt hatte, schenkte sich die NASA zum Geburtstag ein paar hübsche Bilder vom Jupiter-Mond Io.
Der Jupiter und seine Monde scheinen vor irdischen Astronomen keine Ruhe zu finden. Als der Gigant unter den Planeten im Jahr 1997 von den Shoemaker-Meteroiten heimgesucht wurde, blickte die ganze Welt gebannt in seine überaus dynamische Atmosphäre. Und Galileo gab sich vor 200 Jahren als einer der ersten Papparazzi, als er an Jupiter seine astronomischen Fingerfertigkeiten übte und dabei mit seinen Teleskopen vier der sechszehn Monde entdeckte – darunter auch Io, der einzig vulkanisch aktive. Die Nahaufnahme vom Weltraumteleskop Hubble offenbart jedoch etwas, worüber sich Galileo gewiß auch gefreut hätte: eine 200 Kilometer hohe Rauchfahne aus Schwefeldioxid-Schnee. Sie stammt vom Vulkan Pillan, der durchaus nicht allein in den Weiten des Alls ist: Auf Io gibt es hunderte aktiver Vulkane, jedoch bieten nur wenige, meist acht oder neun, ständig sichtbare Wolken. Wenn Schwefeldioxid-Gas Pillan verläßt, hat es zunächst eine Temperatur von über 1500 Kelvin, im Weltraum kühlt es dann sehr schnell ab und gefriert.

Auf den drei großen Bildern ist zu sehen, wie der Trabant, der ungefähr so groß ist wie der Erdmond, am Jupiter vorbeihuscht – und schnell ist er dabei wahrlich: Für einen ganzen Umlauf benötigt er weniger als zwei Tage. Die Schnappschüsse wurden in einer Zeitspanne von 1,8 Stunden aufgenommen. Der schwarze Begeleiter Ios ist sein Schatten, der mit 17 Kilometer in der Sekunde quer über die Jupiter-Oberfläche rast.

Die Photos wurden mit der Wide-Field Planetary Camera 2 aufgenommen und zeigen, was Galileo mit seinen Teleskopen nur schwerlich hätte erkennen können. Denn in den Bildern haben die Astronomen Falschfarben verwendet, die Wellenlängen aus dem Ultravioletten in für das menschliche Augen sichtbare Licht übersetzen. Zusätzlich wurden die Bilder digital geschärft, so daß man schon auf Io stehen müßte, um mit dem bloßen Auge derart viele Einzelheiten auf Jupiter sehen zu können. Die Aufnahmen stellen Details mit einem Durchmesser von 150 Kilometer dar.

Im Laufe dieses Jahres werden die Wissenschaftler einen noch besseren Blick auf Io werfen können, wenn die Raumsonde Galileo zwei nahe Vorbeiflüge unternehmen wird. Sie umkreist seit beinahe 3,5 Jahren Jupiter und seine Monde und wird beim nächsten Vorbeiflug am 10. Oktober 1999 fünfhundert Kilometer über der Oberfläche von Io sein. Danach wird sie sich am 25. November auf nur 300 Kilometern nähern.

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