News: Infizierte Borkenkäfer als trojanische Pferde
Im Mittelpunkt stehen dabei Lockstoff-Fallen, die bereits in der Praxis zur Borkenkäferbekämpfung eingesetzt werden. In diesen Fallen befindet sich ein Pheromon, das normalerweise von Käfern, die einen attraktiven Baum gefunden haben, gebildet wird, um andere Borkenkäfer an den Wirtsbaum heranzulotsen.
In ersten Vorversuchen wurden die Käfer in Pheromon-Fallen gelockt, wo sie über eine mit Pilzsporen bestückte Rutschbahn in einen Auffangbehälter fielen und danach im Labor weiter beobachtet wurden. Ein Großteil hatte sich mit Sporen infiziert und starb einige Tage später. In einem nächsten Schritt sollen die mit dem Pilz in Kontakt gekommenen Käfer wieder aus den Fallen ins Freiland entlassen werden, um die Einschleppung der Sporen in die Population und in das Brutsystem zu überprüfen. Dafür laufen momentan Experimente mit Flugkäfigen im Freiland.
Erste Hinweise zeigen, daß infizierte Käfer die Krankheitserreger bei der Kopulation unter der Rinde an ihre Partner weitergeben. Die Übertragung auf andere Entwicklungsstadien (Eier, Larven) scheint dagegen gering zu sein. Offensichtlich werden die Pilzsporen über die in den Rindengängen lebenden Organismen, zum Beispiel Milben, nicht ausreichend verbreitet. Weiterführende Versuche müssen nun klären, ob mit diesem umweltfreundlichen Verfahren dennoch eine genügend starke Duchseuchung der Borkenkäferpopulationen erreicht werden kann.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.