News: Zu tun oder nichts zu tun
Die Forscher kamen zu diesem Ergebnis, indem sie funktionale Kernspintomographie (fMRI) einsetzten – eine Technik, die "Echtzeitfilme" edr Gehirntätigkeit aufzeichnet und so anzeigt, welche Gehirnbereiche wahrscheinlich in eine bestimmte Aufgabe einbezogen werden. Wie sie in Nature vom 13. Mai 1999 beschreiben, haben sie die fMRI eingesetzt, um die Gehirne von sechs Probanden abzutasten, die einfache Lese- und Gedächtnisaufgaben durchführten. Die Forscher fanden heraus, daß die einzigen Teile des Gehirns, die aktiv waren, wenn die Aufmerksamkeit der Testpersonen vorübergehend von der Hauptaufgabe abgelenkt wurde, um gleichzeitig eine andere Aufgabe zu erledigen, die Seitenbereiche des FPPC waren. In Situationen, bei denen nur eine Aufgabe zu lösen war – wenn also ein Verzweigen nicht nötig war – schien das FPPC nicht eingebunden zu sein. Auch wurde dieser Organisationsbereich des Gehirns nicht durch die Schwierigkeit der fraglichen Aufgaben beeinflußt.
"Diese verzweigungsspezifischen Bereiche haben," so folgern die Forscher, "vielleicht eine Schlüsselrolle bei der Verarbeitung von Sequenzen, bei der häufig die Fortführung eines aktuellen Ablaufes unterbrochen werden muß, um ein Zwischenziel zu erreichen oder um auf neue Anforderungen aus der Umwelt oder aufkommende Gedanken zu reagieren." Damit mehren sich die Hinweise auf die große Bedeutung der Frontlappenbereiche des Gehirns als hochspezifische Werkzeuge der Entscheidungsfindung.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 7.10.1998
"Ein Trainingsplatz für das Gehirn"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 26.8.1998
"Und täglich speichert das Gehirn..."
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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