News: Transfer von Resistenzgenen nachgewiesen
Bis 1997 durften Landwirte in der EU das Antibiotikum Avoparcin als Futterzusatz benutzen. Rund 90 Prozent der eingesetzten Antibiotika dienten als Wachstumsförderer, lediglich zehn Prozent kamen als Infektionsbekämpfer zum Einsatz. Offenbar führte die Zufütterung von Avoparcin in der Tiermast zu antibiotikaresistenten Erreger auch gegen ein weiteres Antibiotikum, Vancomycin. Diese Substanz findet auch in der Humanmedizin Verwendung.
Das Online-Magazin Lifescience.de berichtet, daß die jetzt von RKI-Forscher Wolfgang Witte in Chicago vorgestellten Ergebnisse nach Ansicht des Sprechers der ASM, John Sliwa, einen ernsten Hinweis für die "Kommunikation zwischen dem Enterokokken-Resistenz-Genpool der Tiere mit jenem des Menschen" darstellen. In den Ländern der EU wurde der Einsatz von Avoparcin 1997 verboten. Ebenso ist die Verwendung in des USA und in Kanada untersagt. Illegale Fütterungen der Tiere mit Avoparcin kämen jedoch vor, berichtete vor kurzem das Fachblatt Canadian Medical Association Journal.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 16.6.1998
"Alte Keime – neue Risiken"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 11.3.1998
"Resistente Bakterien: Gefährlich, aber nicht zum Gruseln"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 17.2.1998
"Die Folgen von Antibiotika in der Tiermast"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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