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News: Transfer von Resistenzgenen nachgewiesen

Das in der Tiermast bis 1997 eingesetzte Antibiotikum Avoparcin führte zur Ausbreitung antibiotikaresistenter Bakterien auch beim Menschen. Zudem findet zwischen Tieren und Menschen ein reger Transfer der Resistenzgene statt. Das berichteten Wissenschaftler des Robert Koch-Instituts (RKI) auf der Jahrestagung der American Society of Microbiology (ASM) in Chicago.
Mit Hilfe der Polymerase-Kettenreaktion – einer Technik, die DNA vervielfältigt – konnten Forscher das Resistenzgen vanA des Bakteriums Enterococcus faecium sowohl bei Tieren als auch beim Menschen nachweisen. Die Verbreitung dieses Gens hatten deutsche und dänische Wissenschaftler bereits zuvor im Wasser von Kläranlagen nachgewiesen, die nicht an Krankenhäuser angeschlossen waren. Daraus hatte man geschlossen, daß die Zufütterung des Wachstumsförderers Avoparcin in der Tiermast zur Verbreitung der Resistenzen führen müsse.

Bis 1997 durften Landwirte in der EU das Antibiotikum Avoparcin als Futterzusatz benutzen. Rund 90 Prozent der eingesetzten Antibiotika dienten als Wachstumsförderer, lediglich zehn Prozent kamen als Infektionsbekämpfer zum Einsatz. Offenbar führte die Zufütterung von Avoparcin in der Tiermast zu antibiotikaresistenten Erreger auch gegen ein weiteres Antibiotikum, Vancomycin. Diese Substanz findet auch in der Humanmedizin Verwendung.

Das Online-Magazin Lifescience.de berichtet, daß die jetzt von RKI-Forscher Wolfgang Witte in Chicago vorgestellten Ergebnisse nach Ansicht des Sprechers der ASM, John Sliwa, einen ernsten Hinweis für die "Kommunikation zwischen dem Enterokokken-Resistenz-Genpool der Tiere mit jenem des Menschen" darstellen. In den Ländern der EU wurde der Einsatz von Avoparcin 1997 verboten. Ebenso ist die Verwendung in des USA und in Kanada untersagt. Illegale Fütterungen der Tiere mit Avoparcin kämen jedoch vor, berichtete vor kurzem das Fachblatt Canadian Medical Association Journal.

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