News: Kurzfristige Klimaschwankungen durch abschmelzende Gletscher
Genaue Vergleiche der Daten aus dem Ammersee mit denen der grönländischen Eiskerne zeigen, daß der Klimagradient zwischen Grönland und Mitteleuropa während des untersuchten Zeitraums nicht konstant war, obwohl die kurzfristigen Klimawechsel synchron verliefen. Von etwa 14 400 bis 12 600 sowie von 11 600 bis 10 000 Jahren vor heute war es in Grönland relativ zu Mitteleuropa kälter, das heißt der Klimagradient war größer. Während dieser Zeiten war der globale Schmelzwasserzufluß am höchsten, so daß ein kausaler Zusammenhang angenommen wird.
Damit trägt dieser detaillierte Vergleich von zwei hochauflösenden Klimaarchiven zu einem besseren Verständnis des Klimasystems bei. Voraussetzung für solche Vergleiche ist, daß beide Archive eine voneinander unabhängige Datierung aufweisen. Präzise Zeitskalen in Kalenderjahren gerade für den untersuchten Zeitabschnitt sind jedoch selten. Für den Ammersee wurde das Problem dadurch gelöst, daß die Warvenzeitskala, die an jahreszeitlich geschichteten Sedimenten eines Maarsees in der Eifel (Meerfelder Maar) erstellt wurde, übertragen werden konnte.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 8.3.1999
"Grönlands Gletscher gehen"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 5.3.1998
"Rasche Klimawechsel in der Erdgeschichte"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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