News: Vitamine gegen Lungenkrebs?
Zur Abschätzung des mutagenen Effekts des Zigarettenrauchs und der Schutzwirkung der Vitamine wurden zwei verschiedene Indikatoren herangezogen, die SCE- und die Mikrokernrate. Der Schwesterchromatidaustausch (SCE) kommt zustande, wenn die beiden Hälften eines Chromosoms (die Schwesterchromatiden) so geschädigt werden, daß die DNA-Stränge aufbrechen und auf dem jeweils falschen "Arm" des Chromosoms wieder anwachsen. Die Mikrokernrate stellt ein Maß für die Anzahl der geschädigten Chromosomen dar.
Beide Indikatoren zeigten eine signifikant erhöhte Anzahl von Genschädigungen im Blut von Rauchern. Bei erhöhter Vitaminzufuhr sank bei Rauchern wie Nichtrauchern die Mikrokernrate ab. Der Effekt war bei Rauchern erheblich größer als bei Nichtrauchern. Die SCE-Rate blieb dagegen konstant.
Vitamin C und E scheinen also eine gewisse Schutzwirkung zu haben, die wahrscheinlich auf ihrer Radikal-neutralisierenden Wirkung beruht. Freie Radikale, die beim Rauchen in Massen aufgenommen werden, sind extrem reaktive Moleküle oder Atome, welche die Erbsubstanz angreifen und verändern können. Die Vitamine C und E zählen zur Gruppe der Antioxidantien. Sie können die gefährlichen Radikale abfangen und mit ihnen reaktionsträge Zwischenstufen bilden – die Erbsubstanz bleibt geschützt.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 3.5.1998
"Vom Raucher zum Nichtraucher"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 27.8.1998
"Die 'Mitgift' schwangerer Raucherinnen"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 23.6.1998
"Vergessen Sie das Rauchen oder alles andere"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.