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News: Die richtige Mischung

Computersimulationen zeigen, daß die Erwärmung des Klimas auch auf den Einfluß der Menschen zurückgeführt werden muß. Weder wechselnde Sonnenaktivität, vulkanische Emissionen noch andere natürliche Faktoren allein können in den letzten einhundert Jahren eine Erwärmung um fast ein Grad bewirkt haben. Obwohl einige Stimmen daran zweifeln, daß man die Ursachen für Klimaschwankungen überhaupt eindeutig benennen kann, gehen britische Forscher davon aus, mit einem Computerprogramm den Einfluß der verschiedenen Faktoren bestimmen zu können. Die richtige Mischung aller Faktoren im Modell führte dann zur erfolgreichen Simulation der real beobachteten Aufheizung.
Anscheinend ist es kein hoffnungsloses Unterfangen, die Ursachen der Klimaveränderung zu erklären. So lautet zumindest die Ansicht, die Simon Tett vom Meteorological Office Bracknell in Großbritannien, und Kollegen in der Nature Ausgabe vom 10. Juni 1999 vertreten.

Sie vermuteten, daß jeder einzelne Einfluß beim sprunghaften Anstieg der Temperaturen in diesem Jahrhundert eine Rolle spielen könnte. Das umfaßt natürliche Klimaschwankung sowie Veränderungen der Sonnenaktivität, vulkanische Emissionen, aber auch die vom Menschen erzeugten Treibhausgase und Sulfat-Aerosole (Partikel, die durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe entstehen). Nach Ansicht der Wissenschaftler kommt es nur auf das richtige Mischungsverhältnis an.

Um zu untersuchen, welcher Anteil jedes Faktors in ihren globalen Klimamodellen berücksichtigt werden müßte, machten die Forscher zunächst eine Modellrechnung ohne irgendeinen der sogenannten Einflüsse oder 'treibenden Faktoren' über einen simulierten Zeitraum von 1 700 Jahren. Es zeigte sich, daß die unstimulierte Variation des Klimas nicht annähernd die beobachtete Erwärmung erklären konnte. Im zweiten Schritt kam es darauf an, die Kombination der unterschiedlichen Faktoren zu finden, mit der die Computersimulation den tatsächlichen Beobachtungen am besten entsprach.

Die im letzten Jahrhundert verursachten Veränderungen durch Treibhausgase und Sulfat-Aerosole können entweder aus direkten Messungen abgeschätzt oder zum Beispiel aus der Kohlendioxid-Emission berechnet werden. Vulkanische Emissionen im vergangenen Jahrhundert sind aus geologischen Beobachtungen ziemlich genau bekannt. Veränderungen in der Sonnenaktivität sind dagegen etwas schwieriger zu bestimmen. Sie können jedoch beispielsweise aus historischen Unterlagen über Sonnenflecken oder aus Messungen des Kohlenstoffisotops 14C in Baumringen abgeleitet werden.

Die Ergebnisse der Simulation ließen für die Forscher nur einen Schluß zu: "Die Temperaturveränderungen im zwanzigsten Jahrhundert können nicht durch eine Kombination natürlicher Schwankung und die Reaktion auf umweltbedingte Einflüsse allein erklärt werden." Stattdessen müssen durch Menschen verursachte Komponenten in die Klimauntersuchung mit einbezogen werden. Der Anstieg der Temperatur um ungefähr ein Viertel Grad seit den vierziger Jahren ist hauptsächlich auf die Zunahme der Treibhausgase zurückzuführen. Die begleitende Zunahmen an Sulfat-Aerosolen kompensierte dies allerdings bis in die Mitte der siebziger Jahre, wodurch der Erwärmungseffekt in diesem Zeitraum "verschleiert" wurde. Daß die Klimaerwärmung in der jüngsten Zeit nur eine Laune der Natur ist, meinen die Wissenschaftler eindeutig widerlegt zu haben.

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