Direkt zum Inhalt

News: Ein riesiger Fleck auf der strahlenden Weste

Wie auf unserer Sonne gibt es offenbar auch auf fernen Sternen Flecken. Ein Team von Astronomen aus Wien hat auf dem Stern XX Triangulum einen riesigen, kühlen Sternfleck mit einer Ausdehnung von mehr als dem tausendfachen Erddurchmesser entdeckt. Selbst im Vergleich zu den größten Sonnenflecken sind die Ausmaße gewaltig.
Kühle Flecken – sei es nun auf der Sonne oder auf anderen Sternen – sind konzentrierte Magnetfelder, welche die freie Plasmabewegung und somit den Energietransport aus dem Inneren des Sternes zum Teil unterbinden. Dadurch erscheinen sie an der Sternoberfläche auch dunkler. Noch sind allerdings viele Fragen bezüglich des Phänomens offen, die Astronomen hoffen, durch die neuen Entdeckungen auch die Kenntnis über unsere eigene Sonne verbessern zu können.

Der Superfleck, den die Astronomen von der Sternwarte der Universität Wien unter Leitung von Klaus Strassmeier auf XX Triangulum entdeckt haben, hat eine Größe von 14,5 Millionen Kilometern. Die größten Sonnenfleckengruppen dehnen sich über rund 230 000 Kilometern aus. Wie es zu derart riesigen Flecken kommen kann, ist vollkommen ungeklärt, doch vermuten die Forscher, daß der Stern relativ rasch rotieren muß, um in seinem Inneren einen starken magnetischen Dynamo zu betreiben.

Der Sternfleck auf XX Triangulum wurde gleichzeitig mit den beiden Wiener Roboterteleskopen "Wolfgang" und "Amadeus" in Arizona und mit dem Coude-Feed-Teleskop des National U.S. Observatory am Kitt Peak entdeckt. Die exakte Beobachtung von Sternoberflächen macht den Astronomen allerdings noch Schwierigkeiten. Sterne erscheinen auch in den besten Teleskopen als punktförmige Objekte und können nicht als Scheibchen aufgelöst werden, wie etwa bei der Sonne.

Die Wiener Astronomen bedienen sich daher einer indirekten Methode, die Doppler-Tomographie genannt wird und der medizinischen Computertomographie sehr ähnelt. "Im Prinzip tritt anstelle etwa des menschlichen Gehirns ein rotierender Stern und anstelle des rotierenden Scanners ein fixiertes Teleskop mit einem hochauflösenden Spektrograph", so Strassmaier.

Siehe auch

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.