News: Die Schokoladenseite der Mona Lisa
Die Forscher vermuten eine biologische Erklärung für die offensichtliche Bevorzugung der linken Gesichtshälfte: Sie wird von der rechten Gehirnhälfte kontrolliert, die für Gefühle zuständig ist. Dementsprechend sei der Hang zum Dreh nach rechts bei Frauen, die ja emotionaler sein sollen als Männer, deutlicher ausgeprägt. Männer lassen sich dagegen nicht so gern in die Karten sehen: Sie blicken etwas häufiger lieber nach links und zeigen eine ungerührte rechte Backe.
Diese Ergebnisse werden auch von einer Studie unterstützt, an der 165 Psychologiestudenten teilnahmen. Sie sollten für Portraitaufnahmen Modell sitzen – und bevorzugten dafür ebenfalls die ausdrucksstärkere linke Gesichtshälfte.
Ganz besonders deutlich wird es bei Wissenschaftlern, die ihre linke Seite nur äußerst ungern präsentieren. Also sind sie doch die gefühllosen, rationalen Verstandesmenschen? Wohl nicht. Die Autoren zumindest führen es eher darauf zurück, daß die Portraits mehr beruflichen als persönlichen Zwecken dienten.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 11.5.1998
"Die Portrait-Komposition beäugen"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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