News: Ein symbiotisches System wirft Blasen
Die mutmaßlichen Schöpfer dieser filigranen Formen sind auf dem Bild, das mit der Wide Field and Planetary Camera 2 aufgenommen wurde, nicht zu erkennen. Das verdächtige Doppelsternsystem liegt im leuchtenden Zentrum des Nebels verborgen. Bei dem einen handelt es sich um einen Roten Riesen – einen aufgeblähten Stern, der seinen Wasserstoffvorrat aufgebraucht hat und nun seine äußere Hülle in einem kräftigen Sternenwind davonbläst. Sein Begleiter ist ein heißer Weißer Zwerg – der Überrest eines ausgebrannten Sterns.
Ein solches Duo bezeichnen Astronomen als symbiotisches System. Der Weiße Zwerg fängt einen Teil der Materie, die sein riesiger Nachbar ausstößt, mit seiner Gravitationskraft ein. Dadurch bildet sich eine Akkretionsscheibe um ihn, in welcher die Teilchen in einer Spiralbahn auf seine heiße Oberfläche stürzen. Irgendwann hat sich dort so viel Materie angesammelt, daß der Weiße Zwerg sich ihrer mit einer heftigen Eruption entledigt, durch die das Material in den Weltraum geschleudert wird.
Nach Vorstellung der Wissenschaftler haben bislang zwei solcher Ereignisse stattgefunden, wobei jedesmal eine der "Sanduhren" entstanden ist. Wie sie Anfang August 1999 auf der Konferenz Asymmetrical Planetary Nebulae II: From Origins to Microstructure am Massachusetts Institute of Technology erläutert haben, lagen zwischen den beiden Ausbrüchen jedoch mehrere tausend Jahre. Wir werden uns darum wohl sehr gedulden müssen, bis noch eine dritte "Sanduhr" hinzukommt.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 4.6.1999
"Von der Wiege bis (fast) zur Supernova – auf einem Bild" - Spektrum Ticker vom 24.12.1997
"Hubbles Galerie der planetarischen Nebel"
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