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News: Gegen den Stillstand

Jedes Jahr sind etwa eine viertel Million Menschen, die einen Herzstillstand außerhalb eines Krankenhauses erleiden, direkt vom Tode bedroht. Dies betrifft vor allem diejenigen, bei denen trotz Defibrillation das Herz nicht wieder zum Schlagen gebracht werden kann. In einer Veröffentlichung eines amerikanischen Fachblattes stellen Forscher stellen nun eine klinische Versuchsreihe vor, nach der ein intravenöses Anti-Arrhythmie-Medikament namens Amiodarone das Leben vieler Patienten retten kann, die auf Defibrillation nicht ansprechen.
ARREST (Amiodarone in the Out-of-Hospital Resuscitation of Refractory Sustained Ventricular Tacharrhythmias) wird die Studie genannt, die Peter Kudenchuk vom Medical Center der University of Washington in Seattle und seine Kollegen durchführten. Die Ergebnisse von ARREST stimmen positiv: Direkt am Ort ihres Zusammenbruchs wurde einer Gruppe von 504 Patienten, die einen Herzstillstand aufgrund einer gefährlichen Herzrhythmusstörung (Herzkammerflimmern) erlitten, das Anti-Arrhythmie-Medikament Amiodarone intravenös verabreicht. Die Patienten waren zwischen 20 und 94 Jahre alt. Die Mehrheit waren Männer und die meisten erlitten den Herzstillstand zuhause. Verglichen wurde diese Gruppe mit Patienten, die unter solchen Umständen die übliche Standardbehandlung bei Herzstillstand erhielten. Die Wiederherstellung eines stabilen Herzrhythmus war im Vergleich bei der Amiodarone-Gruppe um nahezu 30 Prozent verbessert. Ein solcher Vorteil wurde sogar festgestellt, wenn Amiodarone (® Cordarone) erst später im Verlaufe der Wiederbelebung verabreicht wurde. Besonders auffällig trat der Effekt bei Frauen auf (New England Journal of Medicine, Ausgabe vom 16. September). ARREST ist nach Aussage von Kudenchuk die erste Studie in der außerhalb einer Krankenhaus-Behandlung die Effektivität einer Amiodarone-Gabe mit anderen Standardmaßnahmen verglichen wurde.

"Auf je zehn Personen, deren Herzstillstand mit Amiodarone behandelt wurde, kommt eine Person mehr, die wiederbelebt und lebend in ein Krankenhaus eingeliefert werden konnte," sagte Kudenchuk. Nach seiner Aussage war das Behandlungsziel in der ARREST-Studie die erfolgreiche Wiederbelebung und die Einlieferung ins Krankenhaus. Die Untersuchung sollte nicht dazu dienen, die Auswirkung der Amiodarone-Behandlung auf Patienten nach deren Einlieferung in eine Klinik zu bewerten. Bezogen auf die Überlebenschancen und die vollständige Wiederherstellung aller Hirnfunktionen wurden kleine positive Auswirkungen der Amiodarone-Verabreichung festgestellt. Die Forscher glauben aber nicht, daß diese Unterschiede beweiskräftig sind.

"Herzstillstand zu behandeln und Patienten lebend in die Klinik einzuliefern, ist ein wichtiger Schritt, aber es ist nur die erste Hürde", sagte Kudenchuk. "Der nächste Schritt ist die Entscheidung, ob Medikamente wie Amiodarone langfristig die Überlebenschancen nach einem Herzstillstand verbessern können."

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