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News: Der Duft des Froschkönigs

Im Märchen werden Frösche zwar geküßt, aber zur Belohnung müssen sie sich dann auch Prinzen verwandeln. In der Realität nutzen sie ganz andere Tricks, um auf das weibliche Geschlecht attraktiv zu wirken. Bei ihnen geht die Liebe über das Riechorgan. Australische Wissenschaftler haben einen Duftstoff identifiziert, den männliche Frösche während der Paarungszeit produzieren, um Weibchen anzulocken. Dies scheint das erste bei Fröschen entdeckte Pheromon zu sein.
Vor kurzer Zeit identifizierten Wissenschaftler einen chemischen Signalstoff, mit dem Salamander einen Paarungskandidaten anlocken. Damit schien das erste Mal ein Pheromon bei Wirbeltieren gefunden, welches die weibliche Empfängnisbereitschaft beeinflußt. Nun ziehen die Frösche nach. John Bowie und seine Kollegen von der University of Adelaide in Australien untersuchten Männchen der Art Großer Baumfrosch, Litoria splendida. Dabei entdeckten sie eine Drüse in deren Köpfen, mit denen die Tiere eine Substanz in dem Wasser verspritzen können, in welchem sie brüten. Dieses sogenannte Spendipherin zeigt eine sofortige besondere Wirkung auf weibliche Frösche dieser Art – schon in winzigen Mengen übt es eine starke Anziehungskraft aus (nature, Ausgabe vom 30. September 1999).

Die Forscher legten mit dem "Froschparfüm" getränkte Kissen in speziellen Wasserbehältern aus. Sobald sie einen weiblichen Frosch dazu in den Behälter sperrten, wandte sich das Versuchstier sofort dem Kissen zu – aus einer Entfernung von bis zu einem Meter – und nahm auf dem Kissen Platz. Schon vierzig Nanogramm Splendipherin reichten aus, um die Reaktion auszulösen. Mit weniger war nichts zu erreichen, während eine größere Menge eher für Konfusion bei den Tieren sorgte.

Pheromone sind für Wissenschaftler ein interessantes Forschungsgebiet, zum Beispiel auch, weil sie eine wichtige Rolle bei der Arterkennung, der Fortpflanzung und anderen Verhaltensweisen spielen. Etwaige Reaktionen von Menschen auf Pheromone werden immer wieder untersucht – vielleicht hoffen manche doch darauf, irgendwann einmal persönliche Anziehungskraft durch "Eau de Toilette" ersetzen zu können. Aber bis dahin sollte es weiterhin ein langer Weg sein – bleibt zumindest zu hoffen...

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