News: Schnappschüsse der Vergeßlichkeit
Das Problem ist die Größe der Plaques. Sie sind zu klein, um in lebenden Patienten gefunden zu werden – nicht einmal mit Techniken wie der Kernspintomographie (MRI). Eine effektivere Variante der MRI, die Magnetresonanzmikroskopie, bietet eine höhere Auflösung, aber es war trotzdem unklar, ob die entsprechenden Geräte in der Lage sind, die verräterischen Umrisse der Plaques aufzufinden.
Die Neurobiologin Helene Benveniste und ihre Kollegen am Duke University Medical Center in Durham untersuchten per Magnetresonanzmikroskopie kleine Stücke von Hirngewebe von etwa einem Zentimeter Größe. Diese waren direkt nach dem Tode entnommen worden und stammten von fünf Patienten, bei denen Alzheimer vermutet wurde, und drei als in dieser Beziehung gesund geltenden Menschen. Die Wissenschaftler entdeckten zahlreiche schwarze Punkte in mehreren der Proben aus den mutmaßlich Alzheimer-geschädigten Hirnen. Diese Punkte waren in den Geweben der gesunden Gehirne nicht zu finden.
Um das Auftreten der Plaques zu verifizieren, wurden die Proben von den Wissenschaftlern in dünne Scheibchen geschnitten und angefärbt. Einige Verteilungen von Punkten und gefärbten Plaques "paßten perfekt, wenn sie in Beziehung zu bestimmten Ortskennzeichen wie Blutgefäßen gebracht wurden", sagte Benveniste. Im nächsten Schritt plant sie die Technik so weiter zu entwickeln, daß bei lebenden Tieren die Korrelation festgestellt werden kann zwischen der Bildung von Plaques und Vergeßlichkeit oder anderen neurologischen Veränderungen im Krankheitsverlauf. Auch die Kollegen zollen der neuen Technik ihren Respekt: Einen "wirklichen technischen Durchbruch" in der Bildgebung nennt es zum Beispiel Konrad Beyreuther vom Zentrum für Molekulare Biologie an der Universität Heidelberg.
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