News: Aus stinkendem Müll wird saubere Energie
Der Trick der Fraunhofer-Forscher: Sie verfeinerten das gängige zweistufige Verfahren. Die luftdicht ablaufenden Prozesse wurden in der zweiten Phase durch Mikrofilter ergänzt. Durch diese fließt das bei der Gärung entstehende Schlammwasser ab. Die Restmasse fault weiter und schrumpft – im Vergleich zum bisherigen Verfahren – auf weniger als die Hälfte zusammen. Anschließend behandeln die Wissenschaftler den verbleibenden Rest unter Zufuhr von Luft mit speziellen Pilzen, um das im Gärprozess schwer abbaubare Lignin zu reduzieren. Der Stoff kommt in fast jeder Pflanze, Frucht- sowie Gemüseart vor und verholzt die Fasern. Schließlich wird die Menge ein weiteres Mal vergoren, um den Restmüll weiter kleinzukriegen. Die geruchlosen Überbleibsel können nun deponiert werden.
Walter Trösch vom Fraunhofer IGB erklärt: "Es ist kein Problem, bereits bestehende Vergärungsanlagen mit unserem System nachzurüsten, aber natürlich ist es eine Frage des Geldes." Eine sinnvolle Investition in die Zukunft: Die Ergebnisse erfüllen bereits heute die Anforderungen der neusten Technischen Anleitung für Siedlungsabfälle (TASi) für das Jahr 2005. Das Verfahren eignet sich nicht nur für Hausmüll; auch andere organische Abfälle wie Biomüll, Gülle, Klärschlamm oder industrielle Naturstoffabfälle lassen sich damit nutzbringend verwerten.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 20.1.1999
"Das Blei in unserer Luft" - Spektrum Ticker vom 5.11.1998
"Müll 'vererden' statt verbrennen"
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