News: Froschmißbildungen nur durch Parasitenbefall?
Ein Team unter der Leitung von Pieter Johnson vom McKenna College in Claremont untersuchte daraufhin im folgenden Sommer 103 Seen in den nordwestlichen Staaten der USA. In 42 Gewässern fanden die Forscher mißgebildete Frösche. Sie konnten nachweisen, daß der Plattwurm Riberoria trematodes in 40 dieser Gewässer für die Anomalien der Extremitäten verantwortlich ist, bei den übrigen zwei ist die Ursache unklar.
Mit diesen Trematoden infizierte Kaulquappen zeigten beim Heranwachsen im Labor dieselben Deformierungen wie ihre Artgenossen im Freiland. Riberoria trematodes gräbt sich in die Hinterläufe der heranwachsenden Amphibien und zerstört dort die Ordnung der Knospenzellen, aus denen sich die Extremitäten herausbilden. Also endlich ein Freispruch für die Menschen?
Mitnichten. Zuvieles ist noch ungeklärt. Beispielsweise die Frage nach der Ursache für die offenbar erheblichen Schwankungen in der Trematoden-Population. Außerdem ist nicht gesichert, worin die Ursache für die Verkrüppelungen in den beiden anderen Seen besteht. Für Pieter Johnson ist der Fall auch noch nicht abgeschlossen. Für ihn steht fest, daß es neben dem Parasitenbefall weitere Faktoren geben muß, die zu den beobachteten Verstümmelungen in den trematodenfreien Seen führten.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 4.5.1999
Plattwürmer für Froschmißbildung verantwortlich
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 30.4.1999
Verkrüppelte Frösche
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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