News: Blasebalg im Ohr
John Oghalai und seine Kollegen vom Baylor College of Medicine in Houston gingen davon aus, dass die Bewegungen der Haarzellen durch deren Membran verursacht wird. Daher entnahmen sie Meerschweinchen äußere Haarzellen und behandelten diese mit verschiedenen Substanzen und Elektroschocks. Die Forscher konnten anhand einer Fluoreszenz-Probe beobachten, wie sich Membranlipide als Reaktion auf elektrische Impulse verlangsamten, ein für diese Zellen einzigartiges Phänomen. Die Membran schrumpft, wenn die Zelle zuckt, meinen die Wissenschaftler (Science vom 28. Januar 2000).
Die Studie sei sehr wichtig, da sie Licht in die Mechanik des Hörens bringe, sagt Aleksander Popel von der Johns Hopkins University in Baltimore. Nach Angaben von William Brownell, einem Mitarbeiter von Oghalai, sind beschädigte Haarzellen der häufigste Grund für Hörprobleme. Wenn Wissenschaftler deren Mechanismus ersteinmal besser verstünden, könnten sie die Zellen vielleicht wirksam vor Beschädigungen bewahren.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 6.10.1999
"Stille Höhen hörbar machen"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 13.4.1999
"'Haarwuchsmittel' gegen Hörverlust"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 2.7.1998
"Krach mit Folgen"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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