News: Rendezvous im All
Im Dezember 1998 misslang NEAR diese Operation, als die Raumsonde mit 3600 km/h heranraste, ihren Hauptantrieb zünden musste und dabei derart durchgeschüttelt wurde, dass sie sich in eine schützende Ruhephase begab. Damals brach die NASA den Versuch ab, ließ NEAR den Asteroiden passieren und verschob die Mission auf das nächste Jahr. Diesmal verlief alles reibungslos, und NEAR wurde die erste Raumsonde, die in die Nähe eines so kleinen Himmelkörpers gelangte.
Nach einem näheren Blick auf Eros hätte NEAR ein bisschen enttäuscht sein können. "Das ist ein äußerst kraterreicher Körper mit einer sehr alten Oberfläche", sagt Joseph Veverka von der Cornell University. "Da ist eine Menge komplexer Geologie zu entdecken." Auf der Nahaufnahme der Oberfläche ist ein etwa 5,5 Kilometer großer Krater zu erkennen, der Spuren einer inneren Schichtung aufweist, einen stark eingefurchten Rand besitzt und Material enthält, das trotz seiner geringen Gravitation, die inneren Kraterwände heruntergerollt ist.
Geologen sind bereits am Anfang dieser auf ein Jahr geplanten Studie begeistert, in deren Verlauf die Zusammensetzung und innere Struktur von Eros analysiert werden soll. Ziel der Untersuchungen ist es, den Ursprung von Asteroiden, den Meteoriten, die sie hervorbringen, und der Materie, die Planeten wie die Erde bildet, zu klären. Dazu wird sich NEAR spiralförmig auf den Asteroiden zu bewegen, um am Ende des Jahres vermutlich auf seiner Oberfläche zu landen. Dieses würde eine abschließende – und ewige – Umarmung von zwei widerwilligen Liebenden bilden.
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