News: Immer kleiner, schneller, besser
Die Industrie arbeitet unter Hochdruck an der Weiterentwicklung der Elektronenstrahl-Lithographie, um dieses Verfahren zu beschleunigen und es somit für die Massenproduktion von Mikrochips interessant zu machen. Mit dem Prototypen ihres Electron Beam Projection Lithography (EPL) konnten IBM und Nikon bereits 80 Nanometer große Chip-Strukturen realisieren.
IBM hat auf der Microlithography, einem Treffen der International Society of Optical Engineering, über Erfolge mit ihrer Electron Beam Projection Lithography (EPL) berichtet, mit der sich wesentlich kleinere Chip-Strukturen herstellen lassen. Das Projekt PREVAIL (Projection Reduction Exposure With Variable Axis Immersion Lenses) liegt schon seit Jahren in den Schubladen des Unternehmens. Nun aber wurde es in Zusammenarbeit mit dem japanischem Kamera- und Mikroskophersteller Nikon in die Tat umgesetzt und ein Prototyp-System entwickelt, mit dem sich bereits 80 Nanometer-Strukturen realisieren ließen. 50 und 35 Nanometer-Stukturen sind mit dem Verfahren laut IBM-Entwickler Hans Pfeiffer ohne weiteres machbar. Damit lassen sich dann mehrere Milliarden Transistoren auf einem Chip unterbringen, wobei sich vor allem "hochrepetitive" Strukturen (also etwa Speicher) für diese Technik empfehlen. Erste PREVAIL-Systeme dürften gegen Ende 2002 auf den Markt kommen.
Einfache Elektronenstrahl-Lithographie leidet darunter, dass sie ausgesprochen langsam mit einem Strahl die Chipstrukturen "malt", sodass sie für die Massenproduktion von Chips nicht in Frage kommt. PREVAIL arbeitet mit einer Vielzahl von Linsen und kann gewisse Grundmuster mit einem Schuss "belichten" (Shaped Spot). Dies erhöht den Durchsatz beträchtlich, wenngleich er immer noch deutlich hinter der Geschwindigkeit bei der optischen Lithographie zurückbleibt.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 22.10.1999
"Kalligraphie in der Nanowelt"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum der Wissenschaft 3/93, Seite 52
"Quantenpunkte"
(nur für Heft-Abonnenten online zugänglich)
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