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News: Mehr Sicherheit in der Diabetes-Prognose

Niederländische Mediziner haben einen Bluttest zur Früherkennung der Zuckerkrankheit bei Kindern entwickelt. Durch den Nachweis von Inselzell-Antikörpern, die gegen ein bestimmtes im Stoffwechsel benötigtes Enzym gerichtet sind, lässt sich das Entstehen der Krankheit mit 50-prozentiger Sicherheit vorhersagen. Dagegen liegt die Genauigkeit herkömmlicher Test bei etwa einem Prozent.
Wissenschaftler der Rotterdamer Kinderklinik Sophia und der Erasmus-Universität hatten festgestellt, dass bei vier von fünf jungen Diabetespatienten vor Ausbruch der Krankheit die Inselzell-Antikörper gegen das Enzym Glutaminsäuredehydrogenase (GAD) und IA2 im Blut vorhanden sind und dass diese Proteine ausschließlich bei Typ-1-Diabetes auftreten.

Mit dem neuen Test wird die Konzentration der Inselzell-Antikörper im Blut gemessen. Bereits vor 25 Jahren war bekannt, dass Jugend-Diabetes anhand der Inselzell-Antikörper früh nachgewiesen werden kann. Aber erst nach der Identifizierung und Synthetisierung von GAD und IA2 war ein solcher Test möglich. Das Vorhandensein der Antikörper im Blut weist darauf hin, dass das Abwehrsystem des Körpers irrtümlich die Insulin produzierenden Zellen abbaut. Die Symptome werden aber erst sichtbar, wenn mehr als 80 Prozent der Inselzellen zerstört sind. Der Prozess ist dann schon mehrere Jahre im Gang.

Außer der Antikörperbestimmung setzten die Wissenschaftler zum Nachweis einer eventuellen erblichen Anlage einen DNA-Test ein. Durch die Kombination beider Methoden lässt sich mit mehr als 50-prozentiger Sicherheit feststellen, ob jemand zu dem etwa halben Prozent der Bevölkerung gehört, bei dem sich ein Typ-1-Diabetes entwickeln kann. Wird dafür allein der DNA-Test genutzt, liegt diese Sicherheit lediglich bei einem Prozent.

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