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News: Keine Angst vor neuen Medien

In Deutschland macht sich Optimismus breit. Wo noch vor zehn Jahren überwiegend Angst vor den Informations- und Kommunikationstechnologien herrschte, erhofft man sich dank Computer und Internet nun eine durchaus vielversprechende Zukunft. Zu diesem Resultat kommt eine Studie des Sozialforschungsinstituts infas. Als besonders positiv beurteilten die befragten Arbeitgeber und Arbeitnehmer den leichteren Zugriff auf Informationen und die verbesserten Möglichkeiten, Wissen untereinander auszutauschen. Als negativ hingegen empfinden viele die ständige Erreichbarkeit.
Das Bad Godesberger Institut infas hatte 1000 Erwerbstätige und 300 Unternehmen mit jeweils über 1000 Mitarbeitern zu Chancen und Risiken von Computern und Internet befragt. Dabei äußerte sich rund ein Viertel der Teilnehmer optimistisch über die multimediale Zukunft. Alle Unternehmen haben der Studie zufolge positive Erfahrungen mit dem Einsatz neuer Techniken gemacht, erläutert infas-Geschäftsführer Menno Smid. Rund 80 Prozent der Unternehmen setzten E-Mail zur Kommunikation ein, 56 Prozent tauschten Daten mit anderen Unternehmen aus und jede zweite Firma vermarkte sich über Internet oder CD-ROMs.

Aufgrund der Wandlung zur Wissens- und Kommunikationsgesellschaft verändere sich vor allem der Arbeits- und Ausbildungsmarkt gravierend. So bestehe der ideale Arbeitnehmer für die Unternehmen nicht mehr nur aus einer bloßen Ansammlung von Fachwissen. Auch der Mensch an sich ist jetzt offensichtlich gefragt. Zumindest zeichne sich der Wunsch-Kandidat für 71 Prozent der Unternehmen durch Kommunikationsfähigkeit aus. Auch Kooperationsfähigkeit und eigenständiges Lernen stehen mit 67 bzw. 55 Prozent mittlerweile hoch im Kurs.

Gerade ständiges und eigenständiges Lernen werde künftig über Erfolg oder Misserfolg des Arbeitnehmers in der Wissensgesellschaft entscheiden, berichtet die Studie. Denn nach Ansicht von 36 Prozent der befragten Unternehmen erhalten die jungen Leute an Schulen und Hochschulen keine angemessene Ausbildung; die Firmen selbst seien jedoch auch nicht bereit, diese Defizite auszugleichen. Jeder Arbeitnehmer müsse sich selbst um seine Ausbildung kümmern, so die weit verbreitete Meinung der Arbeitgeber. Gerade darin liege aber auch eine große Chance, meint Christian Stolorz, Vorstandsvorsitzender der Unternehmensberatung CSC Ploenzke AG, welche die Studie in Auftrag gegeben hatte: "Wer wissensdurstig ist, kann aus der Opferhaltung des technologisch Betroffenen zum ökonomisch Beteiligten aufsteigen."

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