News: Elfenbein erzählt eine prähistorische Tragödie
Um Hinweise auf diese verheerende Klimaveränderung zu finden, untersuchte Fox die oberen Stoßzähne – in Wahrheit stark vergrößerte Schneidezähne – einer Reihe von fossilen Gomphotherium-Funden (Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology, Vol. 156, S. 327). Die Säuger lagern im Laufe ihres Lebens Zahnschmelz und Dentin in ihren Zähnen ein – in einer ähnlichen Weise, wie Bäume Lebensringe produzieren. An diesen Schichten kann man die damaligen Umweltbedingungen ablesen: Die Ringe sind in Zeiten mit Nahrungsknappheit dünner, als wenn genug Futter vorhanden ist.
Durch mikroskopische und Lumineszenz-Analyse-Verfahren konnte Fox in den Wachstumsraten der Tiere, die vor 12 bis 16 Millionen Jahren lebten, keine Hinweise auf saisonale Klimaschwankungen finden, was bedeutet, dass ein recht gleichmäßiges Klima vorherrschte. Aber die Stoßzähne von jüngeren Gomphotherium-Funden zeigten etwas ganz anderes. "Einige spätere Exemplare stimmten recht schön mit dem überein, was man für saisonales Wachstum erwarten würde, was eine größere Klimavarianz andeutet", erläutert der Wissenschaftler. Durch diese jahreszeitlichen Schwankungen könnten sich vermehrt trockenes Gebüsch und Grasland ausgebildet haben, wodurch die Nahrung für Blätter-fressende Herbivoren knapp wurde.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 7.6.1999
"Kurzfristige Klimaschwankungen durch abschmelzende Gletscher"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 5.3.1998
"Rasche Klimawechsel in der Erdgeschichte"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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