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News: Alles Söhne Abrahams

Wenn ein gemeinsames Erbe Frieden garantieren würde, wäre der seit Jahrhunderten andauernde Konflikt im Mittleren Osten vielleicht schon lange beigelegt. Denn laut einer neuen Studie sind Juden genetisch sehr eng mit Palästinensern, Syrern und Libanesen verwandt. Und diese Wurzeln haben sie über 4000 Jahre hinweg nahezu unverändert bewahrt.
Eine Gruppe von Wissenschaftlern aus den USA, Europa und Israel haben das Y-Chromosom, das normalerweise unverändert vom Vater auf den Sohn vererbt wird, bei über tausend Männern weltweit analysiert. Im Laufe der menschlichen Geschichte traten einige Veränderungen in der Sequenz der DNA dieses so genannten männlichen Chromosoms auf. Die entstandenen Variationen in der Basenabfolge können mit modernen molekularbiologischen Methoden haargenau festgestellt werden. Da verwandte Bevölkerungsteile dieselben Variationen aufweisen, können Wissenschaftler auf diese Weise Abkömmlinge bestimmter Bevölkerungsgruppen erkennen und deren gemeinsamen Vorfahren ermitteln.

Die Wissenschaftler analysierten spezifische Abschnitte des Y-Chromosoms bei 1371 Männern aus 29 verschiedenen Bevölkerungsgruppen auf der ganzen Welt (Proceedings of the National Academy of Sciences vom 9. Mai 2000). Die Studie ergab, dass jüdische Männer eine Reihe bestimmter genetischer Merkmale mit nicht-jüdischen Männern aus dem Mittleren Osten wie Syrern, Libanesen und Palästinensern teilen. Diese genetischen Besonderheiten unterschieden sich außerdem stark von nicht-jüdischen Männern, die nicht aus der Region stammten. Das deutet darauf hin, dass Juden und Araber einen gemeinsamen Vorfahren besitzen und somit näher miteinander verwandt sind als mit Menschen von anderen Teilen der Erde.

Die Untersuchungen zeigten weiterhin, dass sich trotz der komplexen Geschichte der jüdischen Migration in der Diaspora, der Zeit seit 556 vor Christus, als die Juden aus Palästina auswanderten, die jüdische Gemeinschaft kaum mit Bevölkerungsgruppen anderen Glaubens vermischt hat. Denn jüdische Männer von allen Teilen der Welt tragen dieselben genetischen Merkmale auf ihrem Y-Chromosom.

"Da ein sehr altes jüdisches Gesetz besagt, dass die Glaubenszugehörigkeit von der mütterlichen Seite übertragen wird, ergab unsere Studie die Möglichkeit, den Anteil von andersgläubigen Männern an der genetischen Vielfalt der heutigen Juden abzuschätzen", sagt Michael Hammer von der University of Arizona in Tucson. "Es überraschte uns, zu sehen, wie deutlich die für den Mittleren Osten kennzeichnenden genetischen Merkmale bei jüdischen Männern von verschiedensten Gemeinschaften in der Diaspora waren."

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