News: Der Komet, den niemand gesehen hat
Die Auflösung der Aufnahmen waren allerdings zu schlecht, um die Umlaufbahn des Objektes zu ermitteln. Aber der Komet stieß in unregelmäßigen Abständen Wasserdampf aus, was darauf hinweist, dass er eine Kruste gebildet hat. Das lässt wiederum vermuten, dass er eine elliptische Umlaufbahn besitzt und regelmäßig die Sonne umrundet, erklären die Wissenschaftler (Nature vom 18. Mai 2000).
Mäkinen hält den Kometen für hell genug, als dass er mit einem leistungsfähigen Fernglas oder einem kleinen Teleskop ausgemacht werden könnte. "Von einem Amateur-Astronomen hätte er leicht gefunden werden können", sagt er. Vielleicht blieb der Komet unentdeckt, weil er sich der Erde von der Rückseite der Sonne her näherte oder weil er durch den südlichen Himmel zog, der weniger systematisch nach Kometen abgesucht wird. Aber Brian Marsden vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics vermutet, dass das Objekt eventuell schwächer war, als die Astronomen berechnet hatten. Die Helligkeit eines Kometen anhand von UV-Aufnahmen zu ermitteln, gestaltet sich seiner Meinung nach mitunter recht schwierig. Trotzdem ist er überrascht, "dass ihn hier unten niemand entdeckt hat".
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 10.4.2000
"Ein Komet, der kein Ende findet" - Spektrum Ticker vom 29.6.1999
"SOHO erspäht die Rückseite der Sonne" - Spektrum der Wissenschaft 11/96, Seite 92
"Kometen und Planetoiden – Risiko für die Erde?"
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