News: Neue Therapieansätze bei Parkinson-Patienten
Das führt zu Dyskinesien: Die auf die klassische Weise behandelten Patienten beginnen unwillkürliche Bewegungen zu machen. Sie leiden stark unter dieser Nebenwirkung von L-Dopa. Bei Personen, die bereits im Alter unter 40 Jahren an Morbus Parkinson erkranken, sind es nach fünf Jahren L-Dopa-Therapie etwa hundert Prozent, die solche Dyskinesien haben.
In einer internationalen Studie wurden 286 Patienten mit neu entdecktem Morbus Parkinson von Beginn an entweder mit L-Dopamin oder dem Dopamin-Agonisten Ropinirol behandelt. Diese Substanz wirkt an den selben Rezeptoren im Gehirn. Poewe berichtet: "Nach fünf Jahren zeigte sich ein extrem signifikanter Unterschied. Unter der alleinigen Behandlung mit Ropinirol zeigten fünf Prozent der Patienten Dyskinesien, unter L-Dopa hingegen 36 Prozent." (New England Journal of Medicine vom 18. Mai 2000)
Die österreichischen Morbus Parkinson-Spezialisten haben deshalb schon vor einiger Zeit neue Behandlungsempfehlungen formuliert. Demnach sollte zunächst mit einer alleinigen Behandlung mit einem Dopamin-Agonisten begonnen werden. Bei einer Verstärkung der Symptome kann die Dosis erhöht werden. L-Dopa sollte möglichst spät und in möglichst niedriger Dosierung eingesetzt werden. Ausnahmen von dieser "Regel" gibt es bei hoch betagten Patienten.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 20.4.2000
"Die gute Seite des Tabaks"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 19.10.1999
"Chirurgisch gegen Parkinson"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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