News: Die zweite Gefahr des Cholesterins
Im Laborversuch gaben Pieters und sein Kollege John Gatfield so genannte Lipidsenker in Zellen. Diese Substanzen kommen bei der Behandlung von erhöhtem Cholesterinspiegel zum Einsatz. Außerdem entfernten die Wissenschaftler mit einem Zuckerabkömmling Fett von der Oberfläche der Zellen. "Dann haben wir gesehen, dass die Mycobakterien überhaupt nicht in die Zellen gehen", so Pieters. "Das heißt, dass Cholesterin absolut notwendig ist, um die Mycobakterien in die Zellen zu bekommen." Nicht sicher ist Pieters, ob ein krankhaft erhöhter Cholesterinspiegel die Anfälligkeit gegenüber den betroffenen Krankheiten steigert. Dazu müsse man eine schwierige Balance untersuchen, so Pieters: "Wenn es zum Beispiel zu wenig Cholesterin im Organismus gibt, dann bringen andere Zellen die Produktion nach oben."
Mit einer einfachen Technik hat Pieters die erforschten Vorgänge sogar gefilmt: Er befestigte an ein einfaches Lichtmikroskop eine digitale Videokamera. Zu sehen ist, wie die Fresszellen in Abwesenheit von Cholesterin Mycobakterien verschlingen, aber auch, wie sich diese in eine schützende Fettschicht einhüllen. Interessierte können die Aufnahmen im Internet (Quicktime-Movies) ansehen.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 11.5.2000
"Granatäpfel sind gut für's Herz"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 7.3.2000
"Doch kein 'böses' Cholesterin?"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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