News: Heller Strahl im All
"Sowohl die Helligkeit als auch das Spektrum des Strahls unterscheiden sich stark von dem, was die Theorie sagt", berichtete Andrew Wilson von der University of Maryland auf dem Treffen der American Astronomical Society am 6. Juni 2000 in Rochester. Eine mögliche Erklärung für die Röntgenstrahlen ist, dass Schockwellen am Kopf und an den Seiten des Jets Elektronen und eventuell auch Protonen auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigen. Dabei werden sie auf ein Energieniveau gebracht, das dem 100 Millionenfachen ihrer Ruhemasse entspricht. Diese Energie verlieren die Elektronen durch das Aussenden von Röntgenstrahlen aber rasch wieder. Der Jet könnte daher der erste Hinweis auf diesen Prozess so weit außerhalb einer Galaxie sein.
Astronomen vermuten, dass Jets durch die unglaublichen elektromagnetischen Kräfte entstehen, die auftreten, wenn sich magnetisiertes Gas auf ein schwarzes Loch zu bewegt. Obwohl die meiste Materie in das Objekt fällt, kann offenbar ein kleiner Teil mit extrem hoher Geschwindigkeit herausgeschleudert werden. Magnetfelder, die sich durch diese Kräfte entwickeln, können sich über enorme Distanzen ausbreiten und vielleicht erklären, warum der Jet so schmal ist.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 1.11.1999
"Das Nadelöhr für kosmische Jets" - Spektrum Ticker vom 28.10.1999
"Galaktische Röntgenjets im Bilde" - Spektrum Ticker vom 30.8.1999
"Chandra läßt tief blicken"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
Der Heidelberger Verlag Spektrum der Wissenschaft ist Betreiber dieses Portals. Seine Online- und Print-Magazine, darunter »Spektrum der Wissenschaft«, »Gehirn&Geist« und »Spektrum – Die Woche«, berichten über aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.