News: Vom sprichwörtlichen Elefantengedächtnis
Wenn die Elefanten den "Rufer" von Band gut kannten, antworteten sie ihm freundlich. Wenn er ihnen zumindest nicht fremd war, hörten sie sich die Begrüßung an, reagierten aber nicht weiter auf sie. Doch wenn die Rüsseltiere eine unbekannte Stimme hörten, zeigten sie ein ganz anderes Verhalten: Aufgeregt versuchten sie, sich und ihre Familie gegen den vermeintlichen Fremden zu verteidigen (New Scientist vom 15. Juli 2000).
Offenbar können Elefanten in ihrem riesigen Schädel auch eine ganze Menge speichern, denn die Tiere erkannten Mitglieder von mindestens 14 anderen Familien an ihrem individuellen Begrüßungslaut. Somit kann sich ein einzelner Dickhäuter schätzungsweise 100 Stimmen zu den passenden Gesichtern seiner Artgenossen merken – und das sogar für längere Zeit. Denn als die Verhaltensforscher den Ruf eines bereits vor zwei Jahren verstorbenen Tieres seinen nächsten Angehörigen vorspielten, antworteten die Familienmitglieder und bewegten sich freudig auf die Lautquelle zu. Hierbei wäre interessant zu wissen, wie rasch die Wissenschaftler ihr Tonband einpackten und verschwanden – und wie lange sie sich an dieses Erlebnis erinnern werden.
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