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News: Natürlich sanft gelandet

Der Applaus der Passagiere kommt nicht zu Unrecht - auch wenn die Piloten im Cockpit davon gar nichts mitbekommen. Denn Start und Landung eines Flugzeugs gehören zu den 'heikelsten' Flugmanövern. Aber während sich die Piloten bei der Landung stark konzentrieren müssen und ständig an ihren Instrumenten regulieren, um die Fluggeschwindigkeit und -höhe zu kontrollieren hilft sich eine Biene mit einem ganz einfachen Trick: Indem sie die Geschwindigkeit des vorbeihuschenden Bodenbildes in ihrem Gesichtsfeld konstant hält, verringert sie automatisch proportional zur Flughöhe ihre Geschwindigkeit - bis sie schließlich knapp über der Oberfläche fast still steht und sanft aufsetzt.
Wenn wir aus dem Fenster eines fahrenden Zuges schauen, so scheinen beispielsweise Büsche oder Bäume am Gleisrand viel schneller vorüberzuziehen als weit entfernte Objekte, obwohl wir mit derselben Geschwindigkeit an ihnen vorbei fahren. In ähnlicher Weise nimmt auch eine Biene ihre Umwelt war, bevor sie zum Landeanflug ansetzt und diese unterschiedlichen Eindrücke nutzt sie aus, um sanft und sicher aufzusetzen.

Denn wie Mandyam Srinivasan von der Australian National University in Canberra und seine Mitarbeiter herausfanden, sorgt die Biene dafür, dass dabei das Bild des Bodens zu jedem Zeitpunkt gleich schnell ihr Gesichtsfeld kreuzt, wie die Forscher in einer kommenden Ausgabe von Biological Cybernetics berichten. Die Wissenschaftler zeichneten die Flugbilder von sechs Bienen bei über 100 Landungen auf einer flachen Oberfläche auf. Ihre Messungen ergaben, dass die Fluggeschwindigkeit des Insekts dabei stets proportional zu seiner aktuellen Höhe war. Und damit hielten die Forscher auch schon den Schlüssel in der Hand, um hinter den einfachen Trick der Biene zu kommen. Denn indem sie die Geschwindigkeit der vorbeihuschenden Strukturen konstant hält, verringert sie automatisch ihre Fluggeschwindigkeit, wenn sie gerade wieder festen Boden unter den Füßen hat. Eine beneidenswert einfache Methode, bei der sie sich nicht den Kopf zerbrechen muss über ihre Höhe und Geschwindigkeit. Um ihre Idee weiter zu prüfen, statteten die Forscher ein computergesteuertes Roboter-Gerüst mit einer nach unten gerichteten Video-Kamera aus. Und nur, indem sie die Geschwindigkeit des Bodenbildes konstant hielten, brachten sie den Roboter genau im Moment des Aufsetzens zum Stillstand.

Javaan Chal, der sich ebenfalls an den Experimenten beteiligte, hält die Technik der Bienen für ein ideales System für unbemannte Kleinstflugzeuge, in denen die Wissenschaftler nun ihre Entdeckung erproben wollen. Vielleicht könnte die Methode aber auch dazu beitragen dass größere, unbemannte Flugzeuge sicher landen.

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