News: Natürlich sanft gelandet
Denn wie Mandyam Srinivasan von der Australian National University in Canberra und seine Mitarbeiter herausfanden, sorgt die Biene dafür, dass dabei das Bild des Bodens zu jedem Zeitpunkt gleich schnell ihr Gesichtsfeld kreuzt, wie die Forscher in einer kommenden Ausgabe von Biological Cybernetics berichten. Die Wissenschaftler zeichneten die Flugbilder von sechs Bienen bei über 100 Landungen auf einer flachen Oberfläche auf. Ihre Messungen ergaben, dass die Fluggeschwindigkeit des Insekts dabei stets proportional zu seiner aktuellen Höhe war. Und damit hielten die Forscher auch schon den Schlüssel in der Hand, um hinter den einfachen Trick der Biene zu kommen. Denn indem sie die Geschwindigkeit der vorbeihuschenden Strukturen konstant hält, verringert sie automatisch ihre Fluggeschwindigkeit, wenn sie gerade wieder festen Boden unter den Füßen hat. Eine beneidenswert einfache Methode, bei der sie sich nicht den Kopf zerbrechen muss über ihre Höhe und Geschwindigkeit. Um ihre Idee weiter zu prüfen, statteten die Forscher ein computergesteuertes Roboter-Gerüst mit einer nach unten gerichteten Video-Kamera aus. Und nur, indem sie die Geschwindigkeit des Bodenbildes konstant hielten, brachten sie den Roboter genau im Moment des Aufsetzens zum Stillstand.
Javaan Chal, der sich ebenfalls an den Experimenten beteiligte, hält die Technik der Bienen für ein ideales System für unbemannte Kleinstflugzeuge, in denen die Wissenschaftler nun ihre Entdeckung erproben wollen. Vielleicht könnte die Methode aber auch dazu beitragen dass größere, unbemannte Flugzeuge sicher landen.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 13.6.2000
"Bemalte Bienen auf dem Prüfstand"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 9.2.2000
"Bienen im Flugtraining"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 7.2.2000
"Kilometerzähler der Honigbienen entdeckt"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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