News: Drum prüfe, wer sich gern mitotisch teilt
Daniel Scolnick und Thanos Halazonetis vom Wistar Institute in Philadelphia haben nun ein weiteres, verwandtes Gen chfr entdeckt, das den ordnungsgemäßen Ablauf der Mitose kontrolliert. Um seine Funktion besser zu verstehen, haben die beiden Forscher in Krebszellen die Mikrotubuli-Strukturen künstlich "eingefroren". Wenn die Zellen einen Schaden in dem chfr-Gen tragen, übersehen sie das Problem bis zur Mitte der Mitose. Erst ein anderer, späterer Kontrollpunkt erkennt die Fehlstelle und stoppt daraufhin die Teilung. Ist das chfr-Gen allerdings intakt, greift es ein und beendet die Mitose in dem frühen Stadium.
Der Zellbiologe Conly Rieder vom Wadsworth Center in Albany findet die neuen Ergebnisse sehr ermutigend. Scolnick und Halazonetis "haben den ersten Kontrollpunkt gefunden, der vor Beginn der Mitose etwas anderes als DNA-Schäden überwacht". "Es ist ein ganz neuer Weg, von dem Wissenschaftler bisher nichts wussten, und jetzt haben sie ihn molekular sogar im Griff", sagt der Genetiker Stephen Elledge vom Baylor College of Medicine in Houston.
Das Ergebnis könnte sogar klinische Bedeutung haben. Zellen mit Schäden in dem chfr-Gen reagieren empfindlicher auf Wirkstoffe wie Taxol, welche die Mikrotubuli stören. Halazonetis sagt, dass man das chfr-Gen von Patienten testen sollte, um daraufhin das passende Krebs-Medikament auswählen zu können.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 11.11.1999
"Ein wirksamer Doppelschlag gegen Krebs"
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