News: Kleiner als das kleinste Päckchen
Jetzt aber haben Andrey Geim von der University of Nijmegen in den Niederlanden und seine Kollegen bewiesen, dass Wirbel erheblich kleinere Mengen von magnetischem Fluss tragen können. Die Forscher führten eine Reihe von Versuchen an Aluminiumscheiben mit einer Dicke von 15 Mikrometer bei einer Temperatur von 0,5 Kelvin durch. Jedesmal, wenn ein Wirbel in das Metall eintrat, stieg der magnetische Fluss dort an. Die Höhe der Sprünge war jedoch nicht gequantelt, die kleinste gemessene Änderung innerhalb eines Supraleiters betrug gerade mal 0,1 Prozent von dem "kleinstmöglichen" Flussquant. In manchen Proben traten auch negative Sprünge auf, was bedeutet, dass der Supraleiter das magnetische Feld beim Eintritt eines Vortex auch verdrängen kann.
Den Wissenschaftlern fiel auf, dass auch gleiche Proben sich unterschiedlich magnetisieren ließen. Waren die Ränder eher gezackt, so spiegelte sich das im Ansteigen des magnetischen Flusses wider. Waren die Ränder hingegen sehr glatt, so stieg auch der magnetische Fluss mit jedem einzelnen Wirbel stetig an. Denn diese ändern ihre Struktur in der Nähe der Kanten, sodass der magnetische Fluss nicht gequantelt ist (Nature vom 7. September 2000).
"Unserer Meinung nach könnte das eine Reihe bisher unverstandener Beobachtungen erklären", kommentieren die Physiker. Denn der schon vor Jahrzehnten vorhergesagte Effekt ist wohl doch nicht so klein und damit vernachlässigbar, wie viele Wissenschaftler annahmen. Besonders in dünnen Filmen dürfte er eine wichtige Rolle spielen. Die Forscher vermuten außerdem, dass der Effekt "in vielen, wenn nicht den meisten, einschlägigen Experimenten auftreten kann."
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 3.11.1999
"Das Gedächtnis des Aluminiums"
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