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News: Radikale verhindern Leben auf dem Mars

Die Viking-Mission konnte nicht beweisen, dass Leben auf dem Mars existiert. Sie entdeckte sogar, dass der Marsboden wenigstens bis in eine Tiefe von zehn Zentimetern nicht einmal Spuren davon enthält. Verantwortlich dafür sollten anorganische Super- oder Peroxide im Marsboden sein, die organische Moleküle zerstören würden. Doch wie sollten sie entstehen? Amerikanische Wissenschaftlern fanden dafür jetzt eine Erklärung, welche die Suche nach den 'Marsbewohnern' in tieferen Bodenschichten verlegt.
Die Erkenntnisse der Viking-Mission Mitte der siebziger Jahre waren enttäuschend für alle, die Lebensspuren auf dem Mars erwartet hatten. Weder im Marsgestein, noch in den Bodenschichten bis zu einer Tiefe von zehn Zentimetern ließen sich Lebensformen nachweisen. Ganz im Gegenteil ergab sich, dass der Marsboden Oxidationsmittel enthält, die organische Moleküle zersetzen können. Das würde die Entstehung von Leben schon im Voraus verhindern. Nun konnte Albert Yen mit seiner Wissenschaftlergruppe des Jet Propulsion Laboratory in Pasadena erstmals eine befriedigende Erklärung für diese 'Lebensfeindlichkeit' des Mars geben (Sciencevom 15. September 2000). In einer Simulation der Marsoberfläche zeigten sie, dass unter der Bestrahlung mit ultraviolettem Licht am Boden Superoxid-Radikale (O2-) entstehen, die jede Form von organischen Molekülen zerstören.

Im Labor stellte Yen mit seinen Kollegen die Marsoberfläche mit allen bekannten Charakteristika nach: Mars-ähnliche Gesteine (Labradorite) unter einer extrem trockenen sauerstoffhaltigen Atmosphäre. Die Gesteine bestrahlten sie dann mit ultraviolettem Licht. Unter diesen Bedingungen entstanden bereits nach 20 Stunden die Sauerstoff-Radikale. Nach Aussage von Yen, ist das die Erklärung für die reaktive Eigenheit des Marsbodens, der organische Moleküle nicht zulässt. "Unsere Untersuchung zielte nicht darauf, zu zeigen, ob sich überhaupt jemals Leben auf dem Mars bildete, sondern darauf uns Informationen zu liefern, wo wir nach Leben oder Beweisen für vergangenes Leben suchen sollen."

Die neuen Ergebnisse schließen es auch weiterhin nicht aus, dass es innerhalb von Gesteinen oder in hinreichender Tiefe im Marsboden Schutz vor den Sauerstoff-Radikalen und damit Leben auf organischer Basis geben könnte. Wie tief die Radikale in den Boden eindringen, wollen die Forscher als nächstes herausfinden – und damit natürlich auch – wie tief man bei der nächsten Mars-Mission graben müsste, um eventuell doch noch auf Leben zu stoßen.

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