News: Neue Methode zur dreidimensionalen Gendetektion
"Das sieht dann richtig aus wie eine dreidimensionale Landkarte", bemerken Königs Kollegen Iris Riemann und Axel Göhlert. Chromosomen-Anomalien, die bei angeborenen Erkrankungen wie Trisomie 21 ("Down-Syndrom") vorliegen, sind so selbst für das ungeübte Auge des Laien deutlich erkennbar. Bislang haben die Wissenschaftler um Karsten König vor allem mit Proben aus dem Jenaer Institut für Humangenetik experimentiert. Sobald ihre MM-FISH-Methode, für die immerhin ein Speziallaser erforderlich ist, kostengünstiger einsetzbar wird, könnte sie zu einem zuverlässigen und effizienten Verfahren in der vorgeburtlichen und der – in Deutschland noch untersagten – Präimplantationsdiagnostik (PID) avancieren.
Aber auch ein Einstieg in die Molekularpathologie, etwa zur Krebsdiagnostik, scheint zum Greifen nahe. Weil der Photonenstrahl des Speziallasers bis zu drei Millimeter tief in Gewebeproben hineinreicht, lassen sich nicht nur genomische Bereiche in einzelnen Zellen, sondern auch in ganzen Zellverbänden untersuchen. "Bei vielen Tumoren liegt eine spezifische Genanomalie vor", erklärt König. "Mit MM-FISH können wir gezielt nach Mikrotumoren fahnden und genetisch veränderte Zellen deutlich von umgebenen Normalzellen unterscheiden." Die Arbeit des Pathologen würde dadurch um einen molekulabiologischen Ansatz erweitert werden.
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