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Wie jede Zelle verfügen jedoch auch Tumorzellen über DNA-Reparaturmechanismen, welche die Wirkung der Therapie wieder zunichte machen können. Eines dieser Reparaturproteine ist die Methyl-Guanin-DNA-Methyltransferase (MGMT). Das Gen für dieses Protein verfügt, wie viele Gene, über einen Schalter. Ist dieser Schalter, der Promotor, methyliert, dann ist das Gen abgeschaltet. Die Zelle kann das Reparaturenzym nicht produzieren und ist dem Medikament schutzlos ausgeliefert.
James Herman vom Johns Hopkins Oncology Center in Baltimore hat sich zusammen mit seinen Kollegen das MGTM-Gen in Hirntumoren von 47 Patienten angeschaut (New England Journal of Medicine vom 9. November 2000, Abstract). Über einen spezifischen Polymerase-Kettenreaktions-Test fanden die Wissenschaftler bei 19 Patienten einen methylierten Promotor des Gens – das Gen war damit abgeschaltet. Die Ärzte behandelten alle Patienten mit dem Medikament Carmustin. Die Therapie schlug bei 12 der 19 Patienten mit dem veränderten MTGM-Gen besser an. Die Tumoren gingen zurück, die Patienten überlebten im Schnitt etwa 13 Monate länger. Im Gegensatz dazu half die Chemotherapie nur bei einem der 28 Patienten mit dem normalen MGTM-Gen.
Der von den Wissenschaftlern entwickelte Nachweis ist zwar noch nicht frei auf dem Markt verfügbar, Herman betont jedoch: "Die Möglichkeit, die methylierte Form des MGMT-Gens nachzuweisen, weist einen neuen Weg auf, um auf der Grundlage des Tumorprofils den Erfolg einiger Krebstherapien vorherzusagen."
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 3.2.2000
"Zuviele Schalter auf 'Aus'"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 14.1.2000
"Chemotherapie über alle Schranken"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 30.3.1998
"Mit Sabotage gegen Hirntumore"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum der Wissenschaft 11/99, Seite 92
"Auf den Punkt genau"
(nur für Heft-Abonnenten online zugänglich)
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