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Kommentare - - Seite 942

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Neuer Parasit als Auslöser des Bienensterbes

    04.01.2012, Dr.Hans-Joachim Scheel
    Es wird dringend empfohlen, keine Bienenstöcke aus den USA (auch nicht zu Forschungszwecken) einzuführen, denn die Varroa-Milbe kam auch aus dem Ausland zu unseren Honigbienen und belastet diese bis heute noch.
  • Klarheit mit tiefenabhängiger Oberflächenspannung

    04.01.2012, Klaus Reiter, Waidhofen an der Thaya (Österreich)
    Ich gebe Herrn Palm Recht, dass die Berücksichtigung der umgebenden Luftströmung dieses Verhalten erklären kann.

    Mein Vorschlag, das auf eine recht simple Art in die Simulation zu bekommen, wäre den Schwarm mit einer tiefenabhängigen Oberflächenspannung zu versehen. Durch die Tiefenabhängigkeit kann ein Gradient für die Abnahme der Vogeldichte zur Schwarmmitte hin definiert werden.
    Diese Oberflächenspannung zieht dann die weiter außen fliegenden Vögel näher zusammen als die weiter innen. Das sollte dann nach der Justage der Tiefenabhänigkeit bzw. der Stärke der Anziehung recht gut dem beobachteten Verhalten nahekommen.
  • Gyrus subcallosus = Gyrus paraterminalis

    03.01.2012,
    Ich habe gerade mal in meinen Büchern nachgeschaut und nirgendwo den "Gyrus subcallosus" gefunden. Laut Wikipedia scheint das aber ein anderer Name für den Gyrus paraterminalis zu sein.
    Stellungnahme der Redaktion

    Das stimmt, allerdings hat mich Ihr Hinweis zu weiteren Nachforschungen gebracht: In der Tat scheint das von den Forschern anvisierte Gebiet mehr als nur den Gyrus subcallosus zu umfassen. Es ist deshalb wohl eher zutreffend, von "Area subcallosa" zu sprechen (BA 25). Ich habe dies im Text jetzt genauer ausgeführt.


    Mit besten Grüßen,


    Jan Dönges, Redaktion

  • Von Echnaton zu den Mullahs oder was ist Glaube wert?

    01.01.2012, yoatmon
    Ein in der Menschheitsgeschichte geschichtlich dokumentierter Wendepunkt tritt ein mit dem Zeitalter des ägyptischen Pharaos Echnaton. Die genaue Regentschaft von Echnaton ist unbekannt; es wird vermutet, dass er Ägypten in dem Zeitraum 1351–1334 v. Chr. regierte. Echnaton war der erste Monarch, der die These eines Monotheismus in einer menschlichen Kultur einführte. Zuvor gab es eine große Anzahl von Göttern und auch noch danach. Bezeichnend für den Gedanken des Monotheismus ist die Tatsache, dass Moses, der im 13. Jahrhundert v. Chr. lebte, während der Regentschaft von Pharao Ramses II (also nach Echnaton) am Hofe Ramses aufwuchs.

    Obwohl die Ägyptische Priesterschaft nichts unterließ, jegliche Erinnerung an den von ihr verhassten Echnaton für alle Zeiten zu löschen, gelang dies nur bedingt. Es dürfte somit auch nicht verwundern, dass Moses vom Denken und Handeln Echnatons am Hofe Ramses erfuhr und sich diese Erfahrungen zu eigen machte. Zuvor herrschte bei den Israeliten Vielgötterei genauso wie bei all den anderen Volksstämmen in der Region.

    Da das Christentum und der Islam seine Abstammung vom Judentum nicht leugnen können, könnte man auch sagen, sie alle haben ihren Ursprung dem Gedankengut Echnatons zu verdanken. In Details unterscheiden sich alle Religionen voneinander; im Prinzip jedoch, kann Echnaton als der Vater von ihnen erachtet werden. Geschichtlich gesehen, war der Orient schon immer ein besonderer Nährboden für religiöse Überzeugungen und das ist er bis heute geblieben. Kurz zusammengefasst könnte man sagen: von Echnaton zu den Mullahs.
  • Gesamtkrümmung einer Kurve ohne die Unendlichkeit

    30.12.2011, Daniel Högerl, Hornstein (Österreich)
    Im Informationskasten "Die Gesamtkrümmung einer Kurve" wird erwähnt, dass die Gesamtkrümmung einer Kurve ein Maß für die notwendigen Richtungsänderungen ist, wenn man die Kurve entlangläuft. Weiter heißt es, eine Näherung für diese Zahl erhalte man durch Diskretisieren der Kurve, das heißt Ersetzen durch einen Streckenzug, und Aufsummieren der endlich vielen Winkel, um von Punkt zu Punkt zu gelangen. Erst in der unendlichen Annäherung solle sich die tatsächliche Gesamtkrümmung zeigen.

    Das erschien mir nun unlogisch, da man schon die Gesamtkrümmung eines Kreises durch drei Punkte, also ein Dreieck, mit 2π bzw. 360 Grad korrekt erhält. Mehr Punkte zu wählen ändert an den 2π Gesamtkrümmung auch nichts.

    Um meinen Verdacht zu überprüfen, habe ich nun also ein Programm geschrieben, mit dem ich die Gesamtkrümmung einer beliebigen geschlossenen Kurve diskretisiert berechnen kann. Dabei werden die diskreten Punkte (annähernd) äquidistant auf der Kurve verteilt und dann die einzelnen Winkel aufsummiert. Siehe da, für den im Info-Kasten abgebildeten Knoten (bzw. eine entsprechende planare Kurve) ergibt sich schon ab 7 Punkten der exakte Wert von 4π bzw. 720 Grad. Abermals bringt eine Erhöhung der Punkteanzahl keine Verbesserung des Wertes.

    Die Programm-Ausgaben können hier eingesehen werden (Kurven beginnen immer im Ursprung 0/0):
    http://hoegerl.org/sdw/curve_1_3_dots.png (Kreis)
    http://hoegerl.org/sdw/curve_1_6_dots.png
    http://hoegerl.org/sdw/curve_2_5_dots.png (2D-"Knoten")
    http://hoegerl.org/sdw/curve_2_7_dots.png
    http://hoegerl.org/sdw/curve_2_103_dots.png

    Das Programm (geschrieben in C#) zum Download gibt es hier:
    http://hoegerl.org/sdw/TotalKnotAngle.zip
    Stellungnahme der Redaktion

    Sie haben eine Aussage bestätigt, die im letzten Absatz des Kastens zu finden ist: Eine ebene, konvexe Kurve hat stets die Gesamtkrümmung 2π. Unter "Kurve" zählen die Mathematiker auch geschlossene Wege, die Ecken und geradlinige Wegstücke enthalten.


    Das heißt insbesondere: Jede Näherung eines Kreises durch einen (konvexen) Streckenzug hat bereits den exakten Wert der Gesamtkrümmung, und die Berechnung des Grenzwerts ist in diesem Fall ziemlich trivial. Auch für eine in die Ebene plattgedrückte Kleeblattschlinge kommt bereits bei einer Diskretisierung der exakte Wert 4π heraus.


    Wozu also der ganze Aufwand mit dem Grenzwert? Weil die Näherung bei "echt" dreidimensionalen Kurven nicht mehr exakt ist. Wenn Sie bei der Diskretisierung des Kleeblattknotens einige Punkte aus der Ebene herausheben und andere absenken, damit die Überkreuzungen richtig sind, wächst die Gesamtkrümmung um einen gewissen Beitrag. Den kann man zwar beliebig klein machen; aber an dieser Stelle kommt der Grenzwertbegriff ins Spiel – und ist nicht entbehrlich.


    Christoph Pöppe, Redaktion

  • Positive Rückkopplung führt zum Kollaps

    29.12.2011,
    Staatsverschuldung steigt -> Zinsendienst steigt -> Staatsverschuldung steigt exponentiell durch Zinseszinseffekt -> Vertrauen der Gläubiger bricht ein -> Zinsendienst explodiert durch Risikoaufschläge -> Regierung steuert dagegen mit Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen -> Wirtschaftsleistung bricht ein -> die Ausgaben steigen durch höhere Arbeitslosenzahlen und die Steuereinnahmen sinken durch den Wirtschaftseinbruch -> Budgetdefizit steigt dadurch weiter, es werden jedoch keine neuen Kredite mehr gewährt -> CRASH !!!
  • Primitiv und unzeitgemäß

    29.12.2011, 29.12
    Nicht alles, was man tun kann, sollte man auch tun. Nur weil es diese Technik gibt, muss man sie nicht anwenden.
    Wir sollten aufhören unsere vermeintlichen Abfälle in irgendwelche Deponien zu versenken. Da hat sich
    offensichtlich in der Sichtweise seit der Steinzeit nichts getan. Was da so an Altlasten im Boden, in der Tiefsee, in Bergwerken etc. liegt, wird uns noch genug Kopfschmerzen bereiten.

    Unter einem etwas anderen Blickwinkel ist Kohlendioxid ein mit hohem Energieaufwand produzierter wertvoller Rohstoff. Diesen jetzt wieder mit Energieaufwand in den Boden zu verpressen ist geradezu irrwitzig. Nach intelligenten Anwendungen für diesen Rohstoff zu suchen ist die Aufgabe - und nicht alles, was uns jetzt gerade unangenehm ist, in Nachbars Garten zu vergraben. Es wird Zeit über Kohlenstoffrecycling nachzudenken. Wenn das Erdöl knapp wird brauchen wir Alternativen.
  • Religionsphilosoph kontra Naturwissenschaftler

    29.12.2011, Klaus Teutenberg, Lindlar
    Ein herrliches Gespräch! Der aggressive Religiöse mit Wahrheitsanspruch (wie er auf Dawkins einschlägt '… einfach falsch … Kreuzzugsprediger …') und der besonnene Naturwissenschaftler, der nicht sagt, dass eine Theorie wahr ist (,sondern die nach unserem Wissen beste Beschreibung). Richtig sagt er, es gibt keinen Sinn des Universums. Wie man ohne diese kriegerischen Religionen trotzdem sinnvoll leben kann, beschreibt Bernulf Kanitscheider in seinem empfehlenswerten Buch 'Entzauberte Welt'.
  • Neue Freunde

    29.12.2011, Michael Josef Sommer www.stand-up-reason.de
    Ich finde diese Forschung interessant: Bakterien machen den Geruch. Diese werden noch zum größten Freund der Menschen werden. Rein von dem, was ich sagen kann.

  • Columbo lässt grüßen

    29.12.2011, Dipl. Ing. Hermann Aigner
    Wer die Fernsehserie "Columbo" kennt, sollte auf die Lösung kommen ;)
    Dort ist diese Wiegemethode in einer Folge vorgekommen.
  • Vernunft – Glaube; Wissenschaft – Religion

    28.12.2011, Utz Tannert, Lemgo
    Die wieder einmal konstruierten Gegensatzpaare beruhen auf einer Fehldeutung oder einer Fehldefinition der Begriffe. Die eigentlichen Begriffspaare sind Wissen - Glaube sowie Vernunft - Gefühl. Wissenschaft als Erkenntnismethodik kann und soll sich mit jedem dieser Begriffe auseinandersetzen, um sie zu verstehen. Unter diesem Aspekt kann sich die Wissenschaft problemlos mit einer vernünftigen Begründung des Glaubens oder mit einem erfühlten Wissen befassen.
    Man sollte berücksichtigen, dass viele klassische Begriffspaare nur wegen einer gewünschten ideologischen Wertung zu Gegensätzen gemacht wurden. Es gehört zu den wirkungsvollsten dialektischen Mitteln, Widersprüche zu konstruieren, um einen Begriff positiv vom anderen abzugrenzen. So ist es eben auch dem vermeintlichen Widerspruch zwischen Vernunft und Glaube ergangen.
    Stellungnahme der Redaktion

    Sie haben ganz Recht, dass die Wissenschaft sich mit Verständnis und Definition der Begriffe beschäftigen muss. Aber: Was sind „richtige“ Definitionen, wenn nicht die, die sich am faktischen Sprachgebrauch orientieren? Vernunft und Glaube sind auch kein begriffliches Gegensatzpaar, sondern zunächst einmal Termini für etwas, was wir in der empirischen Welt vorfinden: da Personen, die bestimmte Dinge glauben, dort (etwas allgemeiner) Ansprüche auf Vernünftigkeit. Und so betrachtet ist es dann eine echte Frage, wie beides sich zueinander verhält – und kein konstruierter Gegensatz.

    Christian Tapp

  • Thema verfehlt

    28.12.2011, Bernhard Spintzyk
    Das Zitat von Luther ist beeindruckend. Der Vernunft die Augen ausstechen! Au ja, und anschließend die Zähne ziehen, ohne Betäubung!
    Dann: „Gebt acht, dass euch niemand mit seiner Philosophie und falschen Lehre verführt, die sich auf die menschliche Überlieferung stützen und sich auf die Naturmächte der Welt, nicht auf Christus berufen.“
    Ich überlege, wie Christus im Periodensystem ergänzt werden könnte und wie die katholische Kirche ohne Überlieferung aussähe.
    Aber Paulus hat wohl keinen guten Vorschlag gemacht, denn: „Auf der anderen Seite hat kaum ein anderer biblischer Autor so sehr vernünftig für den Glauben argumentiert wie Paulus.“ Ich denke, jetzt kommen die vernünftigen Zitate – Fehlanzeige, der Autor wechselt das Thema. Genau so mit den zwei Arten von Glauben oder wie die Hermeneutik die Unstimmigkeiten der Bibel auflöst. Hätte mich interessiert. Aber er reiht Behauptung an Behauptung und führt nichts aus.

    Die Aufzählung von „Glaubenssätzen“ hat mich amüsiert. Er erspart uns Fragen wie: Ist Mohammed der einzige relevante Prophet? Was ist das größere Verbrechen: Rindfleisch, Schweinefleisch oder Pferdefleisch zu essen? Wie viele Menschenherzen benötigt die Sonne täglich als Wegzehrung?

    Er bringt: Dreht sich die Erde nicht doch um die Sonne, obwohl Galilei dem abschwören musste? Ja, das tut sie. Der katholischen Kirche zum Trotz. Schämt sich der Mann gar nicht?

    Der Autor setzt „Vernunft“ zunächst mit Naturwissenschaft gleich. Die ist ihm suspekt. „Glauben“ ist für ihn katholische Dogmatik.
    Später ist Gott ... eine vernünftige, den ganzen Kosmos schaffende, ordnende und erhaltende Macht.

    Der Kosmos funktioniert auf Grund von Naturgesetzen. Sie laufen automatisch ab. Uns ist niemand bekannt, der einer Supernova sagt, sie solle bitte vernünftig sein und geordnet explodieren.

    Auf die Naturwissenschaften zu schimpfen und gleichzeitig die Naturgesetze zu vergöttern lässt fragen, was der Autor von Logik hält. Oder handelt es sich um Hermeneutik? Aber es ist ja „schwierig, die Frage nach der Richtigkeit des Glaubens von außen zu beantworten“.

    Der Autor ist seinem Thema nicht gerecht geworden. „Vernunft“ und „Glaube“ sind weitläufige und sehr „menschliche“ Begriffe, die einer ernsthaften Betrachtung würdig sind. Vernunft existiert im Bezug auf Menschen. Es geht um das Abwägen von Zielen, Maß und Moral. Und auch Naturwissenschaftler glauben: Wo es nicht für ein Urteil reicht, hat man ein Vorurteil. Unser Gehirn lässt nichts uninterpretiert. Aber man hat eine gute Chance, dass man beim ersten Versuch danebenliegt.

    Und: Falls Sie in Zukunft mehr solche Artikel bringen wollen, werde ich Spektrum abbestellen und stattdessen den Osservatore abonnieren. Dann bekomme ich sie eher.
  • Verwunderlich ...

    27.12.2011, Hubert Kreft
    Verwunderlich, ja beängstigend ist der Kommentar,
    weil nicht eine einzige kritische Bemerkung zu diesen Forschungsergebnissen und deren Gefahrenpotential gemacht wird - stattdessen soll ich noch eingelullt werden mit den ach so großen Vorteilen zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Dafür sind schon andere Wege eingeschlagen worden ohne einen solch gefährlichen Virus zu erzeugen.
    Wer gibt mir denn die Gewähr dafür, dass nicht auch Regierungen zu einer derart gefährlichen biologischen Kriegführung bereit sind?
  • Sicher auf Dauer?

    27.12.2011, Dr. Dieter Meinert
    Viel habe ich meinen Vorgängern nicht hinzuzufügen, insbesondere der sichere Lagerplatz für Atommüll in Salzstöcken ist durch die Geschehnisse im Salzstock Asse 2 hinreichend widerlegt worden.
    Ähnliche Vorkommnisse sind für andere kurzfristig für die Ewigkeit (mindestens einige Millionen Jahre, bis unser Kontinent wieder tief genug im Erdmantel versunken ist) beschlossene Mülllager zu erwarten.

    Ich möchte aber noch auf ein weiteres Risiko hinweisen, dessen Folgen insbesondere in Bergbaugebieten im Ruhrgebiet und in Thüringen heute schon zu erleben sind: Der Zusammenbruch der Stollen, damit die Versenkung von häufig bewohnten Häusern im Untergrund.
    Wenn unter Druck Gas - und CO2 ist ein schweres Gas, verteilt sich also auch nicht sehr leicht - in das Gestein gepresst wird, wird das Gestein zwangsläufig zerstört. Wie lange kann dies gut gehen? Die bisherigen Erfahrungen mit CO2-verpreßten Bohrlöchern reichen maximal wenige Jahrzehnte zurück - die eingestürzten Bergbaustollen sind zum Teil einige Jahrhunderte alt.

    Als Wissenschaftler kann ich die euphorische Stimmung der an CO2-Speicherprojekten beteiligten Forscher nachvollziehen, wenn ein Projekt den nutzbaren Status erreicht. Jedoch scheint dabei der notwendige Weitblick über geologische Zeiträume genauso zu fehlen wie in der Diskussion um atomare Endlager. Dank des gewachsenen Bewusstseins in der Bevölkerung hat meiner Ansicht nach die Politik diesmal die richtige Entscheidung getroffen.

    Nichtsdestotrotz muss es eine Lösung für das CO2-Problem der irdischen Gesellschaften geben, genauso wie für das Methan-Problem und die Verwendung von "Atommüll" - bei konventionellem Müll hat man ja inzwischen erkannt, dass es sich um wichtige Rohstoffe für die Zukunft unserer Gesellschaften handelt.
  • Streit unter Geschwistern

    27.12.2011, Prof. Dr. HE Killer, Suhr (Schweiz)
    Was können Wissenschaft und Religion voneinander lernen? Wissenschaft und Religion haben eines gemeinsam. Sie sind Produkte des menschlichen Gehirns das sich mit den Phänomenen der Welt auseinandersetzt. Ihr Zugang aber ist ein anderer. Die Wissenschaft geht empirisch vor, sie sucht Objektivität. Ihr Ziel ist letztendlich der Beweis für die, von ihr formulierten Sätze. Die Religion formuliert Deutungsversuchen über die äußeren Erscheinungen der Welt, im Wesentlichen über Sinn und Zweck des Lebens. Ihrer Natur gemäß könnten Wissenschaft und Religion nicht unterschiedlicher sein. Religion deutet und interpretiert, Wissenschaft beschreibt.
    Es handelt sich, um mit Kant zu sprechen, um verschiedene Kategorien. Wissenschaft bemüht sich um Objektivität, Religion bleibt subjektiv. Lediglich als Betrachtungsobjekt von Religionsgeschichte kann sie den Anspruch auf Objektivität erheben. Der Streit zwischen Religion und Wissenschaft ist ein falsch verstandener Streit. Am Deutlichsten wird das in der Polemik von Richard Dawkins, einem typischen Vertreter eines dogmatischen Atheismus. Doch sein extremer Standpunkt lehrt uns etwas Wesentliches. Es kann zwischen Kategorien keine sinnvolle Verständigung geben. Im besten Fall Akzeptanz oder Toleranz. Und da es sich, wie eingangs erwähnt, bei Religion und bei Naturwissenschaft um Phänomene des menschlichen Geistes handelt, deren Ursache in den neuronalen Aktivitäten unseres Gehirns zu suchen ist, werden sie wohl auch weiterhin in Form von Parallelwelten nebeneinander und in uns weiter existieren. Ob sie etwas voneinander lernen können ist fragwürdig. Sicher aber findet immer eine gegenseitige Beeinflussung statt. Religion und Wissenschaft sind wesensungleich aber ursprungsgleich. Unsinnig ist die Polarisierung mit Verkrampften einseitigen Stellungnahmen, denn letztendlich handelt es sich um Geschwister der gleichen Eltern, in diesem Fall dem menschlichen Gehirn, und leider ist Geschwisterstreit eine nicht ganz unbekannte Sache.


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