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Die Katzen wären ja normalerweise nicht auf natürlichem Weg nach Australien gekommen. Würde man nichts unternehmen, gäbe es dort irgendwann nur noch Katzen, die aus Ermangelung an Nahrung verhungern würden. Und die ursprünglichen Tiere wären weggefressen. Ich mag übrigens Katzen gerne. Aber anscheinend läuft dort leider etwas total aus dem Ruder.
Richtig, Herr Wagenknecht. Allein in Deutschland werden pro Jahr über 750 Millionen Tiere von Menschenhand getötet, aber über 2 Millionen Katzen die nicht nach Australien gehören und andere Tierarten bedrohen, wird sich aufgeregt.
Ökologie ist eine Wissenschaft und keine Heilslehre von Naturschützern (oder hier wohl besser "selbsternannten" - wie man an dem hinkenden Vergleich mit Cecil sieht). Katzen gehören nach Australien, wie Beuteltiere nach Europa. Leider ist man bei (nach oben genannten Zahlen) 100.000.000 gefressenen Kleintieren pro Tag ziemlich spät dran mit dieser Entscheidung.
Jawoll!!! Und noch mal: Jawoll!!! Und zwar nicht nur in Australien sondern überall, weil wir Menschen derzeit für ein größeres Massensterben verantwortlich sind als es im Laufe der Jahrmillionen jemals auf diesem Planeten stattgefunden hat! Und das heißt auch: Wachstum begrenzen, auf Palmöl und damit auf Regenwaldzerstörung verzichten, Nahrungsmittel nicht weiter als Energiepflanzen in Biogasanlagen und Verbrennungsmotoren zweckentfremden usw. Danke Australien für einen kleinen Beitrag, dem viele weitere weltweit folgen müssen!
Evolution ist ein selektiver Vorgang der nicht vom Menschen beeinflußt wird, sondern nach anderen Gesetzmäßigkeiten funktioniert. Hier wird von Herrn Freder übersehen welche Aufgaben z.B Singvögel und kleine Säugetiere haben, die nicht mehr erledigt werden wenn es sie nur noch zu wenigen oder überhaupt nicht mehr gibt. Katzen sind in Europa, Nord-Amerika und auch in Australien zu einer Landplage geworden. Leider ist das einem Fehler durch Menschen zuzuschreiben und jetzt muß das korrigiert werden. Entweder die Überzahl an Katzen wird getötet oder es werden in den nächsten Jahrzehnten eine erhebliche Anzahl von sehr nützlichen Tierarten, die uns vor zu vielen Insekten z.B. bewahren. Das hat auch einen Einfluß darauf wieviel Gift zur Insektenvernichtung in die Landschaft gesprüht wird. Alles andere ist unheilvolle Gefühlsduselei von schlecht informierten Tierschützern.
Dass der Mensch diese Arten eingeschleppt hat ist der Unterschied ums ganze. Mit natürlicher Evolution hat das überhaupt nichts zu tun: Evolutionsbiologisch ist es eher eine Revolution, wenn in verhältnismäßig kurzer Zeit viele überangepasste Fressfeinde eingeschleppt werden. Werden endemische Arten dann im wahrsten Wortsinn einfach aufgefressen ist es einfach vorbei mit Entwicklung. In natürlichen Evolutionsprozessen, in denen sich Arten langsam entsprechend der geographischen und klimatischen Bedingungen und Entwicklungen Lebensräume nach und nach erschließen, hat das nichts zu tun. Wenn der Mensch den Regenwald abholzt, sagt ja auch niemand: Naja, der stärkere setzt sich eben durch.
Ein wichtiger Faktor fehlt meiner Ansicht nach ... das ist die Entfernung. Schon die Andromedagalaxie ist 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt. Die entferntesten Galaxien sind nach dem folgenden Beitrag (https://www.spektrum.de/news/extrem-weit-entfernte-galaxie-entdeckt/1314143) 13 Milliarden Lichtjahre entfernt. Das bedeutet natürlich, dass das Licht, das bei uns ankommt, extrem alt ist. Daher können wir nicht wissen, ob es inzwischen dort eine "Megazivilisation" gibt oder nicht. Das Licht, das wir von den Galaxien sehen, ist einfach zu alt und Leben und erst recht "Megazivilisation" brauchen Zeit um sich zu entwickeln. Außerdem haben die beiden Autoren der vorherigen Kommentare einen wichtigen Punkt aufgegriffen ... wir schließen von uns auf andere. Vielleicht gibt es auch intelligentes Leben, das sich nicht so unkontrolliert vermehrt wie die Menschen, so dass sie vielleicht nicht den Drang haben in einer Mega-Bevölkerungsexpolsion eine (oder irgendwann mehrere) Galaxien mit ihrer Art zu überfluten. Dann hätten sie eben auch keinen Energieverbrauch, der sich galaxienweit auswirkt.
wie das währe früher oder später eh passiert? vielleicht in vielen millionen jahren wenn australien irgendwann mal wieder festlandkontakt bekommt?
das wäre nie passiert. außerdem geht es nicht schlicht um artenvielfalt sondern um die erhaltung eines stabilen ökosystems. ohne die katzen war es stabil. nun ist es das nicht mehr. sie finden viel verteidigungsloses kleinvieh das ihnen boomartige vermehrung ermöglicht. wodurch immer mehr kleinvieh gejagt wird. bis es eben einiges gar nicht mehr gibt.
in dem moment bekommen dann andere arten ein problem. flora die darauf angewiesen war das der nasenbeutler seine samen verstreut, der kleinjäger der auch von der katze gejagt wird und den nasenbeutler als nahrungsquelle brauchte. die gehen jetzt weg. mit ihnen weitere flora, die vielleicht symbiotisch oder parasitär mit der pflanze zusammenlebte und natürlich was auch immer der kleinjäger als nahrung bedient hat. usw usw.
und irgendwann am ende, wenn die katzen langsam auch nichts mehr haben um sich zu ernähren, jetzt sind es aber nicht mehr 2 sondern 200 millionen, verhungern die auch langsam. und wenn sie dann alle weg sind, ist das ökosystem nicht plötzlich wieder im einklang, sondern dahin. und von dem was übrig ist bildet sich in vielen millionen jahren vielleicht wieder ein ausgeglichenes system. das ist dann aber nicht mehr so farbenfroh
und jetzt denken wir mal ganz rational. 2 millionen katzen klingt viel und süß weil wir katzen ja nicht als schädling sehen wollen. dagegen stehen täglich 10 millionen klein und mittelgroße tiere die von den katzen gerissen werden, mit jedem jahr steigt die zahl da auch die zahl der katzen zunimmt und am ende stehen, so oder so, viele millionen katzen die verrecken weil irgendwann nichts mehr da ist von dem schlemmerbuffet.
rational gesehen wäre es unmenschlich, unseren fehler nicht jetzt zu korrigieren, wo es nur 2-3 millionen katzen sind die sterben müssten. jetzt, bevor die artenvielfalt unwiderruflich weg ist.
und sie haben das prinzip evolution auch nicht ganz verstanden. evolution bedeutet anpassung, die ist hier aber gar nicht gegeben. hier gibt es gar keine evolution, weil die invasive spezies so radikal schnell alles wegfrisst, dass die hunderttausend bis millionen jahre die es braucht damit sich bestimmte merkmale durchsetzen können, gar nicht anfangen können.
hier treffen die ergebnisse von zwei parallelen evolutionsbäumen aufeinander und einer ist ultimativ stärker als der andere. und im ergebnis löschen sich beide gegenseitig aus (die einen werden gefressen und die anderen verhungern in absehbarer zeit).
die katzen als spezies habens gut, weil die eben nicht exklusiv in australien leben. wenn die australischen katzen alle tot sind, gibts die spezies weiterhin im rest der welt.
arschkarte zieht halt was nur auf australien gelebt hat.
Ich empfinde das Vorgehen der Aussies als unangenehme Notwendigkeit. Was für eine Art "Tierschützer" ist das, der das Leben *einer*einzelnen*Katze* über das Leben von 1.500 Lebewesen (pro Jahr!) stellt?!
@Derek Freder Evolution entsteht aus sich selbst, Invasion ist etwas Anderes. BTW: Warum wollen Sie 20* Arten vernichten lassen, um EINE nicht dezimieren zu müssen?
Der Mensch sorgt permanent dafür, dass Arten verschwinden. Auch in Europa müsste die Landplage der Katzen bekämpft werden, weil auch hier viele. Arten wie z.B. verschiedene Singvögel verschwinden. Bei Katzen und Hunde gibt es immer eine irrationale Gefühlsduselei. Wir berauben uns der wichtigen Vielfalt wenn wir nichts tun!
Die werden inzwischen vor allem von denen ständig angeführt, die die Kritiker als Hysteriker diffamieren wollen. Zu den Schiedsgerichten: Die USA haben den EU-Vorschlag schon abgelehnt, sie wollen die Schiedsgerichte. Im übrigen sind die Schiedsgerichte in CETA schon drin, also könnten die USA sogar den Verzicht verschmerzen, denn im Zweifelsfalle werden dann die Tochterfirmen und -briefkästen losgeschickt. Aber die US-Kanzleien werden ohnehin nicht auf dieses schöne Geschäft verzichten. Der Rat für regulatorische Kooperation wurde schon erwähnt, allerdings noch nicht, dass TTIP als LIVING AGREEMENT geplant ist. Will heißen mit schwammigen Formulierungen, die Auslegungspielräume eröffnen und wenn die Bürger wieder mal mit anderen Dingen beschäftigt sind/werden, dann werden klammheimlich die Änderungen vorgenommen, die sich die Konzerne wünschen. Und was TTIP nicht schafft an Privatisierung der Dienstleistungen und öffentlichen Daseinsvorsorge, das wird dann in TISA kommen.
Da diese Studie auf dem ersten Blick den Thesen meines (auch von SdW sehr positiv besprochenen) Buchs "Wake up!" (www.wake-up-das-buch.de) widerspricht, habe ich sie ausführlich auf meiner Homepage kommentiert. Vielleicht von Interesse? Eine Studie über das Schlafverhalten von Naturvölkern, gerade in "Current Biology" erschienen, erregt derzeit Aufsehen. Grundaussage: Es ist ein Märchen, dass wir in einer unausgeschlafenen Gesellschaft leben, denn auch die Naturvölker schlafen im Mittel nur 6,5 Stunden und machen tags nur selten Nickerchen. Dennoch klagen sie nicht über zu wenig Schlaf. Außerdem gehen sie erst 3 Stunden nach Sonnenuntergang zu Bett und stehen oft vor Sonnaufgang auf. Anders als derzeit immer behauptet werde, bestimmten Sonnenauf- und -untergang also nicht das Schlafverhalten, Damit scheint die Grundthese meines Buches "Wake up!" (www.wake-up-das-buch.de) widerlegt. Doch wie immer ist die Sache etwas komplizierter (Vorsicht, dieser Beitrag ist lang;-). Auf dem Buchrücken von "Wake up!" steht die zentrale Forderung des Buches: "Zurück zum Rhythmus der Natur". Das soll uns den "Aufbruch in eine ausgeschlafene Gesellschaft" bringen, so der Untertitel des Buches. Im Buch stelle ich dann die acht wichtigsten Forderungen auf, was wir oder die Gesellschaft ändern müssen, um wieder aufgeweckter zu sein. Die Forderungen sind: tags mehr Licht, nachts mehr Dunkelheit, bei Arbeitszeiten Rücksicht auf Chronotypen nehmen, Sommerzeit abschaffen, Schicht- und Nachtarbeit reduzieren, Schulbeginn nach hinten schieben, mehr Pausen machen, regelmäßiger und nur tagsüber essen. Ganz bewusst steht nirgends die Forderung, mehr zu schlafen. Denn darum geht es nicht, es geht darum, wieder ausgeschlafener zu sein. Und das erreichen wir, indem wir wieder mehr im Einklang mit unseren biologischen Rhythmen leben. Und hier kommen die Naturvölker und die neueste Studie ins Spiel. Sie bestätigen genau das: Die hier befragten und untersuchten Menschen sind tags die meiste Zeit im Freien, nachts haben sie es dunkel, sie kennen keine Wecker, keine Sommerzeit, keine Nacht- und Schichtarbeit und keinen viel zu frühen Schulbeginn. Sie leben im Rhythmus der Natur. Vermutlich ist ihr Schlaf dadurch so tief, dass er insgesamt erholsamer ist. (Außerdem verbringen auch sie deutlich mehr Zeit im Bett als nur die 6,5 Stunden Schlafenszeit - ein Umstand, der auch für moderne Menschen gilt, weshalb wir alle vermutlich noch viel weniger schlafen, als wir in Fragebögen angeben.) Und dass die Naturvölker im Sommer an 22 % der Tage ein Nickerchen einlegen, finde ich auch nicht gerade wenig. In "Wake up!" und in meinen Vorträgen nenne ich zwei Beispiele, die genau das unterstreichen: Auf Seite 31 erkläre ich, warum wir im Urlaub meistens früher müde werden, tiefer schlafen und früher und erholter aufwachen: Weil wir beim Wandern, Radeln oder ähnlichem tags viel mehr Licht tanken und spätabends meistens im Dunkeln in die Sterne schauen und nicht vor dem hell erleuchteten TV sitzen.Und ab Seite 74 berichte ich von einer Studie aus 2013, bei der Kenneth Wright mit Studenten das Schlafverhalten in einer Art Campingurlaub ohne künstliches Licht untersucht hat. Auch hier wandelt sich das Schlafmuster der Großstädter genau in die Richtung, wie man sie nun bei Naturvölkern beobachtet hat. Kein Chronobiologe behauptet übrigens, es sei natürlich, mit dem Sonnenuntergang zu Bett zu gehen und mit dem Sonnaufgang aufzustehen. Dann müsste ich als Hamburger im Winter ja rund 18 Stunden und im Sommer nur rund 5 Stunden schlafen. Das Sonnenlicht wirkt lediglich als Zeitgeber für die inneren Uhren. Dabei wirkt morgendliches Licht genau gegenteilig wie abendliches Licht, so dass das System sich unabhängig von der Tageslänge immer auf die Tagesmitte eicht. Der Schlaf- Wach-Zyklus bettet sich dann ungefähr so in diese innere Zeitmessung ein, dass die Schlafmitte etwa mitten in der Nacht ist. Wann wir genau auf Schlaf getaktet sind, ist dabei individuell verschieden, und zumindest bei unserer modernen Lebensweise (vor allem vormittags sehr wenig Helligkeit, dafür abends eher viel) verschiebt sich die chronobiologische Mitte der Nacht beim Durchschnitt in Richtung vier Uhr morgens. (Wer geht schon im Herbst und Winter drei Stunden nach Sonnenuntergang zu Bett?) Es ist naheliegend, dass das bei den Naturvölkern anders ist, was sich übrigens auch mit Beobachtungen bei Menschen in Agrargesellschaften deckt. Die neue Studie dient also nicht als Gegenargument, gegen die überall von Medizinern, Gesundheitspolitikern und anderen Experten geäußerten Empfehlungen, mehr zu schlafen. Diese Empfehlungen sind die Schlussfolgerungen aus tausenden seriösen wissenschaftlichen Studien der letzten Jahrzehnte. Man kann aber sehr wohl zu der Schlussfolgerung kommen, dass wir mehr Rücksicht auf die neuen Erkenntnisse der Chronobiologie nehmen müssen. Niemand erwartet deshalb, dass wir jetzt alle wie Naturvölker leben. Aber wir können einiges dafür tun, einen besseren Zugang zu den Rhythmen der Natur in unsere moderne Lebensweise zu integrieren. Mein Buch "Wake up!" liefert übrigens die Gebrauchsanweisung dafür. Wenn nun in den Medien - in der typisch vereinfachenden und auf polarisierende, überraschende Aussagen zugespitzten Form der modernen Wissenschaftskommunikation -davon die Rede ist, unser Schlafverhalten sei gar nicht so unnatürlich oder es sei eine Mär, dass wir mehr Schlaf benötigten, dann kann ich darauf nur erwidern: Vergesst doch endlich den Schlaf! Der kommt von ganz alleine. Aber nur, wenn wir lernen, uns am Tag und späten Abend wieder natürlicher zu verhalten.
Morissey meint: Katzen dürfen, wir nicht.
17.10.2015, dazydeeAber was gilt schon das Wohlergehen und die Würde von australischen Beuteldingsbumsen, deren Namen hier keiner kennt,...
Künstliche Evolution?
17.10.2015, UdoIch mag übrigens Katzen gerne. Aber anscheinend läuft dort leider etwas total aus dem Ruder.
In der Vielfalt liegt die Kraft
17.10.2015, EinhandWie sagte schon mein Prof:
17.10.2015, Günther DanzerErhaltung der Artenvielfalt um jeden Preis?
17.10.2015, Gerhard PahlUnd zwar nicht nur in Australien sondern überall, weil wir Menschen derzeit für ein größeres Massensterben verantwortlich sind als es im Laufe der Jahrmillionen jemals auf diesem Planeten stattgefunden hat!
Und das heißt auch: Wachstum begrenzen, auf Palmöl und damit auf Regenwaldzerstörung verzichten, Nahrungsmittel nicht weiter als Energiepflanzen in Biogasanlagen und Verbrennungsmotoren zweckentfremden usw.
Danke Australien für einen kleinen Beitrag, dem viele weitere weltweit folgen müssen!
Das ist keine Evolution,
17.10.2015, Stefan RäbigerAustraliens Plan
17.10.2015, Josef Werner Schill"Tut nicht viel zur Sache"?
17.10.2015, Tom OmerIn natürlichen Evolutionsprozessen, in denen sich Arten langsam entsprechend der geographischen und klimatischen Bedingungen und Entwicklungen Lebensräume nach und nach erschließen, hat das nichts zu tun. Wenn der Mensch den Regenwald abholzt, sagt ja auch niemand: Naja, der stärkere setzt sich eben durch.
Zeit ...
17.10.2015, Isabell GieringerAußerdem haben die beiden Autoren der vorherigen Kommentare einen wichtigen Punkt aufgegriffen ... wir schließen von uns auf andere. Vielleicht gibt es auch intelligentes Leben, das sich nicht so unkontrolliert vermehrt wie die Menschen, so dass sie vielleicht nicht den Drang haben in einer Mega-Bevölkerungsexpolsion eine (oder irgendwann mehrere) Galaxien mit ihrer Art zu überfluten. Dann hätten sie eben auch keinen Energieverbrauch, der sich galaxienweit auswirkt.
@1 sind sie dumm?
17.10.2015, Sterlingdas wäre nie passiert.
außerdem geht es nicht schlicht um artenvielfalt sondern um die erhaltung eines stabilen ökosystems. ohne die katzen war es stabil. nun ist es das nicht mehr. sie finden viel verteidigungsloses kleinvieh das ihnen boomartige vermehrung ermöglicht. wodurch immer mehr kleinvieh gejagt wird. bis es eben einiges gar nicht mehr gibt.
in dem moment bekommen dann andere arten ein problem. flora die darauf angewiesen war das der nasenbeutler seine samen verstreut, der kleinjäger der auch von der katze gejagt wird und den nasenbeutler als nahrungsquelle brauchte. die gehen jetzt weg. mit ihnen weitere flora, die vielleicht symbiotisch oder parasitär mit der pflanze zusammenlebte und natürlich was auch immer der kleinjäger als nahrung bedient hat. usw usw.
und irgendwann am ende, wenn die katzen langsam auch nichts mehr haben um sich zu ernähren, jetzt sind es aber nicht mehr 2 sondern 200 millionen, verhungern die auch langsam. und wenn sie dann alle weg sind, ist das ökosystem nicht plötzlich wieder im einklang, sondern dahin. und von dem was übrig ist bildet sich in vielen millionen jahren vielleicht wieder ein ausgeglichenes system. das ist dann aber nicht mehr so farbenfroh
und jetzt denken wir mal ganz rational. 2 millionen katzen klingt viel und süß weil wir katzen ja nicht als schädling sehen wollen.
dagegen stehen täglich 10 millionen klein und mittelgroße tiere die von den katzen gerissen werden, mit jedem jahr steigt die zahl da auch die zahl der katzen zunimmt und am ende stehen, so oder so, viele millionen katzen die verrecken weil irgendwann nichts mehr da ist von dem schlemmerbuffet.
rational gesehen wäre es unmenschlich, unseren fehler nicht jetzt zu korrigieren, wo es nur 2-3 millionen katzen sind die sterben müssten. jetzt, bevor die artenvielfalt unwiderruflich weg ist.
und sie haben das prinzip evolution auch nicht ganz verstanden. evolution bedeutet anpassung, die ist hier aber gar nicht gegeben. hier gibt es gar keine evolution, weil die invasive spezies so radikal schnell alles wegfrisst, dass die hunderttausend bis millionen jahre die es braucht damit sich bestimmte merkmale durchsetzen können, gar nicht anfangen können.
hier treffen die ergebnisse von zwei parallelen evolutionsbäumen aufeinander und einer ist ultimativ stärker als der andere. und im ergebnis löschen sich beide gegenseitig aus (die einen werden gefressen und die anderen verhungern in absehbarer zeit).
die katzen als spezies habens gut, weil die eben nicht exklusiv in australien leben. wenn die australischen katzen alle tot sind, gibts die spezies weiterhin im rest der welt.
arschkarte zieht halt was nur auf australien gelebt hat.
Evolution??
17.10.2015, GastDem stimme ich zu 1000% zu.
Es muss vernünftigere und "bessere" Lösungen geben.
Tier- und Artenschutz ernst genommen!
16.10.2015, JannikWas für eine Art "Tierschützer" ist das, der das Leben *einer*einzelnen*Katze* über das Leben von 1.500 Lebewesen (pro Jahr!) stellt?!
@Derek Freder
Evolution entsteht aus sich selbst, Invasion ist etwas Anderes.
BTW: Warum wollen Sie 20* Arten vernichten lassen, um EINE nicht dezimieren zu müssen?
*willkürliche Zahl, nehmen Sie sonst 5 oder 50
Evolution?
16.10.2015, Roland WagenknechtWir berauben uns der wichtigen Vielfalt wenn wir nichts tun!
Achje, die Chlorhühnchen.
16.10.2015, Angela FrankeZu den Schiedsgerichten: Die USA haben den EU-Vorschlag schon abgelehnt, sie wollen die Schiedsgerichte.
Im übrigen sind die Schiedsgerichte in CETA schon drin, also könnten die USA sogar den Verzicht verschmerzen, denn im Zweifelsfalle werden dann die Tochterfirmen und -briefkästen losgeschickt. Aber die US-Kanzleien werden ohnehin nicht auf dieses schöne Geschäft verzichten.
Der Rat für regulatorische Kooperation wurde schon erwähnt, allerdings noch nicht, dass TTIP als LIVING AGREEMENT geplant ist. Will heißen mit schwammigen Formulierungen, die Auslegungspielräume eröffnen und wenn die Bürger wieder mal mit anderen Dingen beschäftigt sind/werden, dann werden klammheimlich die Änderungen vorgenommen, die sich die Konzerne wünschen.
Und was TTIP nicht schafft an Privatisierung der Dienstleistungen und öffentlichen Daseinsvorsorge, das wird dann in TISA kommen.
Ist die unausgeschlafene Gesellschaft ein Märchen?
16.10.2015, Peter SporkEine Studie über das Schlafverhalten von Naturvölkern, gerade in "Current Biology" erschienen, erregt derzeit Aufsehen. Grundaussage: Es ist ein Märchen, dass wir in einer unausgeschlafenen Gesellschaft leben, denn auch die Naturvölker schlafen im Mittel nur 6,5 Stunden und machen tags nur selten Nickerchen. Dennoch klagen sie nicht über zu wenig Schlaf. Außerdem gehen sie erst 3 Stunden nach Sonnenuntergang zu Bett und stehen oft vor Sonnaufgang auf. Anders als derzeit immer behauptet werde, bestimmten Sonnenauf- und -untergang also nicht das Schlafverhalten, Damit scheint die Grundthese meines Buches "Wake up!" (www.wake-up-das-buch.de) widerlegt.
Doch wie immer ist die Sache etwas komplizierter (Vorsicht, dieser Beitrag ist lang;-).
Auf dem Buchrücken von "Wake up!" steht die zentrale Forderung des Buches: "Zurück zum Rhythmus der Natur". Das soll uns den "Aufbruch in eine ausgeschlafene Gesellschaft" bringen, so der Untertitel des Buches. Im Buch stelle ich dann die acht wichtigsten Forderungen auf, was wir oder die Gesellschaft ändern müssen, um wieder aufgeweckter zu sein. Die Forderungen sind: tags mehr Licht, nachts mehr Dunkelheit, bei Arbeitszeiten Rücksicht auf Chronotypen nehmen, Sommerzeit abschaffen, Schicht- und Nachtarbeit reduzieren, Schulbeginn nach hinten schieben, mehr Pausen machen, regelmäßiger und nur tagsüber essen.
Ganz bewusst steht nirgends die Forderung, mehr zu schlafen. Denn darum geht es nicht, es geht darum, wieder ausgeschlafener zu sein. Und das erreichen wir, indem wir wieder mehr im Einklang mit unseren biologischen Rhythmen leben. Und hier kommen die Naturvölker und die neueste Studie ins Spiel. Sie bestätigen genau das: Die hier befragten und untersuchten Menschen sind tags die meiste Zeit im Freien, nachts haben sie es dunkel, sie kennen keine Wecker, keine Sommerzeit, keine Nacht- und Schichtarbeit und keinen viel zu frühen Schulbeginn. Sie leben im Rhythmus der Natur. Vermutlich ist ihr Schlaf dadurch so tief, dass er insgesamt erholsamer ist. (Außerdem verbringen auch sie deutlich mehr Zeit im Bett als nur die 6,5 Stunden Schlafenszeit - ein Umstand, der auch für moderne Menschen gilt, weshalb wir alle vermutlich noch viel weniger schlafen, als wir in Fragebögen angeben.) Und dass die Naturvölker im Sommer an 22 % der Tage ein Nickerchen einlegen, finde ich auch nicht gerade wenig.
In "Wake up!" und in meinen Vorträgen nenne ich zwei Beispiele, die genau das unterstreichen: Auf Seite 31 erkläre ich, warum wir im Urlaub meistens früher müde werden, tiefer schlafen und früher und erholter aufwachen: Weil wir beim Wandern, Radeln oder ähnlichem tags viel mehr Licht tanken und spätabends meistens im Dunkeln in die Sterne schauen und nicht vor dem hell erleuchteten TV sitzen.Und ab Seite 74 berichte ich von einer Studie aus 2013, bei der Kenneth Wright mit Studenten das Schlafverhalten in einer Art Campingurlaub ohne künstliches Licht untersucht hat. Auch hier wandelt sich das Schlafmuster der Großstädter genau in die Richtung, wie man sie nun bei Naturvölkern beobachtet hat.
Kein Chronobiologe behauptet übrigens, es sei natürlich, mit dem Sonnenuntergang zu Bett zu gehen und mit dem Sonnaufgang aufzustehen. Dann müsste ich als Hamburger im Winter ja rund 18 Stunden und im Sommer nur rund 5 Stunden schlafen. Das Sonnenlicht wirkt lediglich als Zeitgeber für die inneren Uhren. Dabei wirkt morgendliches Licht genau gegenteilig wie abendliches Licht, so dass das System sich unabhängig von der Tageslänge immer auf die Tagesmitte eicht. Der Schlaf- Wach-Zyklus bettet sich dann ungefähr so in diese innere Zeitmessung ein, dass die Schlafmitte etwa mitten in der Nacht ist. Wann wir genau auf Schlaf getaktet sind, ist dabei individuell verschieden, und zumindest bei unserer modernen Lebensweise (vor allem vormittags sehr wenig Helligkeit, dafür abends eher viel) verschiebt sich die chronobiologische Mitte der Nacht beim Durchschnitt in Richtung vier Uhr morgens. (Wer geht schon im Herbst und Winter drei Stunden nach Sonnenuntergang zu Bett?) Es ist naheliegend, dass das bei den Naturvölkern anders ist, was sich übrigens auch mit Beobachtungen bei Menschen in Agrargesellschaften deckt.
Die neue Studie dient also nicht als Gegenargument, gegen die überall von Medizinern, Gesundheitspolitikern und anderen Experten geäußerten Empfehlungen, mehr zu schlafen. Diese Empfehlungen sind die Schlussfolgerungen aus tausenden seriösen wissenschaftlichen Studien der letzten Jahrzehnte. Man kann aber sehr wohl zu der Schlussfolgerung kommen, dass wir mehr Rücksicht auf die neuen Erkenntnisse der Chronobiologie nehmen müssen. Niemand erwartet deshalb, dass wir jetzt alle wie Naturvölker leben. Aber wir können einiges dafür tun, einen besseren Zugang zu den Rhythmen der Natur in unsere moderne Lebensweise zu integrieren. Mein Buch "Wake up!" liefert übrigens die Gebrauchsanweisung dafür.
Wenn nun in den Medien - in der typisch vereinfachenden und auf polarisierende, überraschende Aussagen zugespitzten Form der modernen Wissenschaftskommunikation -davon die Rede ist, unser Schlafverhalten sei gar nicht so unnatürlich oder es sei eine Mär, dass wir mehr Schlaf benötigten, dann kann ich darauf nur erwidern: Vergesst doch endlich den Schlaf! Der kommt von ganz alleine. Aber nur, wenn wir lernen, uns am Tag und späten Abend wieder natürlicher zu verhalten.