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Eine "Schiege" oder ein Schwein mit menschlichen Wachstumsgenen bekommt man durch Zucht und Einkreuzen nicht hin. Ein wenig Vorsicht bei den Ergebnissen dieser Technik ist daher durchaus angebracht.
Ich vermute daß das auch nicht unbedingt gewollt ist, aber Gefahren kann ich auch darin nicht erkennen. Hierzulande regt man sich aber schon darüber auf, wenn eine Apfelsorte durch den Einbau von Genen einer anderen Apfelsorte wohlschmeckender oder lagerfähiger gemacht wird. Das ist der gemeinte Blödsinn, was die "ethischen" Bedenken in Bezug auf Gentechnik angeht. Im Übrigen halte ich den Begriff "Forschungskolonialismus" für ziemlich überzogen, wenn die Forscher dorthin gehen, wo man sie arbeiten läßt. Das tut schließlich jeder Wanderarbeiter, ohne daß man deswegen sein Handeln als unethisch anprangert.
Ich kann mich Herrn Zens da nur anschließen. Jede Methode, die gewisse Tierversuche ersetzen kann, ist großartig und es ist gut, dass darüber berichtet wird!
Ich finde es allerdings schade, dass in dem Artikel die Pseudoargumente diverser Tierrechtsaktivisten ungeprüft wiedergegeben werden. Das deutet für mich auf schlechte Recherche hin.
Hier gibt's die Fakten zu der absurden Aussage "92 Prozent aller Medikamente, die an Tieren getestet wurden, scheitern in der klinischen Phase":
Durch die Gentechnik können Veränderungen erzwungen werden, die auf natürlichem Wege so nicht hätten stattfinden können. Eine "Schiege" oder ein Schwein mit menschlichen Wachstumsgenen bekommt man durch Zucht und Einkreuzen nicht hin. Ein wenig Vorsicht bei den Ergebnissen dieser Technik ist daher durchaus angebracht. Es ist ähnlich wie in der Chemie: Nur weil synthetisches Vitamin C nicht weniger wirksam gegen Skorbut ist als natürliches, heißt das nicht automatisch, dass alle Produkte der Chemie sofort harmlos sind (ich bin übrigens Chemikerin, spreche also nicht aus irgendwelchen Vorurteilen gegen die Chemie heraus).
Ich finde die ganze Idee dieses carotinhaltigen Reises ein wenig zynisch: Er kann das Problem der Mangelernährung in den betroffenen Regionen nicht lösen. Der Carotingehalt ist eher gering, die Aufnahme aus dem Reis ist wegen der fettarmen Ernährung nicht gut, und der eigentliche Mangel lässt sich durch eine transgene Reissorte - die im Freilandanbau vielleicht noch andere Nachteile hat, aber das weiß ich nicht - nicht lösen.
Es ist klar, dass die Schlussfolgerung "Ethisch falsches Handeln der Forscher, daher unrichtige Forschungsergebnisse" nicht korrekt sein muss, aber die Studie ist keineswegs "... fachlich einwandfrei" - zumindest kann man von der Einstellung der Forscher nicht darauf schließen.
Und ich stimme Lars zu: Eine Art Forschungskolonialismus können wir nicht brauchen. Das Geld wäre in ein paar Vitamin-A-Tabletten wohl wirklich besser investiert.
Ihr Artikel ist hoch interessant, aber aus meiner Sicht einseitig. Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich arbeite als Kommunikationschef an einem Zentrum, das Grundlagenforschung in der Biomedizin durchführt und dafür auch Tierversuche nutzt. Ich will Ihrer aus meiner Sicht einseitigen Darstellung die andere Seite entgegenhalten.
Sie schreiben z.B., es seien "kaum seriöse Vorhersagen möglich, wie sich am Tier getestete Stoffe tatsächlich auf den menschlichen Organismus auswirken." Das ist schlicht falsch. Unzählige Beispiele belegen dies, angefangen von Penicillin, das an Mäusen getestet wurde und antibiotisch wirkte, über Insulin und der HIV-Kombinationstherapie bis hin zu Contergan, das NICHT an trächtigen Tieren getestet wurde und dennoch an Menschen eingesetzt wurde – mit verheerenden Folgen, wie wir heute wissen. Versuche in Zellkulturen (auch an menschlichen Zellen) hätten keine Hinweise auf Gefährdung ergeben, denn der Wirkstoff Thalidomid ist kein Zellgift und löst auch keine Erbgutschäden aus (deshalb sind Kinder von Contergan-Kindern nicht beeinträchtigt).
Was die Zahl von 92 % in klinischen Studien gescheiterter Medikamente betrifft: ALLE Medikamente, die an Tieren getestet wurden, sind zuvor auch in vitro an menschlichen Zellen bzw. Gewebe erprobt worden. Man könnte damit also genausogut sagen, 92 % aller Medikamente, die in menschlichen Gewebe- oder Zellproben getestet wurden, scheitern. Tierversuche stellen einen unverzichtbaren Test dar, sind aber nur ein Teil eines außerordentlich langwierigen Verfahrens der Medikamentenzulassung.
Wenn Sie schreiben, dass sehr viele Menschen an Nebenwirkungen sterben, machen Sie sich damit eine Argumentation zu eigen, die bei den Ärzten gegen Tierversuchen (und anderen ähnlichen Organisationen) gern verwendet wird, die aber irreführend ist. Natürlich hat ein Medikament Wirkungen und Nebenwirkungen; jeder, der schon einmal einen Beipackzettel gelesen hat, weiß das. Eine Ärztin, die eine Arznei verschreibt, geht ein kalkuliertes Risiko ein: das Mittel soll helfen, und die Nebenwirkungen sollen gering bleiben oder ganz ausbleiben. Ohne das Medikament würde aber der Schaden viel größer sein. Und auch hier gilt wieder. Tierversuche sind ein enorm wichtiger Hinweis auf Wirkungen und Nebenwirkungen. Manche Nebenwirkungen werden aber erst in klinischen Studien an Menschen, andere sogar erst nach hunderttausendfacher Anwendung sichtbar. Keine ernst zu nehmende Wissenschaftlerin würde behaupten, nur allein aufgrund von Tierversuchen sei ein Mittel als wirksam und sicher einzustufen.
Was nun das fast schon klassische Beispiel aus London betrifft: TGN1412 feiert seit kurzer Zeit hervorragende klinische Erfolge bei Einsatz wesentlich niedrigerer Dosierungen als damals bei der Londoner Studie. Diese klinischen Erfolge wurden in der Tat zuvor im Tierversuch gefunden. Bei der erstmaligen Testung am Menschen war allerdings die Dosis zu hoch. Der Tierversuch hatte korrekt über die Wirkung Aufschluss gegeben.
Ich kenne keine Wissenschaftlerin und keinen Wissenschaftler, die gerne Tierversuche machen. Doch die Versuche sind unverzichtbarer Bestandteil der biomedizinischen Forschung und werden das auch noch lange bleiben. Wenn es irgend möglich ist, nutzen unsere Forscherinnen und Forscher tierversuchsfreie Untersuchungsmethoden. Dazu gehören auch solche, wie Sie sie in dem Artikel beschrieben haben. Aber selbst diese Erfolge, zum Beispiel in der Stammzellforschung und der "Züchtung" von Organsystemen, beruhen auf vorangegangenen Versuchen mit tierischem Gewebe und Tieren. Ein ganz aktuelles Beispiel ist der Ebola-Impfstoff, der nach Versuchen an Primaten jetzt an Menschen getestet wurde und hohe Wirksamkeit bewiesen hat.
Wenn Sie das nächste Mal also die Webseiten von einschlägigen Organisationen nach Argumenten durchforsten, holen Sie doch auch Stimmen aus der biomedizischen Grundlagenforschung ein. Das stünde Ihrem Magazin, das ich außerordentlich schätze, gut zu Gesichte.
Meine erste Idee wäre eher: unter den jungen Vätern sind sehr viel mehr Risikofreudige als unter den älteren. Diese Risikofreude führte gelegentlich schon früh zu ungeplantem Nachwuchs und führt später zu früherem Tod durch Unfälle. Sind denn die Todesursachen auch betrachtet worden (z.B. nur Krankheiten / natürlicher Tod)?
strahlen im Winter die Wände nur mit knapp 20° C ab, dann hat einer kurzer warmer Luftstoß mit 24°C kaum Wirkung - es bleibt zu kalt; strahlen hingegen im Sommer die Wände mit knapp 30 °C ab, dann hat ein kühler Luftstoß mit 24 °C ebenfalls kaum Wirkung - es bleibt zu warm; von daher besser dafür sorgen, daß die Abstrahltemperatur der Wand im Rahmen bleibt; einzig in Serverräumen hier muss die von der IT abgegebene Wärme abgeführt werden; zum Thema Klimaschonend: kann man die auf die Art an die Umwelt abgebene Wärme nicht anderweitig nutzen? ein Nachsatz: bevor jemand meint, es sei besser für kälteempfindlichere Personen sich mit Pullover ins Büro zu setzen, dem sei darauf hingewiesen, daß er sich der Jahreszeit adäquat kleiden solle: nur weil Hemden im Sommer ohne Ärmel sind, heißt das noch lange nicht, daß es der Jahrezeit angepasst ist; nicht umsonst haben die Busfahrer in meiner Stadt im Sommer eine kurze Uniform;
ob man wirklich alle Cofaktoren ausgeschlossen hat.
Ich erinnere mich an zwei missratene Studien.
Die eine war in USA: Krebs durch Dieselruß. Man hat zwei Gruppen von Männern aus der selben Altersgruppe verglichen. Die einen Bürohengste, die anderen Trucker, also dieselrußexponiert. Die Inzidenz von Lungentumoren war bei letzterer Gruppe in der Tat signifikant höher. Was nur übersehen wurde: Die Raucherquote war bei Fernfahrern signifikant höher.
Die zweite war eine schwedische Studie, Krebs durch Hochspannungsleitungen. Es wurde bei Einwohnern unter Hochspannungsleitungen tatsächlich eine statistisch signifikante Erhöhung gefunden.
Nur was nicht berücksichtigt wurde, das war die soziale Zusammensetzung. Wer es sich leisten kann, gesund zu leben, sich vernünftig zu ernähren, Sport zu treiben, der verdient in der Regel so gut, dass er sich nicht unter einer Hochspannungsleitung ansiedelt, während soziale Unterschichten billigen Wohnraum suchen (müssen) und gleichzeitig tendenziell eher einen ungesunden Lebensstil pflegen
Ohne dass ich mich näher mit dem Thema auskenne, würde ich doch eher davon ausgehen, dass es eher so ist, dass Männer mit einer niedrigeren Lebenserwartung quasi instinktiv früher für Nachwuchs sorgen. Man weiss ja, dass Lebewesen auch instinktiv ihren bevorstehenden Tod fühlen können. Warum sollte das nicht auch auf längere Zeiträume zutreffen? Nur so eine Idee...
... müsste man den Anteil an Frauen mit dem der Männer im Büro gewichten und daraus dann eine Büro-Temperatur ermitteln. Denn der Fairness halber muss man wohl sagen, wenn ein Frau im Büro ist und 20 Männer, wieso sollte die Temperatur nach der Frau geregelt werden? Gleichberechtigung, nech? Das Energiespar-Argument ist an dieser Stelle Quatsch. Ja, Frauen sind kälteempfindlicher, aber gleichzeitig auch hitzeunempfindlicher. Sprich was man im Sommer an Kühlung spart, holt man dann im Winter an Heizkosten raus. Ganz pragmatisch gesagt ist es auch einfacher, sich einen Pulli drüberzuziehen wenn einem Kalt ist (als Frau) als sich (als Mann) die schon letzte Kleiderschicht auszuziehen.
"Sie lösen extreme Regen- oder Schneefälle aus", so Savtchenko" sprich jetzt sind sie so arm weils nicht regnet und wenns regnet / schneit sind sie sooo arm weils mal zuviel des guten ist ;-)
Ohne jetzt übertreiben oder gar hetzen zu wollen aber, wenigstens trifft es mal welche die im großen Stil mitschuld an solchen Extremen des Wetters sind, die nun auch in unseren Gefilden häufiger werden. VLT findet dann auch in den verschwenderischen Staaten einmal ein wenig mehr Umdenken statt, sowohl von Seiten der Regierung als auch der Bevölkerung.
Eine fachlich einwandfreie Studie zurückzuziehen, bloß, weil man dem Autor Vorwürfe auf anderen Gebieten macht, sezt ein verheerendes Signal, weil dadurch der Inhalt der Studie, obwohl einwandfrei, entwertet wird und die Studie somit als unglaubwürdig wahrgenommen wird. Damit wird der Anspruch der Wissenschaft, der Wahrheit verpflichtet zu sein ad absurdum geführt, und das nur, weil hierzulande teilweise ziemlich fragwürdige Vorstellungen in Bezug auf ethisches Verhalten herrschen. Schließlich hält man nur hier gentechnisch veränderte Pflanzen für gefährlich, obwohl die Menschheit seit Jahrtausenden Gentechnik, allerdings auf Zufall abgestellt und mit ungewissem Ergebnis betreibt. Das nennt man Zucht und Einkreuzen. Nur weil das moderne Verfahren schneller und zielgenauer ist, kann es wohl kaum schlechter sein.
Übernahmen die Hethiter Kultur, Religion und sogar den Namen ihrer Hauptstadt 'Hattuscha' von den Hattiern - oder waren sie mit den Hattiern identisch? Die zunächst ganz abstrus erscheinende zweite Version wird sehr überzeugend, wenn man die besonders (im Vergleich zu den anderen altindoeuropäischen Sprachen) formenarme und das in den Strukturen erkennbare hohe Alter des Hethitischen berücksichtigt sowie den ältesten sehr merkwürdigen hethitischen Entstehungsmythos der 'Königin von Nesha mit ihren 30 Söhnen und 30 Töchtern': danach hat es den Anschein, als sei ein Stamm der Hattier (deren Sprache übrigens völlig isoliert ist und bis heute nicht verstanden wird) von altindoeuropäischen Einwanderern unterdrückt und versklavt worden, die den Unterdrückten ihre (indoeuropäische) Sprache als Kreolsprache aufoktroyierten. So wurden die Sprecher des Hattischen zu Kreolsprecher des Hethitischen. Und als sie sich dann befreien konnten, behielten sie dieses Kreol-Hethitische bei, waren aber ethnisch Hattier. Und eroberten einen großen Teil der damaligen Welt …
Stellungnahme der Redaktion
Meines Wissens nach wird heutzutage immer noch davon ausgegangen, dass die Hethiter wohl um die Mitte oder in der zweiten Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. nach Anatolien einwanderten und dort auf einheimische Bevölkerung, unter anderem die Hattier stießen; ab zirka 1600 v. Chr. formiert sich der hethitische Staat, dessen Name Hattuša auf die bereits zu Beginn des 2. Jahrtausends dort lebenden Hattier zurückgeht. Hattisch als Sprache, die bislang nur in Grundzügen verständlich ist, dürfte spätestens im Lauf des 15. Jh. v. Chr. ausgestorben gewesen sein. Das hethitische Reich dürfte vorrangig als politisch-geografische Einheit zu verstehen sein, in der ethnische und sprachliche Elemente unterschiedlicher Herkunft verschmolzen. Diese Akkulturation der indogermanischen Hethiter dürfte also weit gehend friedlich verlaufen sein. Da es wohl keine militärische Unterwerfung der ursprünglichen Bevölkerung gegeben hat, waren wohl unter anderem zahlreiche Hattier unter den hethitischen Staatsbürgern (ohne dass die Quellen darauf Hinweise lieferten; nicht zu vernachlässigen ist auch das luwische Element …). Hethitisch war wohl, zumindest in der Großreichszeit, vorrangig eine Verwaltungssprache, wobei es meines Wissens nicht als Kreolsprache gelten kann. Die Interpretation der Erzählung um die Stadt Neša mit ihrer Königin und den 30 Söhnen und Töchtern als Gründungsmythos oder Rechtfertigung für die Zerstörung von Zalpa wird heutzutage diskutiert.
Richtigstellung
04.08.2015, KronbergIch vermute daß das auch nicht unbedingt gewollt ist, aber Gefahren kann ich auch darin nicht erkennen. Hierzulande regt man sich aber schon darüber auf, wenn eine Apfelsorte durch den Einbau von Genen einer anderen Apfelsorte wohlschmeckender oder lagerfähiger gemacht wird. Das ist der gemeinte Blödsinn, was die "ethischen" Bedenken in Bezug auf Gentechnik angeht. Im Übrigen halte ich den Begriff "Forschungskolonialismus" für ziemlich überzogen, wenn die Forscher dorthin gehen, wo man sie arbeiten läßt. Das tut schließlich jeder Wanderarbeiter, ohne daß man deswegen sein Handeln als unethisch anprangert.
Schlecht recherchiert
04.08.2015, Alexander EckerIch finde es allerdings schade, dass in dem Artikel die Pseudoargumente diverser Tierrechtsaktivisten ungeprüft wiedergegeben werden. Das deutet für mich auf schlechte Recherche hin.
Hier gibt's die Fakten zu der absurden Aussage "92 Prozent aller Medikamente, die an Tieren getestet wurden, scheitern in der klinischen Phase":
http://www.pro-test-deutschland.de/faktencheck/#uebertragbar
Und hier die Erklärung zu TGN1412:
http://www.pro-test-deutschland.de/faktencheck/#tgn1412
Nicht nur Blödsinn
04.08.2015, Dr. Claudia ArnoldIch finde die ganze Idee dieses carotinhaltigen Reises ein wenig zynisch: Er kann das Problem der Mangelernährung in den betroffenen Regionen nicht lösen. Der Carotingehalt ist eher gering, die Aufnahme aus dem Reis ist wegen der fettarmen Ernährung nicht gut, und der eigentliche Mangel lässt sich durch eine transgene Reissorte - die im Freilandanbau vielleicht noch andere Nachteile hat, aber das weiß ich nicht - nicht lösen.
Es ist klar, dass die Schlussfolgerung "Ethisch falsches Handeln der Forscher, daher unrichtige Forschungsergebnisse" nicht korrekt sein muss, aber die Studie ist keineswegs "... fachlich einwandfrei" - zumindest kann man von der Einstellung der Forscher nicht darauf schließen.
Und ich stimme Lars zu: Eine Art Forschungskolonialismus können wir nicht brauchen. Das Geld wäre in ein paar Vitamin-A-Tabletten wohl wirklich besser investiert.
Einseitige Darstellung
04.08.2015, Josef ZensIhr Artikel ist hoch interessant, aber aus meiner Sicht einseitig. Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich arbeite als Kommunikationschef an einem Zentrum, das Grundlagenforschung in der Biomedizin durchführt und dafür auch Tierversuche nutzt. Ich will Ihrer aus meiner Sicht einseitigen Darstellung die andere Seite entgegenhalten.
Sie schreiben z.B., es seien "kaum seriöse Vorhersagen möglich, wie sich am Tier getestete Stoffe tatsächlich auf den menschlichen Organismus auswirken." Das ist schlicht falsch. Unzählige Beispiele belegen dies, angefangen von Penicillin, das an Mäusen getestet wurde und antibiotisch wirkte, über Insulin und der HIV-Kombinationstherapie bis hin zu Contergan, das NICHT an trächtigen Tieren getestet wurde und dennoch an Menschen eingesetzt wurde – mit verheerenden Folgen, wie wir heute wissen. Versuche in Zellkulturen (auch an menschlichen Zellen) hätten keine Hinweise auf Gefährdung ergeben, denn der Wirkstoff Thalidomid ist kein Zellgift und löst auch keine Erbgutschäden aus (deshalb sind Kinder von Contergan-Kindern nicht beeinträchtigt).
Was die Zahl von 92 % in klinischen Studien gescheiterter Medikamente betrifft: ALLE Medikamente, die an Tieren getestet wurden, sind zuvor auch in vitro an menschlichen Zellen bzw. Gewebe erprobt worden. Man könnte damit also genausogut sagen, 92 % aller Medikamente, die in menschlichen Gewebe- oder Zellproben getestet wurden, scheitern. Tierversuche stellen einen unverzichtbaren Test dar, sind aber nur ein Teil eines außerordentlich langwierigen Verfahrens der Medikamentenzulassung.
Wenn Sie schreiben, dass sehr viele Menschen an Nebenwirkungen sterben, machen Sie sich damit eine Argumentation zu eigen, die bei den Ärzten gegen Tierversuchen (und anderen ähnlichen Organisationen) gern verwendet wird, die aber irreführend ist. Natürlich hat ein Medikament Wirkungen und Nebenwirkungen; jeder, der schon einmal einen Beipackzettel gelesen hat, weiß das. Eine Ärztin, die eine Arznei verschreibt, geht ein kalkuliertes Risiko ein: das Mittel soll helfen, und die Nebenwirkungen sollen gering bleiben oder ganz ausbleiben. Ohne das Medikament würde aber der Schaden viel größer sein. Und auch hier gilt wieder. Tierversuche sind ein enorm wichtiger Hinweis auf Wirkungen und Nebenwirkungen. Manche Nebenwirkungen werden aber erst in klinischen Studien an Menschen, andere sogar erst nach hunderttausendfacher Anwendung sichtbar. Keine ernst zu nehmende Wissenschaftlerin würde behaupten, nur allein aufgrund von Tierversuchen sei ein Mittel als wirksam und sicher einzustufen.
Was nun das fast schon klassische Beispiel aus London betrifft: TGN1412 feiert seit kurzer Zeit hervorragende klinische Erfolge bei Einsatz wesentlich niedrigerer Dosierungen als damals bei der Londoner Studie. Diese klinischen Erfolge wurden in der Tat zuvor im Tierversuch gefunden. Bei der erstmaligen Testung am Menschen war allerdings die Dosis zu hoch. Der Tierversuch hatte korrekt über die Wirkung Aufschluss gegeben.
Ich kenne keine Wissenschaftlerin und keinen Wissenschaftler, die gerne Tierversuche machen. Doch die Versuche sind unverzichtbarer Bestandteil der biomedizinischen Forschung und werden das auch noch lange bleiben. Wenn es irgend möglich ist, nutzen unsere Forscherinnen und Forscher tierversuchsfreie Untersuchungsmethoden. Dazu gehören auch solche, wie Sie sie in dem Artikel beschrieben haben. Aber selbst diese Erfolge, zum Beispiel in der Stammzellforschung und der "Züchtung" von Organsystemen, beruhen auf vorangegangenen Versuchen mit tierischem Gewebe und Tieren. Ein ganz aktuelles Beispiel ist der Ebola-Impfstoff, der nach Versuchen an Primaten jetzt an Menschen getestet wurde und hohe Wirksamkeit bewiesen hat.
Wenn Sie das nächste Mal also die Webseiten von einschlägigen Organisationen nach Argumenten durchforsten, holen Sie doch auch Stimmen aus der biomedizischen Grundlagenforschung ein. Das stünde Ihrem Magazin, das ich außerordentlich schätze, gut zu Gesichte.
Ein anderer Grund könnte Risikofreude sein
04.08.2015, LaverneKnapp entkommen?
04.08.2015, VJRTemperatur ist relativ
04.08.2015, Walter Höhlhubmerstrahlen hingegen im Sommer die Wände mit knapp 30 °C ab, dann hat ein kühler Luftstoß mit 24 °C ebenfalls kaum Wirkung - es bleibt zu warm;
von daher besser dafür sorgen, daß die Abstrahltemperatur der Wand im Rahmen bleibt; einzig in Serverräumen hier muss die von der IT abgegebene Wärme abgeführt werden;
zum Thema Klimaschonend: kann man die auf die Art an die Umwelt abgebene Wärme nicht anderweitig nutzen?
ein Nachsatz: bevor jemand meint, es sei besser für kälteempfindlichere Personen sich mit Pullover ins Büro zu setzen, dem sei darauf hingewiesen, daß er sich der Jahreszeit adäquat kleiden solle: nur weil Hemden im Sommer ohne Ärmel sind, heißt das noch lange nicht, daß es der Jahrezeit angepasst ist;
nicht umsonst haben die Busfahrer in meiner Stadt im Sommer eine kurze Uniform;
Man muss da sehr genau hinschauen....
04.08.2015, Arnd-Matthias LangnerIch erinnere mich an zwei missratene Studien.
Die eine war in USA: Krebs durch Dieselruß. Man hat zwei Gruppen von Männern aus der selben Altersgruppe verglichen. Die einen Bürohengste, die anderen Trucker, also dieselrußexponiert. Die Inzidenz von Lungentumoren war bei letzterer Gruppe in der Tat signifikant höher. Was nur übersehen wurde: Die Raucherquote war bei Fernfahrern signifikant höher.
Die zweite war eine schwedische Studie, Krebs durch Hochspannungsleitungen. Es wurde bei Einwohnern unter Hochspannungsleitungen tatsächlich eine statistisch signifikante Erhöhung gefunden.
Nur was nicht berücksichtigt wurde, das war die soziale Zusammensetzung. Wer es sich leisten kann, gesund zu leben, sich vernünftig zu ernähren, Sport zu treiben, der verdient in der Regel so gut, dass er sich nicht unter einer Hochspannungsleitung ansiedelt, während soziale Unterschichten billigen Wohnraum suchen (müssen) und gleichzeitig tendenziell eher einen ungesunden Lebensstil pflegen
Ich denke man sollte die Schlußfolgerung aus den Daten andersherum herbeiführen
04.08.2015, SerotonindudeNur so eine Idee...
Wenn man weit genug gräbt...
04.08.2015, BlödliDie armen Amis
04.08.2015, Leh Philsprich jetzt sind sie so arm weils nicht regnet und wenns regnet / schneit sind sie sooo arm weils mal zuviel des guten ist ;-)
Ohne jetzt übertreiben oder gar hetzen zu wollen aber, wenigstens trifft es mal welche die im großen Stil mitschuld an solchen Extremen des Wetters sind, die nun auch in unseren Gefilden häufiger werden.
VLT findet dann auch in den verschwenderischen Staaten einmal ein wenig mehr Umdenken statt, sowohl von Seiten der Regierung als auch der Bevölkerung.
Blödsinn
04.08.2015, KronbergAußerdem
04.08.2015, BerndBWiedermal purer Quark...
04.08.2015, QuarkIstStandardHethiter und Hattier
04.08.2015, Walter Weiss, KasselMeines Wissens nach wird heutzutage immer noch davon ausgegangen, dass die Hethiter wohl um die Mitte oder in der zweiten Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. nach Anatolien einwanderten und dort auf einheimische Bevölkerung, unter anderem die Hattier stießen; ab zirka 1600 v. Chr. formiert sich der hethitische Staat, dessen Name Hattuša auf die bereits zu Beginn des 2. Jahrtausends dort lebenden Hattier zurückgeht. Hattisch als Sprache, die bislang nur in Grundzügen verständlich ist, dürfte spätestens im Lauf des 15. Jh. v. Chr. ausgestorben gewesen sein. Das hethitische Reich dürfte vorrangig als politisch-geografische Einheit zu verstehen sein, in der ethnische und sprachliche Elemente unterschiedlicher Herkunft verschmolzen. Diese Akkulturation der indogermanischen Hethiter dürfte also weit gehend friedlich verlaufen sein. Da es wohl keine militärische Unterwerfung der ursprünglichen Bevölkerung gegeben hat, waren wohl unter anderem zahlreiche Hattier unter den hethitischen Staatsbürgern (ohne dass die Quellen darauf Hinweise lieferten; nicht zu vernachlässigen ist auch das luwische Element …). Hethitisch war wohl, zumindest in der Großreichszeit, vorrangig eine Verwaltungssprache, wobei es meines Wissens nicht als Kreolsprache gelten kann. Die Interpretation der Erzählung um die Stadt Neša mit ihrer Königin und den 30 Söhnen und Töchtern als Gründungsmythos oder Rechtfertigung für die Zerstörung von Zalpa wird heutzutage diskutiert.