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Zumindest an deutschen Universitäten geht mit den Haushaltsmitteln nicht viel, gerade einmal die Finanzierung der Kosten für Büro und Telefon lassen sich damit bestreiten. Angewandte Forschung (nicht nur Pharma und Medizin, auch Ingenieure, Naturwissenschaftler, Informatiker) greifen gern zu, wenn Unternehmen Forschungsgelder ausloben. Welcher Zuwendungsempfänger möchte sich solche Quellen für alle Zukunft verbauen? Die Angabe von Interessenkonflikten oder Geldgebern in einer Publikation ist doch bestenfalls ein Placebo für die Seele. Als Leser ist man dann gewarnt, dass eine Studie oder ein Forschungsergebnis möglicherweise/wahrscheinlich einen signifikanten Bias hat. Soll man das Ergebnis dann vorsorglich uminterpretieren oder besser ganz ignorieren? Eine objektivere Forschung kann es nur geben, wenn die Universitäten und Forschungsinstitute mehr Grundfinanzierung zur Verfügung haben. Die Offenlegungspflicht jedenfalls hält Forscher nicht davon ab mit spendablen Firmen im Geschäft zu bleiben und deren (und den eigenen) Interessen dienlich zu sein.
Ihr Einwurf beschreibt die Problematik der Energiewende auf dem Strommarkt recht zutreffend, aber leider nicht vollständig. Ein wesentlicher Aspekt ist nur schummrig beleuchtet, ein anderer liegt gar völlig im Dunkeln. Zum Dritten: Wird nun EWeLiNE der ultimative Heilsbringer sein? Wohl kaum …
Der erste Aspekt: Die Frage ist nicht nur, ob die große Transformation der Stromversorgung gelingen kann, sondern ob sie es soll oder vielleicht gar unbedingt muss. Die Antwort fällt sehr unterschiedlich aus, je nachdem, wen man fragt. Ein Politiker wird Ihnen etwas anderes sagen als ein leitender Vorstand eines Braunkohlekonzerns und der wiederum etwas völlig anderes ein Klimawissenschaftler. Es herrscht auf dem Strommarkt ein knallharter Verdrängungswettbewerb zwischen den Anbietern von regenerativer und fossiler Energie, der auch mit unlauteren Mittel ausgetragen wird, zum Beispiel über die leider immer noch nicht regulierte Lobby beim deutschen Bundestag, der seit dem Tod von Hermann Scheer und dem Ausscheiden von Hans Josef Fell jährlich neue Grausamkeiten beschließt. Dass die Energiewende im Stromsektor bei gutem Willen und hinreichendem Einsatz von intelligenter Planung und Steuerung sehr wohl gelingen kann, hat Karl-Martin Hentschel 2010 in seinem Buch "Es bleibe Licht" überzeugend dargestellt.
Der zweite Aspekt: Energieversorgungssysteme - das weiß jeder Häuslebauer - werden heute nicht mehr rein von der Versorgungsseite (Therme und Brenner) her konstruiert, im Mittelpunkt steht vielmehr der Speicher. Intelligente Verbrauchssteuerung ist ein Thema, ein weiteres die ebenfalls intelligente Abstimmung der verschiedenen Erzeuger - man verzeihe hier die physikalisch unkorrekten Begriffe "Erzeugung" und "Verbrauch", wo es nach dem ersten Hauptsatz "Bereitstellung" und "Nutzung" heißen müsste. Was aber für das System "Haus" gilt, ist auch im Großen richtig: Es bedarf unbedingt intelligenter und umfänglicher Speicher, mit denen das tages- und jahreszeitlich sowie wetterbedingt schwankende Energieangebot vereinnahmt, aufbewahrt und vergleichmäßigt werden kann.
Eine reine Eingrenzung auf die bereitgestellte Energieform "Strom" - Batterien fallen hier dem Hausbesitzer sicher zuerst ein - verstellt den Blick auf Lösungen, die im großen Maßstab bereits verfügbar sind: Das Gasleitungsnetz und die Gasspeicher. Das so genannte Power-to-Gas-Verfahren ist einfach, funktioniert ausgezeichnet und wird bereits im Großversuch betrieben. Auch wenn durch jede Umwandlung Verluste auftreten - zweiter Hauptsatz - das reichliche Strahlungsüberangebot von rund 1kW/m² Erdoberfläche des schon seit langer Zeit in unserer Nähe perfekt funktionierenden Kernfusionsgroßreaktors rechtfertigt auch verschwenderischen Umgang mit der von ihm bereitgestellten Energie.
Der dritte Aspekt: So wichtig es sein mag, belastbare Vorhersagen für die Planung der Bereitstellungsinfrastruktur im Stromsektor zur Hand zu haben (Stichwort EWeLiNE) - die Struktur unseres Energiesystems wird sich insgesamt im Rahmen der Energiewende tief greifend wandeln. In dem Maß, wie kleine, intelligente und sparsame Einheiten von Bereitstellungs-, Speicherungs- und Verbrauchssystemen entstehen, steigt der Grad von deren Autonomie: Am Ende der Entwicklung wird ein überwiegend kleinräumiges, engmaschiges und fehlertolerantes Netz von autarken Systemen stehen, die überhaupt keiner zentralen Steuerung mehr bedürfen. Unbedingt fest steht schon jetzt: Das Kondensationskraftwerk - die gute alte Dampfmaschine - wird in näherer Zukunft ausgedient haben; die Verbrennung fossiler Rohstoffe muss so schnell wie möglich beendet werden.
Auf jeden Fall wuerden wir den oekologischen Fussabdruck erheblich reduziere, wenn wir mit aller Macht Geburtenkontrolle einfuehren wuerden und zielstrebig daran arbeiten, die Weltbevoelkerung zu reduzieren. Als ich geboren wurde, gab es 2.2 Mrd Menschen. Es waere schoen, wenn in 70 Jahren, wenn meine Enkelinnen im 'Dritten Alter' sind, die Erdbevoelkerung wieder bei 2.2 Mrd waere.
Was mir im Zusammenhang mit der Hypothese noch nicht klar ist: Wie lassen sich damit die etwa doppelt so hohen Erkrankungszahlen bei Frauen im Vergleich zu Männern erklären? Alles in allem dennoch schlüssig und vielversprechend, denke ich!
Täusche ich mich oder sieht man hier die Keplergesetze allein schon durch Zusehen des Filmes. Mir kommt es jedenfalls so vor auch wenn man die Eigenrotation von JUNO mit einbeziehen muss da die Sonde sich ja selbst um Jupiter dreht und somit nicht als statischer Beobachter gelten kann.
Ernstgemeinte Frage: hätte man seit 2009 denn ernsthafte Konsequenzen ziehen können? Das leist sich bei dir so, als sei die mangelnde Baustabilität schuld - aber was da jetzt zusammengebrochen ist, wurde sicher nicht nach 2009 genehmigt, gebaut und abgenommen, oder?
Davon abgesehen würde ich allerdings selbstverständlich davon ausgehen, dass aus den Problemen von Aquila zumindest im Katastrophenschutz etwas gelernt worden sein müsste.
Ich hab nur keine Ahnung, was. Das wäre mal ein interessanter Artikel...
FTR, wenn ich tippen müsste, würde ich auch Soldaten einer Odontotermes-Art tippen. Aber wenn ich das richtig im Kopp hab, dann gab's leider keine vernünftigen Metadaten zu dem Foto...
Nach dem heutigen Stand der Genetik stammen die europäischen Hausrinder nicht vom Auerochsen, sondern von einer kleinen Herde aus Anatolien.
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrter Herr Heumesser,
doch, unsere Hausrinder stammen tatsächlich vom Auerochsen ab - von einer Ausgangspopulation von 80 Tieren aus Anatolien (wo ebenfalls die Ure lebten). Das veröffentlichten Mainzer Forscher 2012 in Molecular Biology and Evolution (https://www.uni-mainz.de/presse/51060.php).
Mit freundlichen Grüßen Daniel Lingenhöhl Redaktion Spektrum.de
In diesem Artikel hätte man vielleicht noch erwähnen können, dass der Rechenschieber ebenfalls auf dem Prinzip log(xy)=log(x)+log(y) beruht. Mit diesem Gerät, das in der einfachsten Version zwei gegeneinander verschiebbare Skalen von 1 bis 10 in logarithmischer Teilung aufweist, kann man mit hinreichender Genauigkeit zwei Zahlen mit bis zu 3 gültigen Ziffern multiplizieren oder dividieren. Zum Multiplizieren verschiebt man die 1 (oder 10) der ersten Skala auf die Position des Teilungsstrich auf der zweiten Skala, der den Wert des einen Faktors darstellt, und liest das Ergebnis (das Produkt) auf der zweiten Skala an der Stelle des den zweiten Faktor darstellenden Teilungsstrichs der ersten Skala ab: graphische Addition (bei der Division dementsprechend: Subtraktion). Solche Rechenschieber waren bis Anfang der 1970er Jahre, als Taschenrechner verfügbar wurden, die man sich finanziell auch leisten konnte, bei Ingenieuren und Physikern recht populär, sofern die Rechenergebnisse nicht genauer als ein paar Promille sein mussten. Luxuriösere Ausführungen wiesen zusätzlich Skalen 1 bis 100, 1 bis 1000, eine lineare Teilung sowie einen Schieber mit Strich über alle Skalen auf. Damit konnte man dann auch quadrieren, eine Quadrat- oder Kubikwurzel und den Logarithmus berechnen. Wie bei Logarithmentafeln liefert der Rechenschieber nur die Ziffernfolge des Ergebnisses. Die richtige Zehnerpotenz musste man separat ermitteln.
Sollte man die bevorzugte Nahrung nicht anhand des Gebisses bestimmen? Ein Tier frisst, was es findet. Und stirbt, wenn es dauerhaft das Falsche ist. Auch, wenn es in diesem Fall richtig ist, dass der Höhlenbär en Pflanzenfresser war, und Kommentar 2 die Sache richtig beleuchtet. Liegt hier vielleicht ein methodischer Fehler vor?
Stellungnahme der Redaktion
Die Gebisse von Höhlenbären deuten ebenfalls auf eine überwiegend pflanzliche Nahrung hin, sowohl was die Form der Molaren angeht als auch die Abnutzungsspuren. Die Frage ist, wie groß der pflanzliche Anteil war.
Die Höhlenbären waren wohl Herbivoren. Das sind sich von Pflanzen ernährende Tiere (oder Pflanzen). Nicht umsonst gibt es diesen Fachausdruck. Um Opfer oder Profiteur von -ismen, hier Veganismus, sein zu können, muss man der entsprechenden _Ideologie_ anhängen - hier: Aus Überzeugung nichts (fr)essen, was tierischen Ursprungs ist. Dass Höhlenbären aus einer solchen Überzeugung heraus Pflanzenfresser waren, bestreite ich. Die Überschrift ist also schon aus sprachlicher Sicht falsch. Ich schließe mich Herrn Jenne an: ts ts!
denn nicht der Veganismus hat den Bären ausgerottet, sondern das geringe Pflanzenangebot. Wenn ein Pflanzenfresser keine Pflanzen mehr bekommt, stirbt er - Sie können Kühe auch nicht mit Fleisch füttern! Und sowas erscheint im Spektrum - ts ts.
Wer forschen will braucht Geld
25.08.2016, Peter WeppenEine objektivere Forschung kann es nur geben, wenn die Universitäten und Forschungsinstitute mehr Grundfinanzierung zur Verfügung haben. Die Offenlegungspflicht jedenfalls hält Forscher nicht davon ab mit spendablen Firmen im Geschäft zu bleiben und deren (und den eigenen) Interessen dienlich zu sein.
Netz von autarken Systemen anvisiert
25.08.2016, Walther Mathieu, HerzogenrathDer erste Aspekt: Die Frage ist nicht nur, ob die große Transformation der Stromversorgung gelingen kann, sondern ob sie es soll oder vielleicht gar unbedingt muss. Die Antwort fällt sehr unterschiedlich aus, je nachdem, wen man fragt. Ein Politiker wird Ihnen etwas anderes sagen als ein leitender Vorstand eines Braunkohlekonzerns und der wiederum etwas völlig anderes ein Klimawissenschaftler. Es herrscht auf dem Strommarkt ein knallharter Verdrängungswettbewerb zwischen den Anbietern von regenerativer und fossiler Energie, der auch mit unlauteren Mittel ausgetragen wird, zum Beispiel über die leider immer noch nicht regulierte Lobby beim deutschen Bundestag, der seit dem Tod von Hermann Scheer und dem Ausscheiden von Hans Josef Fell jährlich neue Grausamkeiten beschließt. Dass die Energiewende im Stromsektor bei gutem Willen und hinreichendem Einsatz von intelligenter Planung und Steuerung sehr wohl gelingen kann, hat Karl-Martin Hentschel 2010 in seinem Buch "Es bleibe Licht" überzeugend dargestellt.
Der zweite Aspekt: Energieversorgungssysteme - das weiß jeder Häuslebauer - werden heute nicht mehr rein von der Versorgungsseite (Therme und Brenner) her konstruiert, im Mittelpunkt steht vielmehr der Speicher. Intelligente Verbrauchssteuerung ist ein Thema, ein weiteres die ebenfalls intelligente Abstimmung der verschiedenen Erzeuger - man verzeihe hier die physikalisch unkorrekten Begriffe "Erzeugung" und "Verbrauch", wo es nach dem ersten Hauptsatz "Bereitstellung" und "Nutzung" heißen müsste. Was aber für das System "Haus" gilt, ist auch im Großen richtig: Es bedarf unbedingt intelligenter und umfänglicher Speicher, mit denen das tages- und jahreszeitlich sowie wetterbedingt schwankende Energieangebot vereinnahmt, aufbewahrt und vergleichmäßigt werden kann.
Eine reine Eingrenzung auf die bereitgestellte Energieform "Strom" - Batterien fallen hier dem Hausbesitzer sicher zuerst ein - verstellt den Blick auf Lösungen, die im großen Maßstab bereits verfügbar sind: Das Gasleitungsnetz und die Gasspeicher. Das so genannte Power-to-Gas-Verfahren ist einfach, funktioniert ausgezeichnet und wird bereits im Großversuch betrieben. Auch wenn durch jede Umwandlung Verluste auftreten - zweiter Hauptsatz - das reichliche Strahlungsüberangebot von rund 1kW/m² Erdoberfläche des schon seit langer Zeit in unserer Nähe perfekt funktionierenden Kernfusionsgroßreaktors rechtfertigt auch verschwenderischen Umgang mit der von ihm bereitgestellten Energie.
Der dritte Aspekt: So wichtig es sein mag, belastbare Vorhersagen für die Planung der Bereitstellungsinfrastruktur im Stromsektor zur Hand zu haben (Stichwort EWeLiNE) - die Struktur unseres Energiesystems wird sich insgesamt im Rahmen der Energiewende tief greifend wandeln. In dem Maß, wie kleine, intelligente und sparsame Einheiten von Bereitstellungs-, Speicherungs- und Verbrauchssystemen entstehen, steigt der Grad von deren Autonomie: Am Ende der Entwicklung wird ein überwiegend kleinräumiges, engmaschiges und fehlertolerantes Netz von autarken Systemen stehen, die überhaupt keiner zentralen Steuerung mehr bedürfen. Unbedingt fest steht schon jetzt: Das Kondensationskraftwerk - die gute alte Dampfmaschine - wird in näherer Zukunft ausgedient haben; die Verbrennung fossiler Rohstoffe muss so schnell wie möglich beendet werden.
gibt es schon einige Zeit ...
25.08.2016, Jochenhttp://umbau-universum-bremen.de/duell-gefaellig/
hatte keine Chance :D
Weniger Menschen
25.08.2016, Margit AlmSpieltrieb
24.08.2016, Sascha ZufallGeschlechtsabhängigkeit
24.08.2016, SimonAlles in allem dennoch schlüssig und vielversprechend, denke ich!
Keplergesetze bei der Arbeit
24.08.2016, Ulrich Römmeltsehr gut!
24.08.2016, Gastweiter so!!!
weiter so!!!
Hätte man denn Konsequenzen ziehen können?
24.08.2016, @humorkritikDavon abgesehen würde ich allerdings selbstverständlich davon ausgehen, dass aus den Problemen von Aquila zumindest im Katastrophenschutz etwas gelernt worden sein müsste.
Ich hab nur keine Ahnung, was. Das wäre mal ein interessanter Artikel...
Odontotermes?
24.08.2016, @humorkritikFTR, wenn ich tippen müsste, würde ich auch Soldaten einer Odontotermes-Art tippen. Aber wenn ich das richtig im Kopp hab, dann gab's leider keine vernünftigen Metadaten zu dem Foto...
Auch Nobelpreisträger können irren!
24.08.2016, Gottfried HeumesserSehr geehrter Herr Heumesser,
doch, unsere Hausrinder stammen tatsächlich vom Auerochsen ab - von einer Ausgangspopulation von 80 Tieren aus Anatolien (wo ebenfalls die Ure lebten). Das veröffentlichten Mainzer Forscher 2012 in Molecular Biology and Evolution (https://www.uni-mainz.de/presse/51060.php).
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Lingenhöhl
Redaktion Spektrum.de
Rechenschieber
23.08.2016, Eckart Stetter, NabburgFrage
23.08.2016, Rudolph GerlachEin Tier frisst, was es findet. Und stirbt, wenn es dauerhaft das Falsche ist.
Auch, wenn es in diesem Fall richtig ist, dass der Höhlenbär en Pflanzenfresser war, und Kommentar 2 die Sache richtig beleuchtet.
Liegt hier vielleicht ein methodischer Fehler vor?
Die Gebisse von Höhlenbären deuten ebenfalls auf eine überwiegend pflanzliche Nahrung hin, sowohl was die Form der Molaren angeht als auch die Abnutzungsspuren. Die Frage ist, wie groß der pflanzliche Anteil war.
Überschrift ist falsch - 2
23.08.2016, Heinrich SauerDie Überschrift ist schlicht falsch,
23.08.2016, Martin JenneUnd sowas erscheint im Spektrum - ts ts.