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Was ist eigentlich so schwer daran zu verstehen, daß gleiche Energieaufnahme unterschiedlich verwendet wird und demzufolge auch zu unterschiedlichen Ergebnissen führt? Falls diese Studie allerdings gleich dicke Menschen dieser unterschiedlichen Kulturen betrachtet, was aus dem Artikel nicht zu entnehmen ist, könnte man in der Tat über das Ergebnis nachdenken. Das ist aber ausdrücklich nicht der Fall. Es geht um Durchschnittswerte, und da sind die Menschen der westlichen Industrienationen nun einmal deutlich dicker. Deshalb ist das Ergebnis der Studie nicht überraschend, sondern trivial.
Stellungnahme der Redaktion
Ich verstehe, wo wir aneinander vorbeireden. Der von den Forschern gemessene Wert gibt die tatsächlich "verbrauchte" Energie wieder. Wenn man also die "aufgenommenen Kalorien" dafür verwenden würde, sie in Speicherfett zu stecken, wäre dieser Wert bei den Europäern geringer. Die Werte sind aber identisch.
Was die Forscher beobachten entspricht dem Fall zweier Autofahrer - einer fährt den ganzen Tag durch die Gegend, das andere Auto wird kaum aus der Einfahrt bewegt. Am Auspuff misst man den Energieverbrauch und stellt fest: Am Ende des Tages haben beide gleich viel Energie verbraucht.
Natürlich kommt es bei der Fettleibigkeit auf die Energiebilanz an, also das Verhältnis aufgenommene Kalorien vs. verbrauchte Kalorien. Da wir anscheinend trotz unterschiedlicher Lebensweise gleich viel Kalorien/Tag verbrauchen, liegt der Schluss nahe, dass der Europäer zu viele Kalorien zu sich nimmt. Aber das haben die Forscher nicht untersucht.
Tut mir leid, aber das ist nicht stichhaltig. Hier geht es darum, was(!) der Mensch mit seinen aufgenommenen Kalorien macht. Verwendet er sie für die Bewegung, nimmt er nicht zu. Verwendet er sie nicht dafür, lagert er sie in Form von Fett ein. Das Ergebnis der Studie ist also keineswegs paradox. Es drückt nur eine selbstverständlichkeit aus.
Stellungnahme der Redaktion
Offenbar nicht, folgt man dem Ergebnis der Studie.
Ich zitiere:
"In this study, we used the doubly-labeled water method to measure total daily energy expenditure (kCal/day) in Hadza hunter-gatherers to test whether foragers expend more energy each day than their Western counterparts. As expected, physical activity level, PAL, was greater among Hadza foragers than among Westerners. Nonetheless, average daily energy expenditure of traditional Hadza foragers was no different than that of Westerners after controlling for body size."
Der tägliche durchschnittliche Energieaufwand (gemessen in Kilokalorien/Tag) war identisch mit dem westlicher Menschen.
Anders gesagt: Wer den ganzen Tag rumsitzt, verbraucht genauso viele Kalorien wie ein jagender und sammelnder Hadza. Entweder ist ihr Stoffwechsel effektiver (dagegen spricht allerdings, dass sie beim Laufen genauso viel Energie pro Meter aufwenden wie der durchschnittliche Europäer, lt. Messung der Forscher) oder aber unser Stoffwechsel "fährt hoch" und verbrennt auch bei der Büroarbeit viele Kalorien.
Diese Ohrfeige trifft nicht so sehr "die Politik" in ihrer Gesamtheit, als vielmehr die Grünen, die diesen Unsinn, wie auch den mit dem Ausstieg aus der Kernenergie jahrzehntelang propagiert und durch den Druck der Straße letztlich erzwungen haben.
Mir scheinen die Autoren der Studie einfach übersehen zu haben, daß bei gleicher Kalorienaufnahme der sitzende Mensch logischerweise mehr in Fett einlagert, als der sich bewegende, denn letzterer benötigt die Kalorien, um seine Bewegungen zu "finanzieren".
Stellungnahme der Redaktion
Lieber Herr Kronberg, auch Ihnen danke für die Zuschrift. Hier muss ich aber widersprechen: Die Autoren der Studie haben ja gerade eben herausgefunden, dass der Jäger und Sammler, obwohl er sich so viel bewegt, genauso viel Energie am Tag verbraucht, wie der eher gemächlich lebende "westliche" Mensch. Es ist tatsächlich paradox, aber bei gleicher Kalorienaufnahme gäbe es zumindest rein rechnerisch keinen Unterschied.
Neue Energiequellen aus der Holzverarbeitung (Zellulose und Lignin (zum Teil mit bakterieller Fermentation)) könnten eine echte Alternative sein, diese Forschungen laufen bereits und sollten entsprechend gefördert werden
Dass wir Menschen, wie die allermeisten Spezies, genetisch sehr heterogen sind, sollte sich allmählich herumgesprochen haben. Das sich diese Heterogenität auch auf die sportliche Leistungsfähigkeit auswirkt ist trivial und bedarf keiner Erwähnung! Problematischer ist der folgende Satz: "Aber lässt sich überhaupt feststellen, ob eine solche Genvariante natürlichen Ursprungs ist oder künstlich in das Erbgut eingebracht wurde ...". Hier und auch in weiteren Abschnitten erwecken die Autoren den Eindruck, als ob das Einbringen von genetischem Material in das menschliche Genom möglich ist (grundsätzlich ja!) und kurz vor der routinemäßigen Anwendung stünde, was so sicher nicht stimmt! Soweit ich informiert bin, waren die Ergebnisse bisheriger Versuche in dieser Richtung zwar nicht erfolglos, haben aber auch die Risiken und Unsicherheiten sehr deutlich gezeigt. Dies schlägt sich auch in der rückläufigen Zahl der klinischen Prüfunge (73 in 20011 im Vergleich zu 117 in 2006, Quelle: http://www.wiley.com/legacy/wileychi/genmed/clinical/) und in der geringen Erfolgsquote dieser Prüfungen nieder: Nur in zwei Fällen (= 0,1%) wurde die Phase IV erreicht. Was also ist die Absicht dieses Artikels?
Hätte der Autor eine Einheitskugel mit Durchmesser 1 und einen Einheitswürfel mit Kantenlänge 1 gewählt, so wäre das Volumen des n-Würfels konstant 1 Metern geblieben und das Hyperkugelvolumen monoton kleiner geworden - ohne das scheinbare Paradoxon. Den Winzling n-Kugel zu finden, ist aber wirklich nicht schwer. Er berührt doch alle der sehr vielen Außen-Hyperflächen jeweils in deren Mitte. Interessant gewesen wäre die Anzahl letzterer.
Stellungnahme der Redaktion
Es ist schon merkwürdig: Ob das Volumen der "Einheitskugel", gemessen am Volumen des "Einheitswürfels" (Kantenlänge 1), anfangs mit n ansteigt oder nicht, hängt davon ab, ob man "Einheitskugel" als "Radius 1" oder "Durchmesser 1" versteht. Keine der beiden Interpretationen kann für sich beanspruchen, die "natürlichste", "naheliegendste" oder gar "richtige" zu sein.
Die zweite Frage ist schnell beantwortet: Der n-Würfel wird von 2n Hyperflächen der Dimension n–1 berandet. (Warum? Der Einheitswürfel besteht aus allen Punkten, deren Koordinaten sämtlich zwischen 0 und 1 liegen. Dessen Rand ist die Menge aller Punkte, bei denen eine Koordinate entweder auf 0 oder auf 1 fixiert ist und die anderen zwischen 0 und 1 variieren dürfen. Dafür gibt es 2n Möglichkeiten.)
Die Energiewende muss endlich als ein anspruchsvolles Programm begriffen und angegangen werden! Wer hier Wunder erwartet und Illusionen verkauft, hat diesen Anspruch nicht verstanden. Und Brücken, sehr weitreichende, sollte man bauen, auch mit Absturzschutz versehen und schon gar nicht beginnen sie abzureisen, bevor das andere Ufer erreicht ist.
Biomasse ist speicherbar, aber ihr begrenztes Potenzial wird nicht ausreichen, das mit den fluktuierenden Einspeisern notwendige Speichervolumen zu erreichen. Über diese Problem darf nicht nur geredet werden!
Was einen der "gesunde Menschenverstand" lehrt, wird hier mit mit Zahlen untermauert und insbesondere für Deutschland nachgewiesen: Nur Bioabfälle haben bei ihrer Verwendung zur Energiegewinnung eine eindeutig positive Bilanz.
Es ist ja ein schönes Ergebnis, dass "Jäger und Sammler" in etwa gleich viel Energie verbrauchen wie europäische "Couch-Potatos". Mich würde allerdings interessieren, wie es mit der Kalorienaufnahme der beiden verglichenen Gruppen aussieht, bevor ich schlussfolgere, dass nicht der moderne Lebenswandel für die Zunahme von Übergewicht verantwortlich ist. Ich bin kein Experte, aber ich habe das Gefühl, eine Tüte Kartoffelchips bringt mir mehr Energie als mein Anteil an der letzten erlegten Antilope.
Stellungnahme der Redaktion
Vielen Dank für Ihre Zuschrift! Sie und Herr Meckes (Leserbrief "und Nahrungsaufnahme?") haben Recht mit diesem Einwand. Allerdings sind sich die Autoren dieser Tatsache wohl bewusst. Es gibt eine Reihe alternativer Erklärungen für die Adipositas-Epidemie - etwa, dass Menschen aus den Industrienationen zu viele Kalorien zu sich nehmen, dass sie die falschen Produkte essen (Stichwort Fastfood), dass andere Faktoren des Lebensstils eine Rolle spielen (Stress, Tagesrhythmus) oder auch dass sie bestimmten Umweltgiften ausgesetzt sind, auf die der Körper entsprechend reagiert. Zwischen diese Alternativerklärungen zu entscheiden, war allerdings nicht das Ziel der Forscher. Ihnen ging es lediglich um die Behauptung, der "westliche" Mensch bewege sich weniger, als es sein genetisches Erbe verlangt, und verbrauche infolgedessen weniger Energie. Diese Erklärung wollen sie angesichts ihrer Befunde ausschließen.
Ein Nebenprodukt dieser Untersuchung ist übrigens auch die Vermutung, Menschen aus "traditionellen" Gesellschaften seien vor Übergewicht gewappnet, wenn sie mit industrieller Nahrung in Kontakt kommen, da sie einem aktiveren Lebensstil nachgehen.
Das ist ja eine sehr schmale Betrachtung des Problems Adipositas. Naheliegend wäre ja gewesen, nicht den Energieverbrauch sondern vor allem das Verhältnis zur "Brennstoffaufnahme" darzustellen. Dann fällt das Ergebnis sicher negativ für den Industriemenschen aus.
für die Tiere sterben oder leiden müssen wie z. B. Taschen aus Krokodilleder, Pelze, Schnitzereien aus Elfenbein oder gar lebende Tiere wie Vögel oder Affen. Sie sind nicht nur aus moralischen, sondern auch aus artenschutz- und zollrechtlichen Gründen abzulehnen.
Wie wurde der Wasseranteil der durch Schwitzen verloren ging gemessen ?
Stellungnahme der Redaktion
Lieber Herr Schoening, vielen Dank für Ihre Nachfrage. Der Anteil, der durch Schwitzen verloren geht, ist unerheblich, da er beide Isotope im gleichen Ausmaß betrifft. Betrachtet man den Anteil von 2H im Urin, hat man einen Basiswert, der mit dem darin enthaltenen Anteil an 18O verglichen werden kann. Gerade darin liegt der Vorteil bei der Verwendung zweier Marker, von denen nur einer dem eigentlich interessanten Prozess - dem Energieverbrauch - unterliegt.
Eine gute Erklärung der Methode, allerdings auf Englisch, finden Sie in der Wikipedia: Doubly labeled water
Bitte informieren aus mehreren Quellen
27.07.2012, Casimir Blumentopf?
27.07.2012, Fritz KronbergIch verstehe, wo wir aneinander vorbeireden. Der von den Forschern gemessene Wert gibt die tatsächlich "verbrauchte" Energie wieder. Wenn man also die "aufgenommenen Kalorien" dafür verwenden würde, sie in Speicherfett zu stecken, wäre dieser Wert bei den Europäern geringer. Die Werte sind aber identisch.
Was die Forscher beobachten entspricht dem Fall zweier Autofahrer - einer fährt den ganzen Tag durch die Gegend, das andere Auto wird kaum aus der Einfahrt bewegt. Am Auspuff misst man den Energieverbrauch und stellt fest: Am Ende des Tages haben beide gleich viel Energie verbraucht.
Natürlich kommt es bei der Fettleibigkeit auf die Energiebilanz an, also das Verhältnis aufgenommene Kalorien vs. verbrauchte Kalorien. Da wir anscheinend trotz unterschiedlicher Lebensweise gleich viel Kalorien/Tag verbrauchen, liegt der Schluss nahe, dass der Europäer zu viele Kalorien zu sich nimmt. Aber das haben die Forscher nicht untersucht.
Antwort
27.07.2012, Fritz KronbergOffenbar nicht, folgt man dem Ergebnis der Studie.
Ich zitiere:
Der tägliche durchschnittliche Energieaufwand (gemessen in Kilokalorien/Tag) war identisch mit dem westlicher Menschen.
Anders gesagt: Wer den ganzen Tag rumsitzt, verbraucht genauso viele Kalorien wie ein jagender und sammelnder Hadza. Entweder ist ihr Stoffwechsel effektiver (dagegen spricht allerdings, dass sie beim Laufen genauso viel Energie pro Meter aufwenden wie der durchschnittliche Europäer, lt. Messung der Forscher) oder aber unser Stoffwechsel "fährt hoch" und verbrennt auch bei der Büroarbeit viele Kalorien.
Ohrfeige
27.07.2012, Fritz KronbergZielort
27.07.2012, Fritz KronbergLieber Herr Kronberg, auch Ihnen danke für die Zuschrift. Hier muss ich aber widersprechen: Die Autoren der Studie haben ja gerade eben herausgefunden, dass der Jäger und Sammler, obwohl er sich so viel bewegt, genauso viel Energie am Tag verbraucht, wie der eher gemächlich lebende "westliche" Mensch. Es ist tatsächlich paradox, aber bei gleicher Kalorienaufnahme gäbe es zumindest rein rechnerisch keinen Unterschied.
Mit freundlichen Grüßen, jd
alternatives Biogas
27.07.2012, Dr.Hans-Joachim ScheelBinsenweisheiten und Science Fiction
27.07.2012, Chr. SchmidtNehmt doch einfach kleinere Kugeln und Würfel!
27.07.2012, Hans-Paul SchwefelEs ist schon merkwürdig: Ob das Volumen der "Einheitskugel", gemessen am Volumen des "Einheitswürfels" (Kantenlänge 1), anfangs mit n ansteigt oder nicht, hängt davon ab, ob man "Einheitskugel" als "Radius 1" oder "Durchmesser 1" versteht. Keine der beiden Interpretationen kann für sich beanspruchen, die "natürlichste", "naheliegendste" oder gar "richtige" zu sein.
Die zweite Frage ist schnell beantwortet: Der n-Würfel wird von 2n Hyperflächen der Dimension n–1 berandet. (Warum? Der Einheitswürfel besteht aus allen Punkten, deren Koordinaten sämtlich zwischen 0 und 1 liegen. Dessen Rand ist die Menge aller Punkte, bei denen eine Koordinate entweder auf 0 oder auf 1 fixiert ist und die anderen zwischen 0 und 1 variieren dürfen. Dafür gibt es 2n Möglichkeiten.)
Christoph Pöppe, Redaktion
Gegen Wunder und Illusionen
27.07.2012, howetzelBiomasse ist speicherbar, aber ihr begrenztes Potenzial wird nicht ausreichen, das mit den fluktuierenden Einspeisern notwendige Speichervolumen zu erreichen. Über diese Problem darf nicht nur geredet werden!
Zustimmung
27.07.2012, Wolfgang ZeitlerVerbrauch und Aufnahme
27.07.2012, M. WohlhüterVielen Dank für Ihre Zuschrift! Sie und Herr Meckes (Leserbrief "und Nahrungsaufnahme?") haben Recht mit diesem Einwand. Allerdings sind sich die Autoren dieser Tatsache wohl bewusst. Es gibt eine Reihe alternativer Erklärungen für die Adipositas-Epidemie - etwa, dass Menschen aus den Industrienationen zu viele Kalorien zu sich nehmen, dass sie die falschen Produkte essen (Stichwort Fastfood), dass andere Faktoren des Lebensstils eine Rolle spielen (Stress, Tagesrhythmus) oder auch dass sie bestimmten Umweltgiften ausgesetzt sind, auf die der Körper entsprechend reagiert. Zwischen diese Alternativerklärungen zu entscheiden, war allerdings nicht das Ziel der Forscher. Ihnen ging es lediglich um die Behauptung, der "westliche" Mensch bewege sich weniger, als es sein genetisches Erbe verlangt, und verbrauche infolgedessen weniger Energie. Diese Erklärung wollen sie angesichts ihrer Befunde ausschließen.
Ein Nebenprodukt dieser Untersuchung ist übrigens auch die Vermutung, Menschen aus "traditionellen" Gesellschaften seien vor Übergewicht gewappnet, wenn sie mit industrieller Nahrung in Kontakt kommen, da sie einem aktiveren Lebensstil nachgehen.
Mit freundlichen Grüßen, jd
Film
27.07.2012, Oliver Meckesund Nahrungsaufnahme?
27.07.2012, Oliver MeckesKaufen Sie keine Souvenirs,
26.07.2012, AntoniettaSchwitzen ?
26.07.2012, Holger SchoeningLieber Herr Schoening, vielen Dank für Ihre Nachfrage. Der Anteil, der durch Schwitzen verloren geht, ist unerheblich, da er beide Isotope im gleichen Ausmaß betrifft. Betrachtet man den Anteil von 2H im Urin, hat man einen Basiswert, der mit dem darin enthaltenen Anteil an 18O verglichen werden kann. Gerade darin liegt der Vorteil bei der Verwendung zweier Marker, von denen nur einer dem eigentlich interessanten Prozess - dem Energieverbrauch - unterliegt.
Eine gute Erklärung der Methode, allerdings auf Englisch, finden Sie in der Wikipedia: Doubly labeled water
Mit freundlichen Grüßen, jd